Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Suche nach der Kaltschnäu­zigkeit

Fußball-Landesklas­se: SC 03 Weimar verliert Heimspiel gegen Bad Bad Lobenstein mit 1:3

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Vorn ineffizien­t, hinten einige Male zu schläfrig, et voilà: Die dritte Niederlage der Landesklas­sen-Fußballer des SC 03 Weimar in den jüngsten vier Spielen war perfekt. Das 1:3 gegen Bad Lobenstein hätten die jungen Spieler von Coach Holger Orlamünde am Sonnabend definitiv vermeiden können. Doch so ein wenig scheint den Segeln der 03er in dieser Saisonphas­e der Wind abhanden gekommen zu sein – und somit auch die Strohhalmc­hance, Primus Schmölln doch noch einmal zu kitzeln; hatte dieser doch zeitgleich seine eigene Partie in Eisenberg 0:2 verloren.

Für den Zweiten macht sich laut Orlamünde nun doch bemerkbar, was seine Elf in den ersten Partien ohne den langzeitve­rletzten Torjäger Manuel Staatz noch verbergen konnte: „Es fehlt uns im Angriff doch augenschei­nlich an Abgeklärth­eit. Wir haben teils mit drei Stürmern gespielt, doch in der Gefahrenzo­ne sind wir im Moment zu hektisch.“Die Offensivkr­äfte Kühnemund, Calenius, Müller sowie der zur Halbzeitpa­use eingewechs­elte Dam hatten dabei allesamt ihre Torchancen. „Aber es fehlt an Kaltschnäu­zigkeit. Eine Sache, an der wir mit unserer jungen Mannschaft

natürlich arbeiten müssen. Denn schon nächste Woche haben wir in Greiz die Möglichkei­t, mehr aus unserer Überlegenh­eit zu machen.“

Damit ließ Orlamünde gleichwohl durchblick­en, dass er insbesonde­re mit dem Vorpausena­uftritt seiner Mannen zufrieden war. „Bis auf wenige Ausnahmen und natürlich bis auf das Ergebnis.“Aus wenig hatte Bad Lobenstein in den ersten 45 Minuten sehr viel gemacht: nämlich sämtliche drei eigenen Treffer. Im Grunde bei allen standen dabei die Weimarer unfreiwill­ig Pate.

Zweimal reagierten sie bei Einwürfen des Gegners viel zu spät. „Da hatte jede Zuordnung gefehlt, der Gegner spielt es mit einfachen Doppelpäss­en aus – und schon liegt der Ball im Tor.“

Gemeint waren die Gegentreff­er zum 0:1 und 1:3 durch Becker (13., 45. +1). Gerade der zweite hatte unmittelba­r vor der Pause zudem die Wirkung eines moralische­n Nackenschl­ags, hatte doch nur wenige Minuten zuvor Franz mit seiner Direktabna­hme Windhauers Freistoßei­ngabe den SC wieder auf 1:2 herangebra­cht (38.). Indes: Es hätte beispielsw­eise anhand der Möglichkei­ten von Müller (knapp am rechten Pfosten vorbei) sowie Calenius (beim Volley den Ball nicht sauber getroffen) deutlich mehr sein dürfen.

Zusätzlich erschweren­d kam das zwischenze­itliche 0:2 durch Mai (28.) hinzu, der nach einem weiten Schlag einen von Weimar zu passiv geführten Zweikampf am Strafraume­ck nutzte, um den Ball von links kurzerhand ins lange Eck zu schlenzen.

„Die Mannschaft ist eben immer noch jung, wir müssen aus diesen Dingen lernen“, so der Coach. Im zweiten Abschnitt sah er im Offensivsp­iel insgesamt weniger Zielstrebi­gkeit, wenngleich gegen äußerst tief stehende Bad Lobenstein­er jede Menge Ballbesitz. Torchancen für die frischen Dam und Hausdörfer waren zwar vorhanden. „Aber der letzte Funken Esprit hat gefehlt.“Die konditione­ll geforderte­n Gäste stemmten sich schließlic­h gegen den Weimarer Druck in den finalen 15 Minuten und retteten sich ins Ziel. „Wer weiß, was passiert, wenn wir eine unserer Chancen zum 2:3 nutzen. Aber dafür fehlt leider derzeit der letzte Punch. Wir trainieren weiter.“

 ?? PETER HANSEN ?? Der Weimarer Pascal Köhler (links) versucht, unterstütz­t von Moritz Franz (hinten), den Lobenstein­er Sebastian Mai zu stoppen. Weimar unterlag 1:3.
PETER HANSEN Der Weimarer Pascal Köhler (links) versucht, unterstütz­t von Moritz Franz (hinten), den Lobenstein­er Sebastian Mai zu stoppen. Weimar unterlag 1:3.

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