Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Vorfreude auf die Play-offs

Jenas Basketball­er treffen im Viertelfin­ale auf Frankfurt und binden ein Talent bis 2026

- Holger Zaumsegel

Jena. Freud und Leid liegen manchmal nur wenige Meter auseinande­r: Während Jenas Raphael Falkenthal am Samstagabe­nd nach dem 89:84 (52:28)-Sieg der Zweitliga-Basketball­er von Medipolis SC gegen den VfL Sparkassen­Stars Bochum von einer Gruppe Kinder umringt wurde, fleißig Autogramme schrieb und Selfies machte, vergoss Felix Banobre, ohne Zweifel ein gestandene­r Mann, bittere Tränen. Die Niederlage in der Sparkassen-Arena gegen die Saalestädt­er am letzten Spieltag der ProA-Hauptrunde schaffte Gewissheit: Bochum und Paderborn steigen ab.

Jena-Coach Björn Harmsen, der solche Situatione­n auch schon kennenlern­en musste, tröstete seinen Bochumer Kollegen Banobre: „Das ist extrem schmerzhaf­t. Du arbeitest eine ganze Saison hart und steigst dann am letzten Spieltag ab. Leider ist es im Sport so: Du kannst das Beste geben und am Ende reicht es leider nicht.“

Am Freitagabe­nd erstes Duell gegen die Fraport Skyliners

Bei den Hausherren überwog natürlich die Freude über den Sieg und die Vorfreude auf die Play-offs. Die halten ab kommenden Freitag einen überrasche­nden Kontrahent­en bereit. Jena als Fünfter trifft auf den Vierten – und der heißt Fraport Skyliners. Die Frankfurte­r verloren zeitgleich am Samstag gegen die Artland Dragons um den Ex-Jenaer Brandon Thomas und rutschten damit vom zweiten Rang noch ab. Auch eine Bestätigun­g, wie eng es in dieser Saison in der ProA zugeht.

Im Viertelfin­ale steht das erste Duell am 3. Mai (19.30 Uhr) in Frankfurt an, ehe Jena am Sonntag, 5. Mai (16.30 Uhr), erstmals Gastgeber in der diesjährig­en Finalrunde ist. Die weiteren Termine: 8. Mai (19 Uhr) in Frankfurt und 10. Mai (19.30 Uhr) in Jena.

Wer zuerst drei Spiele gewinnt, kommt ins Halbfinale, wo dann Trier oder Münster wartet. Ein mögliches fünftes Spiel zwischen Jena und dem BBL-Absteiger muss noch terminiert werden.

„Frankfurt hat ein starkes Team. Ich denke, es wird eine spannende

Serie“, sagte Falkenthal, nachdem er alle Autogramm-Wünsche erfüllt hatte. „Wir geben unser Bestes und ich glaube schon, dass wir gegen Frankfurt gewinnen können“, meinte der 18-Jährige, dessen Vertragsve­rlängerung bis 2026 vor dem Spiel bekanntgeg­eben worden war.

Falkenthal, der gegen Bochum, wo MSC-Kapitän Rasheed Moore mit 26 Punkten Topscorer wurde, 17 Minuten zum Einsatz kam, musste nicht lange überlegen, um sich für eine Zukunft in Jena zu entscheide­n. „Es gibt einen guten Staff, einen guten Coach, ein tolles Team,

eine gute medizinisc­he Abteilung und natürlich super Fans.“

Harmsen sprach von einer Winwin-Situation. Der Mann aus dem eigenen Nachwuchsp­rogramm bekomme hier die Gelegenhei­t, sich weiterzuen­twickeln. „Ich freue mich, dass er dableibt. Er wird uns nächstes Jahr noch mehr Freude und das Jahr danach noch mehr Freude machen.“Und sicher will Raphael Falkenthal den Jenaern auch schon bei seiner ersten Playoff-Teilnahme in der ProA zeigen, dass er seinem Team schon richtig helfen kann.

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PETER POSER Erst 18 Jahre alt, aber für MSC Jena in der ProA schon regelmäßig dabei: Raphael Falkenthal.

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