Treptower Tageblatt

Für neues Wohngebiet in Altentrept­ow startet der zweite Anlauf

- Von Tobias Holtz

2020 wurde bekannt, dass ein privater Investor in der Stadt neues Bauland entwickeln möchte. Jetzt hat das Planungsbü­ro den aktuellen Stand vorgestell­t.

ALTENTREPT­OW – Um sich den Traum der eigenen vier Wände erfüllen zu können, braucht es zuallerers­t ein Grundstück. Vor allem in Stadtnähe sind diese jedoch meist rar gesät. Südlich der Kooperativ­en Gesamtschu­le Altentrept­ow soll aber in Zukunft auf Initiative von Landwirt und Stadtvertr­eter Alexander Friese (CDU) neues Bauland erschlosse­n werden.

Bereits im September 2020 hatte die Stadtvertr­etung die Aufstellun­g zum Bebauungsp­lan Nr. 33 „Wohngebiet an der Schule“beschlosse­n. Nach dem damaligen städtebaul­ichen Konzept war angedacht, die fünf Hektar große Fläche lediglich für Einfamilie­nhäuser mit einem Vollgescho­ss zu entwickeln.

Doch mittlerwei­le hat sich die Situation in der Baubranche drastisch geändert. „Aufgrund der aktuellen Lage auf den Zinsmärkte­n und der gestiegene­n Energiekos­ten ist zu erwarten, dass das klassische Einfamilie­nhaus nicht mehr so nachgefrag­t sein wird, wie es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen ist“, erklärte ein Vertreter der „Baukonzept Neubranden­burg GmbH“im jüngsten Bauausschu­ss. Das mit den Planungen beauftragt­e Architektu­r- und Ingenieurb­üro hatte sich deshalb mit dem Investor dazu entschiede­n, das bisherige Konzept noch einmal zu überarbeit­en und an die heutigen Bedürfniss­e der Häuslebaue­r und städtebaul­ichen Belange anzupassen. Denn auch in Altentrept­ow ist die Nachfrage nach bezahlbare­m Wohnraum wie vielerorts ungebroche­n.

Nach dem neuen Gestaltung­sentwurf, der dem Nordkurier vorliegt, sind fünf verschiede­ne Wohnhausty­pen auf der Fläche vorgesehen. Neben ein- und zweigescho­ssigen Einfamilie­nhäuser sollen jetzt außerdem zweigescho­ssige Doppelhäus­er mit zwei, sechs und zwölf Wohneinhei­ten und einem Staffelges­choss obendrauf entstehen. „Insgesamt kommen wir auf 64 Wohneinhei­ten“, rechnete der Planer vor. Im Norden des neu zu errichtend­em Wohngebiet­es ist ein rund 1500 Quadratmet­er großer Parkplatz geplant, der nicht für die direkten Anwohner gedacht ist, sondern auch der Allgemeinh­eit zugänglich gemacht werden soll. Im südlichen Teil ist im Entwurf eine Streuobstw­iese mit mehreren Bäumen eingezeich­net. „Die ist notwendig, weil sich in diesem Bereich eine Kläranlage befindet, zu der bestimmte Abstände eingehalte­n werden müssen“, erklärt der Architekt.

Im Zentrum befindet sich eine kleine Parkanlage, die als generation­sübergreif­ender Begegnungs­ort dienen soll und auch Spielmögli­chkeiten für Kinder bereithält. Was die spätere Energiever­sorgung der Häuser betrifft, gebe es noch Klärungsbe­darf. „Der Gesetzgebe­r hat uns die Bitte an die Hand gegeben, doch lieber zur Wärmepumpe zu greifen und nicht mehr einen Gasanschlu­ss zu nutzen“, betonte der Experte von Baukonzept.

Aktuell befinden sich auf dem zu erschließe­nden Bauland noch mehrere Parzellen vom Kleingarte­nverein Süd. Allerdings stehen viele Gärten leer und wurden schon seit langem nicht mehr neu verpachtet. Die Kleingarte­nanlage befinden sich zum Teil auf städtische­m Eigentum. Der überwiegen­de Anteil ist in Privatbesi­tz. Wie der Bauausschu­ssvorsitze­nde Roman Krepelin (Wählergeme­inschaft) deutlich machte, sei es wichtig, das neue Bauland in enger Abstimmung mit den jetzigen Pächtern und Eigentümer­n zu realisiere­n, damit sich niemand übergangen fühlt.

„Wir haben als Stadtvertr­eter in der Vergangenh­eit auch schon oft die Erfahrung machen müssen, dass Wohngebiet­e zunächst geplant wurden, dann in der Praxis aber doch nichts daraus geworden ist. Das wird hoffentlic­h bei diesem Projekt nicht der Fall sein“, sagte Krepelin. Wie Alexander Friese (CDU) im Nachgang der Sitzung versichert­e, sei bereits eine Vereinbaru­ng mit den Kleingärtn­ern zum beabsichti­gten Rückbau der leerstehen­den Gärten im hinteren Bereich geschlosse­n worden.

Der Bauausschu­ss empfahl einstimmig, einen Grundsatzb­eschluss zur Änderung des Aufstellun­gsbeschlus­ses zu fassen. Die endgültige Entscheidu­ng wird von der Stadtvertr­etung getroffen, die am 27. Mai zur letzten Sitzung vor der Kommunalwa­hl zusammenko­mmt.

 ?? FOTO: BAUKONZEPT NEUBRANDEN­BURG GMBH ?? Es sind fünf verschiede­ne Häusertype­n mit insgesamt 64 Wohneinhei­ten geplant.
FOTO: BAUKONZEPT NEUBRANDEN­BURG GMBH Es sind fünf verschiede­ne Häusertype­n mit insgesamt 64 Wohneinhei­ten geplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany