Thüringische Landeszeitung (Weimar)
„Sie sollten stolz auf sich sein“
Gegen den SC Sand ist für die Zweitliga-Fußballerinnen des FC Carl Zeiss Jena ein Sieg zum Greifen nah
Willstätt. Leni Fischer – an die 18jährige Mittelfeldspielerin in den Diensten des SC Sand werden die Fußballerinnen des FC Carl Zeiss Jena am Sonntag während ihrer langen Heimfahrt von Baden-Württemberg gen Saalestadt mit hoher Wahrscheinlichkeit noch das ein oder andere Mal gedacht haben: Sie gab die Spielverderberin.
Zweimal war Leni Fischer am nunmehr 21. Spieltag der 2. Bundesliga für die Gastgeberinnen erfolgreich, zweimal stand sie goldrichtig, wobei es ihr Treffer in der 84. Minute war, der schmerzhaft nachhallte – es war der Ausgleich zum 2:2. Fünf Minuten zuvor hatte indes Luca Birkholz (79.) das Team von Florian Kästner (Foto) erstmals in Führung geschossen, sodass ein erneuter Sieg und drei Punkte zum Greifen nah waren, doch dann folgte die Egalisierung. „Das Unentschieden fühlt sich mitunter schon wie eine Niederlage an – ganz klar. Nach dem Abpfiff war die Enttäuschung bei meinen Spielerinnen natürlich groß“, sagte Kästner, der zudem davon berichtete, dass seine Fußballerinnen im Vorfeld des Ausgleichs, einem im Nachgang verwandelten Freistoß, ein Handspiel ausgemacht hätten. Doch der FCCTrainer wollte nicht auf Teufel komm raus Trübsal beschwören und erinnerte daran, dass sein Team immerhin einen Punkt geholt habe – und das gegen einen Gegner, der Aufstiegsambitionen hegt. „Sie sollten stolz auf sich sein, zumal die Gastgeberinnen sehr entschlossen und auch sehr robust aufgetreten sind und mit ihrem Pressing entsprechenden Druck aufgebaut haben“, sagte Kästner. Auch der Umstand, dass sich seine Fußballerinnen von einem recht frühen Rückstand nicht hätten beirren lassen, sei dafür verantwortlich, dass er beizeiten seinen Frieden mit dem Unentschieden gemacht habe. In der elften Spielminute gingen die
Gastgeberinnen in Führung, in der 22. Minute gelang Nelly Juckel die Egalisierung für die Ostthüringerinnen – und auch sie stand goldrichtig: Nach einem Freistoß von Nicole Woldmann, der seitens der Gastgeberinnen nicht geklärt und anschließend von Anja Heuschkel im Spiel gehalten wurde, landete der Ball bei der Verteidigerin. „Dahingehend sind wir sehr gefestigt. Das bringt uns nicht mehr aus dem Konzept“, sagte Kästner mit vernehmbarer Zufriedenheit.