Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Abellio mit neuem Eigentümer
Eine Beteiligungsgesellschaft, der schon fünf Bahngesellschaften gehören, hat zugekauft. Planungssicherheit für längere Zeit
Jena. Das Bahnbeteiligungsunternehmen Benex übernimmt den Bahnbetreiber Abellio in Deutschland, der auch in Thüringen verschiedene Eisenbahnlinien bedient. Welche Folgen hat das für die Fahrgäste?
Wir haben bei Benex nachgehakt. „Keine. Es handelt sich nur um einen Gesellschafterwechsel“, antwortet Ronja Nebelung als Sprecherin von Benex. Auf den bisherigen Linien sollen weiterhin die AbellioZüge auch unter dieser Firmierung rollen. Unter anderem bedient das Unternehmen die Strecken zwischen Saalfeld und Halle oder von Eisenach nach Leipzig.
„Für unsere Mitarbeitenden, unsere Fahrgäste und unsere Aufgabenträger bedeutet der Einstieg von Benex langfristige Planungssicherheit
und eine neue Wachstumsperspektive“, sagt Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio in Deutschland. Benex erwirbt die Anteile der niederländischen Staatsbahn, die nach Deutschland expandiert hatte.
„Mit Abellio Rail Mitteldeutschland und der Westfalenbahn wächst unser Beteiligungsportfolio auf sieben regionale Bahnunternehmen. Mit der erweiterten Unternehmensgruppe
können wir den diversen Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld noch besser begegnen und Synergien für weiteres profitables Wachstum schaffen“, sagt Benex-Geschäftsführer Michael von Mallinckrodt.
Die Beteiligungsgesellschaft hält bereits Anteile an Agilis in Bayern, Cantus in Westthüringen/Hessen, an der ODEG Ostdeutsche Eisenbahn, an Metronom in Niedersachsen
und der Nordbahn. Mit zukünftig mehr als 3500 Mitarbeitenden und einer Verkehrsleistung von jährlich rund 65 Millionen Zugkilometern gehöre Benex damit zu den größten Anbietern im Schienenpersonennahverkehr in Deutschland.
Laut Benex wurde über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss der Transaktion werde für die zweite Hälfte des Jahres 2024 erwartet.