Garten, dort große wohnt das Glück
BLÜTENREICHES RAUMWUNDER Die Vorteile kleiner Gärten
Nützlinge sind wichtig, auch im kleinsten Garten tragen sie dazu bei, den Schädlingsdruck zu verringern. Ein Insektenhotel nimmt nicht viel Platz weg und bietet Unterschlupf für viele. Elaine hat gleich mehrere davon im Garten verteilt. In ihnen herrscht den ganzen Sommer über Hochbetrieb. Die Pflanzenauswahl hilft, die richtigen Nützlinge anzuziehen: Elaine und John pflanzen bewusst Arten wie Baldrian, Katzenminze und Fingerhut, die Wildbienen und Schmetterlinge anlocken. Auf engem Raum sollte es keine unansehnlichen Anblicke geben. Sie wirken schnell störend. Um keine Ecke für einen unattraktiven Kompostplatz zu opfern, versteckt Elaine ihren Komposter in einem Gehäuse, das einem Bienenstock gleicht. Dass Vögel in Elaines Garten nisten, versteht sich fast von selbst. Sie hat inzwischen sogar eine gefiederte Dauerbegleitung: Eine zahme Amsel hat hier bereits zwei Bruten aufgezogen und frisst der Hausherrin schon fast aus der Hand. Auch solche Mensch-Tier-Gemeinschaften entwickeln sich in kleinen Gärten leichter. Eine wohnliche Atmosphäre ist in kleinen Gärten viel leichter zu schaffen als in großen. Ein Pavillon zum Beispiel bildet einen bezaubernd schönen Mittelpunkt. Er muss dabei keine gewaltigen Ausmaße haben. Elain und John präparierten für ihr dekoratives Gartenhaus etwa vier Quadratmeter.
Das Zauberwort lautet „Teamwork“, Elaine und John ergänzen sich perfekt: John absolvierte seine gärtnerische Ausbildung am renommierten Rodbaston Horticultural College in South Staffordshire, Elaine hatte Floristik-Kurse belegt und ist auch sonst sehr kreativ: Sie näht, stickt und fertigt Quilts: „Ich habe ein gutes Auge für Farben und John kennt sich bestens mit den Pflanzen aus.“Wenn Elaine eine Rabatte in Pastellgelb vorschlägt, fallen John sofort cremefarbene Akeleien und eine besonders schönen Hybride des Mädchenauges ( Coreopsis verticillata ‘Moonbeam’) ein. Doch es ging dabei um mehr als nur harmonische Farben. Um vom schmalen Schnitt des Grund- stücks abzulenken, setzte Elaine auf Rundungen: Sitzplatz, Blumenbeete und Teich bilden drei Kreise. Der Rasen hat dieselbe Form, bei einem Durchmesser von vier Metern. Reine Formspielerei? Keineswegs, die Kreise lassen den Garten größer wirken, erläutert Elaine. Der Trick scheint aufzugehen, denn trotz der vielen Elemente wirkt hier nichts überladen. Nur für „Schmuddelecken“gibt es keinen Raum. Was Elaine und John in ihren Garten holen, muss seinen Zweck erfüllen und schön sein. Darin sind sie konsequent. Glasgewächshaus statt Folientunnel oder eine als Bienenstock getarnte Kompostmiete statt eines Plastikmodells. Das Ergebnis: Klein, aber oho!