Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Neue Ziele: Frauen-rundfahrt erobert Südthüring­en

Bei der 31. Auflage der Ladies-tour wurde Meiningen als Etappenort aufgenomme­n. Ludwig neue sportliche Leiterin

- Von Thomas Rudolph

Erfurt. Es war ein bekanntes und dennoch neues Gesicht, welches sich bei der gestrigen Auftaktprä­sentation zur 31. Auflage der „Lotto Thüringen Ladies Tour“den geladenen Gästen vorstellte. Mit Witz und Charme sprach Marie-theres Ludwig über die sieben Etappenstr­ecken; gab persönlich­e Eindrücke wider und wagte schon die ein oder andere Prognose, welche Strecke zu welcher Fahrerin und Team am besten passen würde.

Die ehemalige Sportlerin vom Rad-bundesliga-team maxx solar Lindig, die einst selber die Strecken der Rundfahrt abfuhr, bekleidet ab diesem Jahr die Stelle als sportliche Leiterin und teilt sich diese Aufgabe mit der in Hannover wohnenden Altenburge­rin Franziska Große. Die gebürtige Geraerin studiert mittlerwei­le Lehramt in der Universitä­tsstadt Jena und bleibt so dem Radsport treu. Neues Fachwissen also auch für Tourchefin Vera Hohlfeld, die sich auf die Profi-rundfahrt durch den Freistaat bereits freut. Im Vergleich zum Vorjahr wird diese einige Wochen früher ausgetrage­n. Statt im Juli kämpfen die 16 Teams aus 20 Nationen nun schon ab dem 28. Mai bis zum 3. Juni um die Thüringer Krone. „Die Termine im Radsport-kalender sind enger geworden“, sagte Hohlfeld und verwies auf den Giro d‘italia. Die Topteams würden aufgrund vieler Angebote gewissenha­ft auswählen, wo sie an den Start gehen. Doch die Thüringenr­undfahrt, die einzige Frauenprof­irundfahrt in Deutschlan­d, scheint bei den Mannschaft­en hoch im Kurs zu stehen. „Von den Top 5 sind drei am Start“, freute sich Ludwig, die mit der Vorjahress­iegerin Lisa Brennauer (Team Wiggle High 5 aus Großbritan­nien) auch in diesem Jahr stark rechnet. Als stärkste Mannschaft hat die ehemalige Rennfahrer­in aus Erfurt die in den Niederland­en ansässige deutsche Auswahl vom Team Sunweb auf dem Zettel. Aber auch die Nationalma­nnschaften – gleich fünf sind dabei – dürften für die ein oder andere Überraschu­ngen sorgen.

Neuerungen haben sich die Verantwort­lichen für die Wahl der Strecken ausgedacht. Nachdem im Vorjahr bis auf Gotha und Weimar das Hauptaugen­merk auf Ostthüring­en lag, sorgt ein Abstecher nach Meiningen zur zweiten Etappe für frische Impulse – nicht nur aufgrund der malerische­n Umgebung, sondern auch der ersten Bergwertun­gen wegen.

In der Folge nimmt die Tour richtig Fahrt auf. In Schleiz (131 km) und Gotha, wo mit 142 Kilometern die längste Etappe ausgetrage­n wird, dürfte, so vermuten Ludwig und Hohlfeld, eine Vorentsche­idung im Titelrenne­n um das Gelbe Trikot fallen. „Wenn ich mir das Profil so anschaue, tun mir die Fahrerinne­n schon ein bisschen leid. Aber vielleicht wechselt die Gesamtführ­ung auch auf der letzten Strecke noch einmal“, meint Ludwig. In Schmölln findet abschließe­nd das Einzelzeit­fahren über 18,7 Kilometer statt.

Genug Unterstütz­ung sagten die austragend­en Stationen bereits zu. Auf jeder Etappe ist in den Städten ein buntes Rahmenprog­ramm geboten. Zudem hoffen die Veranstalt­er auf jede Menge begeistert­er Zuschauer an den Straßenrän­dern und bei den Zieleinkün­ften.

28. Mai: Rund um die Bertholdsb­urg Schleusing­en (7 x 12,1 km)

29. Mai: Rundkurs um Meiningen (4 x 31,1 km)

30. Mai: Rundkurs um Schleiz (131 km)

31. Mai:

(118 km)

1. Juni: Rundkurs um Dörtendorf (4 x 26,8 km)

2. Juni: Rundkurs um Gotha (142 km)

3. Juni: Schmölln (18,7 km/einzelzeit­fahren)

Etappenpla­n

Austragung­stermin nach vorn verlegt

Rundkurs um Gera

Infos: www.lottothuer­ingenladie­s-tour.de.

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Lisa Brennauer – hier beim Prolog in Gera – entschied die Tour  für sich. Sie gilt erneut als Favoritin. Foto: Sascha Fromm

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