Für neues Wohngebiet in Altentreptow startet der zweite Anlauf
2020 wurde bekannt, dass ein privater Investor in der Stadt neues Bauland entwickeln möchte. Jetzt hat das Planungsbüro den aktuellen Stand vorgestellt.
ALTENTREPTOW – Um sich den Traum der eigenen vier Wände erfüllen zu können, braucht es zuallererst ein Grundstück. Vor allem in Stadtnähe sind diese jedoch meist rar gesät. Südlich der Kooperativen Gesamtschule Altentreptow soll aber in Zukunft auf Initiative von Landwirt und Stadtvertreter Alexander Friese (CDU) neues Bauland erschlossen werden.
Bereits im September 2020 hatte die Stadtvertretung die Aufstellung zum Bebauungsplan Nr. 33 „Wohngebiet an der Schule“beschlossen. Nach dem damaligen städtebaulichen Konzept war angedacht, die fünf Hektar große Fläche lediglich für Einfamilienhäuser mit einem Vollgeschoss zu entwickeln.
Doch mittlerweile hat sich die Situation in der Baubranche drastisch geändert. „Aufgrund der aktuellen Lage auf den Zinsmärkten und der gestiegenen Energiekosten ist zu erwarten, dass das klassische Einfamilienhaus nicht mehr so nachgefragt sein wird, wie es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen ist“, erklärte ein Vertreter der „Baukonzept Neubrandenburg GmbH“im jüngsten Bauausschuss. Das mit den Planungen beauftragte Architektur- und Ingenieurbüro hatte sich deshalb mit dem Investor dazu entschieden, das bisherige Konzept noch einmal zu überarbeiten und an die heutigen Bedürfnisse der Häuslebauer und städtebaulichen Belange anzupassen. Denn auch in Altentreptow ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum wie vielerorts ungebrochen.
Nach dem neuen Gestaltungsentwurf, der dem Nordkurier vorliegt, sind fünf verschiedene Wohnhaustypen auf der Fläche vorgesehen. Neben ein- und zweigeschossigen Einfamilienhäuser sollen jetzt außerdem zweigeschossige Doppelhäuser mit zwei, sechs und zwölf Wohneinheiten und einem Staffelgeschoss obendrauf entstehen. „Insgesamt kommen wir auf 64 Wohneinheiten“, rechnete der Planer vor. Im Norden des neu zu errichtendem Wohngebietes ist ein rund 1500 Quadratmeter großer Parkplatz geplant, der nicht für die direkten Anwohner gedacht ist, sondern auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden soll. Im südlichen Teil ist im Entwurf eine Streuobstwiese mit mehreren Bäumen eingezeichnet. „Die ist notwendig, weil sich in diesem Bereich eine Kläranlage befindet, zu der bestimmte Abstände eingehalten werden müssen“, erklärt der Architekt.
Im Zentrum befindet sich eine kleine Parkanlage, die als generationsübergreifender Begegnungsort dienen soll und auch Spielmöglichkeiten für Kinder bereithält. Was die spätere Energieversorgung der Häuser betrifft, gebe es noch Klärungsbedarf. „Der Gesetzgeber hat uns die Bitte an die Hand gegeben, doch lieber zur Wärmepumpe zu greifen und nicht mehr einen Gasanschluss zu nutzen“, betonte der Experte von Baukonzept.
Aktuell befinden sich auf dem zu erschließenden Bauland noch mehrere Parzellen vom Kleingartenverein Süd. Allerdings stehen viele Gärten leer und wurden schon seit langem nicht mehr neu verpachtet. Die Kleingartenanlage befinden sich zum Teil auf städtischem Eigentum. Der überwiegende Anteil ist in Privatbesitz. Wie der Bauausschussvorsitzende Roman Krepelin (Wählergemeinschaft) deutlich machte, sei es wichtig, das neue Bauland in enger Abstimmung mit den jetzigen Pächtern und Eigentümern zu realisieren, damit sich niemand übergangen fühlt.
„Wir haben als Stadtvertreter in der Vergangenheit auch schon oft die Erfahrung machen müssen, dass Wohngebiete zunächst geplant wurden, dann in der Praxis aber doch nichts daraus geworden ist. Das wird hoffentlich bei diesem Projekt nicht der Fall sein“, sagte Krepelin. Wie Alexander Friese (CDU) im Nachgang der Sitzung versicherte, sei bereits eine Vereinbarung mit den Kleingärtnern zum beabsichtigten Rückbau der leerstehenden Gärten im hinteren Bereich geschlossen worden.
Der Bauausschuss empfahl einstimmig, einen Grundsatzbeschluss zur Änderung des Aufstellungsbeschlusses zu fassen. Die endgültige Entscheidung wird von der Stadtvertretung getroffen, die am 27. Mai zur letzten Sitzung vor der Kommunalwahl zusammenkommt.