Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Schauspielen nur mit der Stimme
Beim Kinofilm „Das Geheimnis von La Mancha“sind Checkerin und Checker vom Kika dabei
Checkerin Marina und Checker Julian reden im Kika oft ein bisschen drauflos.
Als Sprecherin und Sprecher für einen Animationsfilm aber geht das nicht! Da mussten Marina Blanke und Julian Janssen sich ganz genau an die Vorgaben halten. Selbst wann sie atmen dürfen, stand im Skript.
Im Interview erzählen die beiden, wie es ihnen beim Einsprechen zum Kinofilm „Das Geheimnis von La Mancha“ergangen ist. Der Film ist ab dem 1. Mai im Kino zu sehen.
Als Checker und Checkerin tretet ihr mit Gesicht und Körper auf. Für diesen Film hattet ihr nur eure Stimme. Was ist dadurch anders?
Marina Blanke: „Das kann man gar nicht vergleichen. Synchronisieren ist etwas ganz anderes, eher wie die Arbeit als Schauspielerin. Hinter einem Mikrofon im Synchronstudio spricht man nicht einfach nur, sondern muss manchmal etwas in die Stimme reinlegen.“
Julian Janssen: „Ja, es ist mehr Schauspiel. Aber beim Schauspiel holt man immer auch viel aus sich selbst raus. Von daher war ich froh, dass ich jemanden gespielt habe, der gut zu mir passt.“
Inwiefern seid ihr denn wie die Kinder Alfonso und Victoria aus dem Film?
Julian Janssen: „Es sind neugierige Figuren, die abenteuerlustig sind und Vollgas geben. Alfonso ist auch fantasievoll. Das sehe ich bei mir auch ein bisschen.
Ich habe zwar keine drei ausgedachten Freunde wie Alfonso, aber mir gefällt es, wenn man ein bisschen Magie in seinem eigenen Leben
sucht und nicht alles so hinnimmt, wie es ist.
Das macht das Leben spaßiger und interessanter.“
Marina Blanke: „Victoria ist ziemlich frech und extrem cool. Außerdem ist sie handwerklich ganz fit. Sie hat kreative Ideen und tut zum Beispiel so, als würde sie das Auto eines Bösewichts reparieren können.
Das liebe ich, denn etwas erfinden, bauen, basteln – da habe ich mich ein bisschen drin wieder erkannt, weil ich auch so eine Bastlerin bin.“
Wie läuft die Arbeit im Tonstudio ab? Marina Blanke: „Im Studio steht man auf einem Teppich und ist in Sicherheit. Mit der Stimme muss man aber manchmal eine Situation herstellen, die vielleicht Kraft kostet oder wo jemand in Gefahr ist. Die Figuren sind in einem riesigen Abenteuer, ständig passiert etwas, vielleicht fällt etwas von der Decke oder sie stürzen sie ab.
Um das mit der Stimme abzubilden, muss man sehr körperlich arbeiten. Ich habe zum Beispiel meine Finger so ineinander verhakt und ganz doll gezogen, um darzustellen: ‘Ich hänge irgendwo dran und kann nicht mehr.’“
Julian Janssen: „Wenn wir mal eine Stimmung nicht mit unseren Stimmen erzeugen konnten, dann gab es eine Synchron-Regisseurin, die super gute Tipps geben konnte. Die war extrem kompetent und auch mega lieb und cool und lustig. Meine Figur hat sich zum Beispiel ganz oft irgendwo angehauen, und jedes Mal habe ich so ein ‘äh’ gemacht. Die Regisseurin sagte dann: ‘Du musst es jedes Mal ein bisschen anders machen, mal ‘äh’, mal ‘mh’, mal ‘agh’.
Selbst diese kleinen Mini-Geräusche sind wichtig.“