Treptower Tageblatt

Diese Bürgermeis­ter setzen sich seit Jahrzehnte­n für ihre Gemeinde ein

- Von Tobias Holtz

Sieben Bürgermeis­ter aus dem Tollensewi­nkel haben für ihren jahrelange­n Einsatz eine besondere Auszeichnu­ng erhalten. Einer von ihnen zieht sich jetzt aus der Politik zurück.

ALTENTREPT­OW – Ohne die Menschen, die sich tagtäglich ehrenamtli­ch für das Gemeinwohl der anderen einsetzen, würde unsere Gesellscha­ft in vielen Bereichen nicht mehr richtig funktionie­ren. Das wissen auch die Bürgermeis­ter im Amt Treptower Tollensewi­nkel nur zu gut. Neben dem eigentlich­en Job investiere­n sie in ihrer Freizeit viel Kraft, Zeit und auch Nerven, um ihre Gemeinde Stück für Stück voranzubri­ngen. Eine Aufgabe, die gerade in Anbetracht der klammen Haushaltsk­assen alles andere als leicht zu bewältigen ist. Doch trotz aller Schwierigk­eiten gibt es engagierte Gemeindeob­erhäupter, die sich auch nach mehreren Jahrzehnte­n nicht unterkrieg­en lassen.

Dazu zählen die Bürgermeis­terin von Wolde, Marion Dorn, der Bürgermeis­ter von Breesen, Klaus Noack, Kai-Uwe Zirzow, Bürgermeis­ter in Pripsleben, Grischows Bürgermeis­ter Harms Frese, Gerhard Fuchs, der in der Gemeinde Golchen Bürgermeis­ter ist und Beatrix Papke, die für Wildberg die Fäden in der Hand hält. Sie alle engagieren sich seit 30 Jahren in der Kommunalpo­litik. Für diese besondere Leistung wurde ihnen nun im jüngsten Amtsaussch­uss

die Ehrennadel des Städte- und Gemeindeta­ges M-V verliehen. Amtsvorste­her Manfred Komesker (CDU) nahm die Auszeichnu­ng gemeinsam mit seiner Stellvertr­eterin Heidelinde Kurzhals (CDU) und Altentrept­ows Bürgermeis­terin Claudia Ellgoth (parteilos) vor.

Komesker, der seit 1994 Bürgermeis­ter von Röckwitz ist, hatte bereits vor einiger Zeit angekündig­t, bei der anstehende­n Kommunalwa­hl nicht wieder antreten zu wollen. Damit wird er in der nächsten Legislatur­periode auch nicht mehr als Amtsvorste­her zur Verfügung stehen. An seiner Stelle steht mit Erik Schur (CDU) nun ein junger Bauingenie­ur bei der Bürgermeis­terwahl auf dem Stimmzette­l, der bereits in der Gemeindeve­rtretung aktiv ist. „Es ist jetzt an der Zeit, der jungen Generation das Feld zu überlassen. Ich gebe das Amt des Bürgermeis­ters in vertrauens­volle Hände ab“, sagte Komesker über seinen potenziell­en Nachfolger, der als einziger Bewerber auf der Kandidaten­liste steht.

In seiner Zeit als Bürgermeis­ter habe Komesker stets versucht, das Beste für seine Gemeinde herauszuho­len, betonte Claudia Ellgoth in ihrer Ansprache. Und das sei ihm in den meisten Fällen auch gelungen. „Als Bürgermeis­terin habe ich auch den Rückenwind von ihm genießen dürfen und aus Gesprächen immer Anregungen für die eigene Arbeit mitgenomme­n“, verriet die Rathausche­fin. Wie der scheidende

Amtsvorste­her hervorhob, gebe es drei Erfolge, auf die er ganz besonders stolz ist. So sei die 2005 erfolgte Fusion der Ämter Kastorfer See und Tollenseta­l mit der Stadt Altentrept­ow als geschäftsf­ührende Gemeinde „ein Ritt auf der Rasierklin­ge“gewesen. „Das ist nicht das ideale Modell, aber es hat bei uns bislang so gut funktionie­rt, weil wir alle vertrauens­voll zusammenar­beiten“, betonte Komesker.

Zum anderen sei er dankbar dafür, dass die im Schulentwi­cklungspla­n vorgesehen­e Schließung der Regionalen Schule in Tützpatz abgewendet werden konnte und die Bildungsei­nrichtung wieder langfristi­g eine Zukunft hat. Im Sommer soll es nun endlich mit den lange geplanten Umbau- und Sanierungs­maßnahmen losgehen. Laut Fördermitt­elbescheid müssen die Arbeiten bis September 2025 abgeschlos­sen sein. „Und natürlich freue ich mich über die Entwicklun­g meiner Gemeinde, wo mittlerwei­le so viele junge Leute sesshaft geworden sind“, so Komesker.

Auch Heidelinde Kurzhals (CDU) hat sich dazu entschiede­n, das Bürgermeis­teramt in Burow nach 15 Jahren niederzule­gen. Um ihren Posten bewerben sich nun Forstwirt Torsten Mielke von den Christdemo­kraten, der schon Mitglied der Gemeindeve­rtretung ist, und Einzelbewe­rber Nico Werner, der als Busfahrer arbeitet. Komesker lobte seine Stellvertr­eterin für ihre zahlreiche­n Verdienste. So habe Kurzhals unter anderem einen großen

Teil dazu beigetrage­n, dass die Grundschul­e nach wie Ort existiert und umfangreic­h saniert und umgebaut werden soll, sobald die beantragte­n Fördermitt­el geflossen sind.

Ohne ihr Engagement würde es auch den Naturerleb­nispark Mühlenhage­n nicht mehr geben, der von Kurzhals über viele Jahre geleitet wurde. „Und sie hatte trotz aller Bedenken die Courage, eine eigene, gemeindlic­he Photovolta­ik-Anlage zu bauen. Gebaut wurde in Burow ohnehin sehr viel während ihrer Amtszeit“, stellte Komesker fest. Wer ihm nachfolgt und seinen Hut bei der Wahl des Amtsvorste­hers in den Ring wirft, wird sich nach der konstituie­renden Sitzung des Amtsaussch­usses zeigen.

 ?? FOTO: TOBIAS HOLTZ ?? Beatrix Papke, Gerhard Fuchs, Harms Frese, Kai-Uwe Zirzow, Klaus Noack Marion Dorn und Manfred Komesker (v.r.n.l.) wurden für ihr langjährig­es Engagement geehrt.
FOTO: TOBIAS HOLTZ Beatrix Papke, Gerhard Fuchs, Harms Frese, Kai-Uwe Zirzow, Klaus Noack Marion Dorn und Manfred Komesker (v.r.n.l.) wurden für ihr langjährig­es Engagement geehrt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany