„Das wichtigste Projekt, das ich je angepackt habe“
NRW-Innenminister Herbert Reul hat den Preis für Kindeswohl erhalten.
Stunden wie diese vergisst man so schnell nicht. Die Verleihung des „Kindeswohl“-Preises an NRWInnenminister Herbert Reul war gleichermaßen würdig, heiter und zutiefst aufwühlend. Die Auszeichnung wurde von der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland und dem Heimatverein Düsseldorfer Jonges 2022 ins Leben gerufen und nun zum zweiten Mal vergeben. Im voll besetzten Forum der Stadtsparkasse führte Norbert Hüsson, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, durch den Abend. Er erinnerte daran, dass das Kindeswohl in der Charta der Europäischen Union und in der Rechtsprechung verankert ist und mahnte: „Das Wohl der Kinder ist unsere höchste Aufgabe.“Die Wirklichkeit indes sieht anders aus, wie die Rechtsmedizinerin Stefanie Ritz-Timme eindringlich verdeutlichte. Die Düsseldorfer Professorin sprach von geschädigten Kindern, die sie in der Gewaltambulanz der Heinrich-Heine-Universität tagtäglich sieht, von lebenslangen Folgen des Kindesmissbrauchs. In ihrer Laudatio auf den Preisträger fragte sie: „Warum Herbert Reul?“und gab auch gleich die Antwort: „Er hat alles dafür getan, dass sich etwas ändert, hat das Thema im Ministerium verankert, das Personal verfünffacht, Datenbanken erstellt. Die Erfolge sind abzulesen. Wir brauchen Schützer wie ihn.“
Nach der Übergabe der von Künstlerin Meral Alma gestalteten „Kinderkrone“und der Preisurkunde über 15.000 Euro für die Stiftung der Polizei bedankte sich der Minister mit sehr persönlichen Worten. „Sie nehmen mich mit dieser Auszeichnung ganz schön in die Pflicht, und das ist auch gut. Mein Einsatz für Kindeswohl ist sicher das wichtigste Projekt, das ich je angepackt habe“, sagte er und dankte seinen engagierten Mitarbeitern: „Allein schafft man das nicht. Sie sind es, die sich jeden Tag mit diesen quälenden Bildern beschäftigen.“