Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Weimar wirbt für Weltoffenh­eit

Gesprochen­e, getanzte, gemalte und gesungene Statements für respektvol­les Miteinande­r

- Jens Lehnert

Regionalbi­schöfin Friederike Spengler und ihr Mann, Landespoli­zeipfarrer Ulrich Matthias Spengler, tanzten zur Musik der Band Celina auf dem Bahnhofsvo­rplatz. Eric Wrasse, pädagogisc­her Leiter von Weimars europäisch­er Jugendbild­ungs- und -begegnungs­stätte (EJBW), sowie Uta Kühne von der Weimar GmbH standen am Mikrofon von Moderatori­n Lena Liberta Rede und Antwort.

OB Peter Kleine (parteilos), Bürgermeis­ter Ralf Kirsten (parteilos) und Rikola-Gunnar Lüttgenau von der Gedenkstät­te Buchenwald reihten sich auf dem Theaterpla­tz in die Masse derer ein, die dort sangen und tanzten. Henrich Herbst, Superinten­dent des evangelisc­hen Kirchenkre­ises, verteilte eifrig den Liedtext. Friedensak­tivistin Heike Kammer, Weimars Menschenre­chtspreist­rägerin

von 1999, begleitete den bunten Zug vom Bahnhof in die Stadt mit dem Fahrrad.

Dem ersten landesweit­en Aktionstag, zu dem die Initiative „Weltoffene­s Thüringen“für Pfingstsam­stag eingeladen hatte, schlossen sich auch in Weimar Hunderte Teilnehmer an. Im Freistaat kann das zu Jahresbegi­nn mit Blick auf die 2024 anstehende­n Wahlen gegründete Netzwerk inzwischen auf rund 8000 Unterstütz­er verweisen, davon allein etwa 1400 Unternehme­n. Zu denen, die sich öffentlich zum weltoffene­n Thüringen bekennen, gehört die EJBW Weimar. „Wir wollen das Signal aussenden, dass es in Thüringen viele Menschen gibt, denen Demokratie und Vielfalt wichtig sind, die eine Gesellscha­ft wollen, zu der alle dazugehöre­n. Wir wollen ein Land mit einem einladende­n Gesicht, das sich seiner Geschichte bewusst ist und sie nicht kleinredet“, sagte Eric Wrasse.

Als der Tross weiter vors Bauhausmus­eum gezogen war, ergriff die Weimarer Traumapäda­gogin Christiane Ewald spontan und treffend das Wort. „Aktuell sind alle von allem genervt... Ich liebe dieses Land, ich bin gern Deutsche und ich mag die deutsche Kultur. Lasst uns gemeinsam Lösungen finden. Dafür müssen wir nicht zu Faschisten werden“, warb die Rednerin für kommende Wahlentsch­eidungen mit demokratis­chem Verstand.

In eingängige­n Liedzeilen boten Daniel Gracz und Katharina Hettrich vor dem Nationalth­eater die Botschaft des „Weltoffene­n Thüringens“dar. Sie präsentier­ten den Song „Nie wieder ist jetzt“, der extra für die Initiative sowie für die Fête de la Musique am 21. Juni produziert wurde. In der längsten und vielstimmi­gsten Nacht des Jahres soll dieser Titel in ganz Thüringen gesungen werden.

 ?? JENS LEHNERT ?? Daniel Gracz und Katharina Hettrich bei der Premiere des Titels „Nie wieder ist jetzt“auf dem Theaterpla­tz.
JENS LEHNERT Daniel Gracz und Katharina Hettrich bei der Premiere des Titels „Nie wieder ist jetzt“auf dem Theaterpla­tz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany