NEUES AUS DER RASEN-FORSCHUNG
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!
TRAUMGÄRTEN: Was ist das größte Rasen-Problem? KLAUS SKUPPIN: Unsere Kunden klagen oft über Moos und Unkraut. Die Kur lautet: düngen, vertikutieren, nachsähen und regelmäßig mähen. Sand wird nur dann benötigt, wenn der Boden sehr schwer und lehmhaltig ist. Der Privatmann kann natürlich nicht den Aufwand eines Golfplatzpflegers betreiben. Aber der Kundenkreis, der perfekten Rasen will, wird größer. Die Ansprüche steigen. Haben sich die Rasenprobleme verändert? Unter anderem ist und bleibt Schatten ein Thema. Der Begriff „Schattenrasen” ist nicht geschützt. Es gibt Billigware zum Kilopreis von 3,99 Euro. Richtig gute Saaten kosten aber um die 20 Euro. Das hat Gründe. Es gibt nur eine einzige vernünftige Sorte, die im Schatten funktioniert: Poa supina, eine Lägerrispe. Sie braucht aber 21 Tage zum Keimen. Andere Gräserarten in den Mischungen keimen nach acht Tagen. Wenn der Kunde aufhört zu wässern, geht Poa supina gar nicht erst auf. Also durchhalten: Die Fläche darf drei bis vier Wochen nicht trocken werden. Danach ist das Schattengras sehr widerstandsfähig. Wo andere Gräser in Schattenbereichen aufgeben, füllt Poa supina die Lücken und sorgt für eine dichte Rasennarbe. Grundsätzlich also lohnt es, mehr zu investieren? Bei uns hat die Mischung immer mindestens 92 Prozent Keimfähigkeit. Zum Vergleich: 75 Prozent sind gängig. Deshalb können wir eine „Keimgarantie“geben. Woran arbeiten Sie gerade? (Lacht) ... am Jahr 2019. Für 2018 haben wir im Rasenbereich einen neuen organischen Dünger auf den Markt gebracht. Die meisten organischen Rasendünger bestehen aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen. Darin findet man verschiedene Stoffe, die man in seinem Garten nicht haben möchte. Diese stammen zum Teil aus der Tierkörperverwertung. Wir wollten aber einen Dünger ausschließlich aus pflanzlichen Rohstoffen. Die neue vegane Düngerserie heißt Natura Bio und darf nach intensiver Prüfung als einziger Dünger auf dem deutschen Markt das Panda-Siegel des WWF tragen. Dafür haben wir zudem vom Handelsverband einen Innovationspreis erhalten.