Feierliche Nostalgie
Zu Weihnachten versammelt sich Myriams gesamte Familie in ihrem Haus im niederländischen Grave und lässt gemeinsam alte Zeiten wieder aufleben.
Zurückhaltende Farben und natürliche Deko – mehr braucht Myriam nicht für nordisches Festtagsflair.
Weihnachten war für mich schon immer eine ganz besondere Zeit“, erzählt Myriam. „Aber seitdem mein Mann Rob nicht mehr lebt und unsere Kinder nach Großbritannien gezogen sind, um dort zu studieren, hat das Fest eine noch größere Bedeutung bekommen. Ich kann es kaum erwarten zu hören, wie der Schlüssel sich in der Haustür dreht und kurz darauf das vertraute Geplapper der Geschwister losgeht – plötzlich ist das alte Haus voller Leben. Das ist mein liebster Moment.“Eigentlich braucht es für die Familie nur das, um in Festtagsstimmung zu kommen: Zusammensein. Zu einer gelungenen Atmosphäre gehört für die zweifache Mutter aber auch ein gelungenes Ambiente. Deshalb beginnt sie bereits Anfang November immer schon damit, ihr Heim schick zu schmücken und zu dekorieren. Über die Jahre hat sie dabei zu einem ganz eigenen schönen Einrichtungsstil gefunden. Französische Festtagseleganz „Rob und ich haben viele Jahre in Paris gelebt. Die unangestrengte französische Eleganz hat auf mich
abgefärbt“, lacht die 59-jährige. „In unseren Jahren dort stöberte ich mit Vorliebe durch Museen, kleine Boutiquen und Schlösser. Ihr Flair hat mich inspiriert. Als die Kinder auszogen, entschieden wir uns, zurück in die Niederlande zu ziehen und ich hatte die Eingebung, dort einen eigenen kleinen Antiquitätenladen zu eröffnen und genau solche Schätze anzubieten.“Nach zwei Jahren Suche fand das Paar das etwas heruntergekommene Herrenhaus in Grave, das 1830 erbaut wurde. Es war groß genug, um die vierköpfige Familie zu beherbergen und gleichzeitig noch Myriams Träume wahr werden zu lassen. Zauberhaftes Zusammenspiel Bevor diese jedoch in Erfüllung gehen konnten, mussten die beiden ordentlich anpacken. Die Mühe hat sich gelohnt: Ihr Zuhause vereint auf wunderbare Weise modernes Understatement mit dem Zauber vergangener Zeiten. Mittlerweile wohnt Myriam nicht nur hier, sondern hat ihr Domizil auch zu ihrem Arbeitsplatz gemacht. Sie betreibt im
Erdgeschoss einen Laden, in dem sie antike schwedische Möbel, Leuchten, Farben, Geschirr und Wohn-Accessoires im Vintage-Look verkauft. Im ausgebauten Dachgeschoss befindet sich außerdem ein florierendes Bed and Breakfast, das sie ebenfalls mit nostalgischen Elementen eingerichtet hat. „Die meisten Stücke kaufe ich direkt in Schweden“, so Myriam, „ich reise gerne selbst in den Norden – meist zusammen mit einer lieben Freundin – und suche mir die perfekten Teile für meinen Shop zusammen. Doch das Schönste am Unterwegssein ist das Nachhausekommen. Dann packe ich alle meine tollen Fundstücke aus und überlege, wo sie wohl am besten zur Geltung kommen könnten.“
Zurück nach Hause
Es ist immer etwas los in dem Herrenhaus in Grave. Das gilt auch für den Advent. Bevor die Familie dort eintrifft, hat ihre Mutter noch alle Hände voll zu tun: Sie dekoriert alle Räume mit Arrangements aus frischem Grün, das sie bei Waldspaziergängen sammelt. Kleine Tannen- und Pinienbäume werden über das ganze Haus verteilt und in schlichten Gefäßen präsentiert. „Mein Credo ist Minimalismus, auch zu Weihnachten. Wenig Farbe, natürliche Accessoires und schlichte Formen erzeugen das nordische Festtagsflair, das ich so mag“, sagt Myriam. Wenn das Haus feierlich erstrahlt, öffnet die Einrichtungsexpertin ihre Türen: Kunden, Freunde und Interessierte strömen dann durch Zimmer und Flure, um sich für ihre eigene Weihnachtsdekoration Inspirationen zu holen. Es wird gesungen, gelacht und geschlemmt. Ist der Adventstrubel jedoch erst einmal vorbei, will sie nur noch zwei Menschen um sich haben: ihre Tochter Merel und ihren Sohn Rogier. Zu dritt genießen sie die Zeit und das gemeinsam gekochte Menü und erinnern sich an Kindheitstage. Es braucht eben nicht viel, um fröhlich zu sein.