Alte Schule Neues Glück
Wo früher Kinder die Schulbank drückten, erschuf sich Lene Grunert Pedersen ein zauberhaftes Heim im Vintage-Look.
Mitten in der Straße verläuft die dänisch-deutsche Grenze. Lene und ihr Mann Jørgen wohnen im Rudbølvej – auf deutscher Seite heißt sie Rosenkranzer Straße. Es ist ein historischer Ort, an dem sie vor 15 Jahren landeten. Immer wieder stand Rudbøl beziehungsweise Rüttichbüll, wie das Dorf im Südteil der jütischen Halbinsel in beiden Sprachen heißt, abwechselnd unter dänischer und deutscher Herrschaft. 1923 wurde die Schule gebaut, heute Lenes Zuhause. Im ehemaligen Klassenzimmer hat sie ihren Shop für Vintage-Möbel eingerichtet, im Rest des Gebäudes lebt das Paar; die drei erwachsenen Kinder sind mittlerweile ausgezogen.
Es hat sich gelohnt!
„Obwohl das Gebäude in einem schlechten Zustand war, habe ich mich sofort verliebt“, erzählt Lene. Das war 2005. Sie krempelte die Ärmel hoch und begann mit der Renovierung.
Den Kiefer-Holzboden, den sie im Erdgeschoss neu verlegten, ölte sie hell, im Obergeschoss strich sie die Dielen weiß. „Die Möbel habe ich alle selbst abgeschliffen und mit Kalkfarbe von Jeanne d’Arc Living getüncht“, fährt die Dänin fort. Bei größeren Arbeiten half ihr Mann Jørgen, Chefingenieur auf einem großen Passagierschiff. „14 Tage lang ist er zu Hause, 14 Tage lang auf See. Deshalb bin ich froh, dass ich meinen kleinen Laden und die Renovierung habe“, gesteht Lene. Denn fertig ist längst nicht alles.
„In einem alten Haus wird man nie fertig“, sagt sie schmunzelnd – zumal die Wohnfläche rund 400 Quadratmeter umfasst! Das beschert der Familie neben einer geräumigen Küche mit angrenzendem Esszimmer den Luxus von drei Wohnzimmern, drei Schlafzimmern und zwei Bädern. Ihre Leidenschaft für alte Sachen begleitet Lene seit ihrer Kindheit.
Leidenschaftliche Sammlerin
Mit Begeisterung stöbert sie auf Flohmärkten, auch in Frankreich und Schweden. So hat die Vintage-Liebhaberin eine stolze Sammlung an antikem Porzellan, insbesondere Suppenterrinen zusammengetragen, die sie in Schränken, Vitrinen und auf Regalen aufbewahrt, kurz: in fast jeder Ecke. Selten bleibt alles, wie es momentan ist. „Ich verwende viel Zeit auf ’s Dekorieren. Wenn ich etwas Schönes gefunden habe, tausche ich es gegen etwas anderes“, gesteht die Dänin. Ihre Philosophie: „Mein Zuhause muss gut für die Seele und die Augen sein.“Auf Instagram findet man sie unter @lenegrunert ♥