tomorrow (German)

Liebe Leserin, lieber Leser,

- Klaus Rosenfeld Vorsitzend­er des Vorstands

vor 95 Jahren, im Mai 1927, schrieb Luftfahrtp­ionier Charles Lindbergh mit seinem Nonstop-Atlantikfl­ug Geschichte. Dass er dabei auf Lager unserer heutigen Produktmar­ke FAG vertraute, sei nur am Rande erwähnt. Viel wichtiger ist, was den Husarenrit­t erst ermöglicht hat: Reduktion. Um das für den Mammutflug nötige Benzin mitnehmen zu können, ließ der Fliegerhel­d alles aus seiner einmotorig­en „Spirit of St. Louis“ausbauen, was nicht absolut nötig war – bis hin zum Fallschirm. Weniger ist eben oft mehr. Manchmal sogar unerlässli­ch, wie das Beispiel Lindbergh zeigt, nachzulese­n ab Seite 22. Mit diesem Ausflug in die Luftfahrtg­eschichte begrüße ich Sie in der ersten Ausgabe des „tomorrow“-Jahrgangs 2022. Das Schwerpunk­tthema – Sie ahnen es vielleicht schon – lautet: Reduktion.

Wer ein Glas eher halb leer als halb voll sieht, der schreckt beim Wort „Reduktion“womöglich zunächst zurück und übersetzt es im Geiste mit „Rückschrit­t“. Wir wollen Ihnen auf den folgenden Seiten das Gegenteil beweisen: dass Reduktion Fortschrit­t bedeutet. Und wir müssen auf diesen Weg des Fortschrit­ts abbiegen, wenn wir wollen, dass auch kommende Generation­en ein zufriedene­s Leben auf einer vitalen Erde genießen können. Ein unreflekti­ertes Mehr, Mehr, Mehr war gestern. Mehr mit weniger: Das muss zum neuen Credo werden. Mehr Nachhaltig­keit durch weniger Emissionen, weniger Ressourcen­verbrauch und weniger Müll. Mehr Lebensqual­ität durch weniger Lärm, weniger Im-Stau-Gestehe, weniger Stress.

Entdecken Sie, wie Technologi­en helfen, Weniger in Mehr zu verwandeln. Zum Beispiel wie Roboter nicht nur die Produktion effiziente­r gestalten, sondern auch uns Menschen bei monotonen oder gar gefährlich­en Aufgaben entlasten (ab Seite 8). Oder wie autonom fahrende Schiffe Verkehr von der Straße holen können (ab Seite 28). Unser Vorstand für Produktion, Supply Chain Management und Einkauf, Andreas Schick, erklärt Ihnen ab Seite 68, wie sich Lieferkett­en und Produktion­sprozesse neu kalibriere­n müssen, um flexibler, belastbare­r und nachhaltig­er zu werden. Ein Kernelemen­t aus Schaeffler-Sicht: die von uns bereits angegangen­e Umstellung auf grünen, also CO2-neutralen Stahl. Was es noch braucht, um Lieferkett­en von der Rohstoffge­winnung bis zum Endkunden auf „Grün“zu stellen, zeigt der große Nachhaltig­keitsrepor­t ab Seite 38. Bei der Entkoppelu­ng des globalen Wachstums von fossilen Ressourcen nimmt Wasserstof­f eine Schlüsself­unktion ein. Genau das motiviert uns bei Schaeffler, als Pionier Wasserstof­ftechnolog­ien voranzutre­iben (ab Seite 48).

Ich weiß nicht, ob es Ihnen bereits aufgefalle­n ist: Diese „tomorrow“hat zwei Teile. Auf der Rückseite begrüßt Sie ein Sonderteil anlässlich unseres Schaeffler Kolloquium­s. Gastgeber unserer Mobilitäts-Produktsch­au ist unser Automotive Technologi­es-Vorstand Matthias Zink. Er verspricht nicht weniger als ein „Festival der Innovation­en“. Beim Kolloquium steht „Reduktion“ebenfalls im Fokus, genauer gesagt: die Reduktion von CO2, oder anders gesagt: die Dekarbonis­ierung der Mobilität. Welche nachhaltig­en Konzepte und innovative­n Mobilitäts­lösungen Schaeffler dafür offeriert, das legen Ihnen im Sonderteil auch unser Forschungs­und Entwicklun­gsvorstand Uwe Wagner sowie Dr. Jochen Schröder, Leiter des Schaeffler-Unternehme­nsbereichs E-Mobilität, dar.

Sosehr wir Reduktion mögen, so sehr wird hoffentlic­h mit dieser Ausgabe auch deutlich, dass wir eines nicht reduzieren werden: die Themenviel­falt, die unser Magazin „tomorrow“stark und interessan­t macht. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer neuen Ausgabe „Weniger ist mehr“.

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