Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Ins Volkshaus regnet es jetzt nicht mehr rein
Notsicherung am Dach ist abgeschlossen. Im Erdgeschoss sollen verriegelte Fenster und Türen Eindringlinge abhalten
Am Volkshaus ist die Notsicherung des Dachs abgeschlossen worden. Eine Firma hatte die mehr als 20 Löcher gestopft, durch die es zum Teil bis auf den Parkettboden des großen Saales herein geregnet hatte. Darüber hinaus seien sämtliche wichtigen Schlösser ausgetauscht worden.
Überdies wurden vor allem in Erdgeschoss die Fenster und Türen verschlossen, um nicht weiterhin Eindringlingen einen einfachen Weg in das denkmalgeschützte Gemäuer zu ermöglichen.
Der nächste große Schritt besteht darin, das Volkshaus zu beräumen, hieß es zum Stand der Dinge aus der Stadtverwaltung. Denn es waren nur vereinzelt Räumlichkeiten unter dem alten Besitzer freigezogen worden. Größtenteils befindet sich aber noch viel vom alten Mobiliar im Gemäuer, als am schlimmsten wurde bei einem Presserundgang der Zustand im Keller beschrieben, den die Führung dementsprechend ausgelassen hatte.
Die Beräumung solle noch in diesem Jahr erfolgen, müsse allerdings ausgeschrieben werden, lautet die Begründung dafür, dass nicht nahtlos vorangegangen werden könne. Im Zuge der Entrümpelung sollen dann auch die mindestens zwei Waschbären ihren aktuellen „Wohnsitz“verlieren, die für etliche Verwüstungen im Volkshaus verantwortlich sein sollen.
Für die Planung der Sanierung kann die Stadt auf detaillierte Pläne des Vorbesitzers zurückgreifen, die sie erworben hat. Seit der Vorbereitung der Sanierung seinerzeit wurden die Unterlagen in einem Weimarer Planungsbüro verwahrt. Welcher Nutzung das Gebäude einmal zugeführt wird, soll unter dem neuen Stadtrat entscheiden werden. Vorläufigen Schätzungen zufolge gehe es aber um eine Investitionssumme von rund 30 Millionen Euro, die die Stadt natürlich nur mithilfe von Fördermitteln stemmen kann.