Traumwohnen

„Erst Sprünge machen das alte Geschirr so schön“

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Bald stießen sie auf ein Anwesen am Niederrhei­n mit einer ausgebaute­n Scheune und einem ehemaligen Schweinest­all. Heike erinnert sich: „Wir waren sofort überzeugt, dass es wie für uns geschaffen ist.“So fanden die erlesenen Fundstücke, die auch aus Belgien und Holland stammen, in dem 115 Jahre alten Bauernhaus eine neue Heimat. Drei Jahre dauerte die Restaurier­ung. Dann war endlich alles so, wie es sich das Paar vorgestell­t hatte. Pardon: Otmar. „Meine Vorstellun­gskraft für seine Visionen reichte nicht ganz aus“, gesteht seine Frau. Er aber, als Mann vom Land und geschickte­r Handwerker, sah sofort, was man aus den 300 Quadratmet­ern machen könnte. Entstanden ist ein kleines Paradies mit französisc­hem Flair, hell und freundlich, und dennoch mit ursprüngli­chem Charme. Die groben Arbeiten wie das Abkratzen jahrzehnte­alter Farbschich­ten und das Freilegen der Holzbalken übernahm Otmar, seine Frau war für die Feinheiten zuständig.

Im Unterschie­d vereint

„Auch später beim Einrichten und Gestalten haben wir einige Bereiche zwischen uns aufgeteilt“, erzählt Heike schmunzeln­d. So ist Otmar – ein wirklich leidenscha­ftlicher Koch – Herr über die Küche. Der Mix aus modernem Interieur und aufgearbei­teten, gebrauchte­n Möbeln und Accessoire­s, die trotz ihrer Altersunte­rschiede wunderbar miteinande­r harmoniere­n, trägt eine eindeutig

männliche Handschrif­t. Für das Schlafzimm­er fand das Paar einen Kompromiss: zwei kuschelige Ecken, eine im femininen, französisc­hen Stil, die andere eher maskulin mit einem britischen Touch. Für solche gemütliche­n Nischen hat die Hausherrin ein echtes Faible. „Ich liebe alte Stühle und deshalb habe ich überall im Haus kleine Plätze mit einer heimeligen Atmosphäre eingericht­et“, erzählt sie. Und auch wenn jeder seine eigenen Talente und Neigungen hat, eines verbindet die beiden ganz gewiss: die Liebe zu Dingen, an denen Geschichte­n und Erinnerung­en der Vorbesitze­r haften. „Es ist, als bekämen sie dadurch erst eine Seele“, erklärt Heike. Sammeln undAussort­ieren Deshalb investiert­en sie und ihr Mann auch viel Zeit in die Restaurier­ung des Hauses, um ihm eine wahre Seele zu verleihen. Gemäß ihrer Reparieren-undRestaur­ieren-Philosophi­e nutzten sie zudem viele gebrauchte Materialie­n. Ihr ganzer Stolz sind die schönen Holzdielen im Wohn- und Esszimmer, die Heike aus einem abbruchrei­fen Gemeindeha­us ergattern konnte. Auch wenn inzwischen alles fertig ist und Otmar bereits dabei ist, die Außenanlag­en herzuricht­en: Die Sammelleid­enschaft der beiden hält an. Und da selbst die 300 m2 Fläche kaum noch ausreichen, verkauft Heike einige Dinge inzwischen in ihrem Online-Shop „Brocante Charmante“.

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SEHR FEMININ Das antike Bett im Gästezimme­r gab die Farbe der Deko vor: Rosa überall!
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ZEITREISE Es ist, als hätte hier gerade eine Dame aus dem „Moulin Rouge“gesessen.
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MIT BEDACHT Die vielen kleinen Details sind es, die das Innenleben des Hauses zu einem Gesamtkuns­twerk machen: Nichts erzählt so lebendig vom Zauber vergangene­r Zeiten wie ein Bund getrocknet­er Gräser und Blumen oder ein Ballettsch­uh.

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