Traumgaerten

Zwei Philosophe­n und ihre Gärten

Manche Gärtner übernehmen ein fertig gestyltes Reich, andere lassen ihr Paradies von jemand anderem anlegen. Vanessa und Terry Winters gestalten ihre Gärten selbst – und schaffen dabei unvergessl­iche Erinnerung­en.

- TEXT Nicola Stocken/Dorea Dauner FOTOS Nicola Stocken

Manche Gärtner lassen ihr Paradies von jemand anderem anlegen. Vanessa und Terry Winters gestalten ihre Gärten selbst – und schaffen dabei unvergessl­iche Erinnerung­en.

Gärten stecken nicht nur voller Pflanzen, sie stecken auch voller Erinnerung­en”, so schreibt Vanessa Winters in ihrem Gartenblog im Januar 2017. Aus ihrer Feder hat dieser Satz besondere Bedeutung. Der Garten, den sie damit meint, ist relativ neu. Im Jahr 2011 ließ sie gemeinsam mit ihrem Mann Terry ihren alten Garten zurück. Keine Lappalie, wenn es sich um einen Klassiker handelt: Linden Barn Garden war und ist bis heute etwas Besonderes. Auch, wenn er an jemand anderen überging, seine Aufteilung, die Pflanzenau­swahl, die Harmonie von Wohnhaus und Garten sind zeitlos. Traditione­ll, aber an keiner Stelle eintönig , passen die Gestal- tungsideen in städtische und ländliche Konzepte und laden zum Nachahmen ein, ganz gleich, in welchem Maßstab und in welcher Größe. Unvergesse­n ist auch der Aufwand, den Terry mit den Hecken betrieben hat – eine Lektion in Durchhalte­n, die ihm auch in seinem neuen Garten zugute kam. „Ich habe Stunden im Regen auf Händen und Knien verbracht, um die geraden Linien hinzukrieg­en und sicher zu sein, dass jede Pflanze genau dort sitzt, wo sie hingehört”, erinnert er sich – ein Perfektion­ist am Werk.

Ein philosophi­scher Zugang ...

Perfektion­istisch ist aber nicht dasselbe wie routiniert. „Wir kamen aus einem winzigen Vorstadt-Garten und

Die Erinnerung bleibt, verändert sich. der Garten

hatten keine Ahnung, wie man einen größeren Garten angeht.” Die Übung als Leiter einer Design-Firma kam Terry wohl zu Hilfe. Vielleicht ist sie der Grund, dass der Garten solch bleibende Eindrücke hinterließ – vielleicht liegt es aber auch an Terrys philosophi­scher Ader. Sein Gartentage­buch, über das der Linden Barn Garden nach wie vor online abzurufen ist, steckt voller inspiriere­nder Gedanken und weiser Worte.

Ein Garten aus Gedanken ...

Dennoch sind die prächtigen Bilder nicht sein Werk allein. Das Paar arbeitet zusammen: Terry sorgt für die Strukturen, Vanessa für die Blütenfüll­e, die im Hochsommer vom kühlen zum warmen Farbspektr­um übergeht. Doch gleich zu welcher Zeit und in welchem ihrer Gärten, für Vanessa und Terry sind Blüten mehr als nur vergänglic­he Sommerschö­nheiten. Sie werden zu Erinnerung­en – und für die beiden machen die einen Garten zu einem Garten.

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RUNDWEG Wer möchte hier nicht einmal rund um das Inselbeet schlendern?
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DAUERGAST: Verbena bonariensi­s versamt sich gerne.
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 ??  ?? STUDIO DE LUXE Ein Gartenhaus am Ende eines Gartenwege­s bildet einen starken Anziehungs­punkt.
STUDIO DE LUXE Ein Gartenhaus am Ende eines Gartenwege­s bildet einen starken Anziehungs­punkt.
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BREITENTAU­GLICH Eine klassiche Art des Gartenwegs: Platten in ein Kiesbett verlegt.
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APARTES DESIGN in Form von Blüten: Vanessas Kaktusdahl­ien

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