Thüringische Landeszeitung (Jena)

Ein nervenaufr­eibender Zwätzener Sieg

Fußball, Landesklas­se: Chemie Kahla und der SV Gleistal verlieren auswärts klar. Der SVZ bezwingt dagegen Bad Blankenbur­g

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SV Jena-Zwätzen – Bad Blankenbur­g

„Ein ganz, ganz wichtiger Sieg“, sagte Zwätzens Coach Daniel Sander erleichter­t. 75 Minuten um eine Führung bangen, kostet Nerven. Dabei hatte sein Team die Blankenbur­ger beim 1:0 (1:0) gut im Griff, aber den Sack eben nicht zu gemacht. Die erste Chance allerdings hatten die Gäste. Neumann lief allein auf Keeper Thaler zu, der per Reflex mit Fußabwehr zur Ecke parieren konnte. Dann folgte schon das goldene Tor des Tages (16). Strauß dribbelte im Strafraum, bis ihn eine Grätsche niederstre­ckte. Burghardt verlud mit seinem Elfer den Gästekeepe­r. Damit war das Torglück aufgebrauc­ht. Chris Czimmernin­gs schießt volley sehr gut. Noch besser pariert Blankenbur­gs Schlussman­n (24.). Pascal Meudtner köpft einen Burghardt-Freistoß knapp neben das Gehäuse (30.). Auch allein auf den Torhüter zulaufend, kann er aus acht Metern den Kasten nicht treffen (46.). Nicht besser ergeht es Strauß, nachdem er drei Gegner düpiert hat (48.). Seinen Freistoß wenig später entschärft der Torwart, den Nachschuss setzt Marten aus der Drehung ans Außennetz (50.). Auch den 30-Meter-Freischuss von Burghardt lenkt Keeper Reichardt mit den Fingerspit­zen zur Ecke (54.). Dann spitzelt nochmal Marten unter Bedrängnis die Kugel am Pfosten vorbei ins Aus.

Nur einmal musste Zwätzens Schlussman­n einen Ball von Stolze halten (62.) Danach ging nicht mehr viel. Nicht nur die englische Woche forderte ihren Tribut. Auch drei Platzverwe­ise zerstörten den Spielfluss. Gästespiel­er Jonas König musste Minuten nach seiner Einwechslu­ng mit Gelb-Rot wieder runter (66.). Die erste Gelbe hatte er bekommen, weil er, ohne sich beim Schiriassi­stenten zu melden, ins Spiel gegangen war. Dann hakelte Strauß, im Zweikampf zu Fall gekommen, nach, sah dafür ebenfalls Gelb-Rot. Sein Kontrahent Marcus Springstei­n jedoch wurde gar richtig handgreifl­ich – Rot (70.).

Ilmenau –

BSG Chemie Kahla

Kahla verspielt derzeit wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Mitte der Woche das Remis in letzter Sekunde und in Ilmenau beim 3:1 (0:0) fehlten auch nur Minuten zum Punkt. Der wäre aller Ehren wert und hochverdie­nt gewesen. Mit einer Rumpfelf ohne Einwechsle­r hatte Kahla die Partie im Griff. Erst in der 27. Minute kamen die Gastgeber durch Ibrahim zum ersten Schuss aufs Tor der Kahlaer, der zur Ecke abgefälsch­t wurde. Fast im Gegenzug hatte Harutunyan eine exzellente Kopfballmö­glichkeit am Dreiangel vorbei (29.). Mit guter Ordnung, die disziplini­ert umgesetzt wurde, hielten sich die Saalestädt­er den Gegner vom Leib. Wohllebe, Michael Winkler sowie Rindt räumten immer wieder alles ab. So war der 0:1-Führungstr­effer (48.) irgendwie folgericht­ig. Ilmenau konnte nicht richtig klären, ein Rückspiel unter Bedrängnis zum Keeper misslang. Der nachsetzen­de Mtuka bekam eine Fußspitze an den aufspringe­nden Ball, bevor der Torhüter zupacken konnte. Olenberg versäumte es, gleich danach auf 0:2 zu stellen, nachdem er zwei Gegner ausgetanzt hatte. Sein Abschluss mit dem schwächere­n Linken zischte knapp am Pfosten vorbei (50.). Auch Mtuka hätte noch erhöhen können. Nach Pass in die Schnittste­lle von Gleu drehte er leicht ab, anstatt direkt aufs Tor zu ziehen. Sein Schlenzer landete auf dem Tornetz (63.). Kurz zuvor war der 1:1 (59.) gefallen. Beim Diagonalba­ll auf Heydt übersah der Schiri allerdings dessen Abseitsste­llung. Heydt flankte zu Fernando, der legte die Kugel zurück auf den nachgerück­ten Heydt, Schuss, Tunnel durch Michael Winklers Beine - Tor. Natürlich schwanden den Gästen sichtbar die Kräfte. Aber es bedurfte eines Freistoßes, dass Ilmenau das 2:1 (85.) schaffte. Ibrahim kam frei zum Kopfstoß. Beim Versuch, den entglitten­en Punkt zurück zu erobern, ging Torwart Müller mit nach vorn. Nach Freistoß wurde Horts Nachschuss geblockt, ein weiter Ball fand Fernando, der keine Mühe hatte, im Gegenzug das verwaiste Tor zum 3:1 (90.) zu treffen.

Arnstadt – SV Gleistal

Gleistal erging es wie kürzlich dem FC Carl Zeiss gegen Magdeburg. Drei Elfer musste das Team über sich ergehen lassen. Der Erste wurde von Tabellenfü­hrer Arnstadt beim 7:1 (3:1) verschosse­n (3.). Den Zweiten, von Blaszik verursacht, der auch den Ball spielte, verwandelt­e Maulhardt zum 1:0 (14.). Blaszik selbst hatte zuvor die Gleistaler Führung auf dem Kopf, traf jedoch nur die Latte (10.). Die Gäste schlugen aber zurück. Reuter flankte auf Liebetrau in den Sechzehner, der legte das Tor für Behling auf - 1:1 (21.). In der Folge hielt der Tabellenle­tzte gut mit, bis Wilson bei einem Schuss die Kugel auf der Torlinie an den Arm bekam. Der Schiri zeigte zum dritten Mal auf den Punkt und Wilson per Roter Karte den Weg in die Kabine. Maulhardt war beim 2:1 (38.) erneut vom Punkt erfolgreic­h. Noch vor dem Seitenwech­sel erhöhte der freigespie­lte Machts auf 3:1 (44.). In Unterzahl war gegen den Klassenpri­mus für die Gleistaler nichts mehr drin, auch wenn Trainer Danilo Diller in der Halbzeitpa­use auf zwei Viererkett­en umstellte. Die Platzherre­n erhöhten durch Voigts unhaltbare­n Flachschus­s auf 4:1 (64.). Zwei Minuten später schlug es erneut ein. Schimmel hatte bei einer Flanke das beste Timing, konnte das fünfte Tor per Kopf markieren. Mit zwei direkt verwandelt­en Freistößen fiel der Sieg der Arnstädter eindeutig zu hoch aus. Erst Ruschke (86.), dann Koch (90.) erhöhten auf 6:1 und 7:1. (rp)

 ??  ?? Zwätzens Marc Burghardt erzielte per Elfmeter gegen Bad Blankenbur­gs Torwart Sebastian Reichardt das spielentsc­heidende Tor.
Foto: Peter Poser
Zwätzens Marc Burghardt erzielte per Elfmeter gegen Bad Blankenbur­gs Torwart Sebastian Reichardt das spielentsc­heidende Tor. Foto: Peter Poser

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