Vodafone greift nach Kabelnetz

Konzern plant Milliardenzukauf

Düsseldorf. Auf dem europäischen Telekommunikationsmarkt zeichnet sich ein Milliardengeschäft ab. Der britische Kommunikationsriese Vodafone steht offenbar kurz davor, den Kabelnetzbetreiber Unitymedia zu übernehmen. Die „Financial Times“berichtet, Vodafone biete 16,5 Milliarden Euro, um das Europa-geschäft des Us-konzerns Liberty Global zu erwerben. Dazu gehört insbesondere der Kölner Anbieter Unitymedia. Ein Sprecher von Vodafone Deutschland wollte sich dazu nicht äußern.

Größtes Hindernis, so sehen es Branchenkenner, dürften wettbewerbsrechtliche Fragen sein. Vodafone ist in Deutschland Marktführer unter den Kabelnetzanbietern. 2014 hatte das Unternehmen den Konkurrenten Kabel Deutschland geschluckt. Er versorgt mehr als acht Millionen Haushalte mit Kabelanschlüssen in allen Bundesländern – außer Nordrheinwestfalen, Baden-württemberg und Hessen. Dort betreibt Unitymedia das Kabelnetz für Fernsehen, Telefon und Internet.

Tim Höttges, Chef der Deutschen Telekom, warnte bereits im Februar vor einem „Monopol auf dem Kabelmarkt“, sollten Vodafone und Unitymedia zusammengehen. Kein Wunder: Vodafone würde der Telekom dann mit einem flächendeckenden Kabelnetz Konkurrenz machen. (meß)