Trierischer Volksfreund

14 Jahre Haft für IS-Rückkehrer­in für Tod eines jesidische­n Mädchens

-

MÜNCHEN (dpa) Der Tod des Mädchens in einem Haus im Irak im Sommer 2015 muss grausam gewesen sein. In praller Sonne verdurstet­e das Kind, nachdem es im Innenhof zur Bestrafung angekettet worden war. Jennifer W. aus Lohne in Niedersach­sen und ihr damaliger Ehemann hatten die junge Jesidin und deren Mutter als Sklaven gehalten.

Nun wurde die 32 Jahre alte ISRückkehr­erin in München wegen ihrer Tat als islamistis­che Extremisti­n verurteilt. Eine Gesamtstra­fe

Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Markus Renz von 14 Jahren verhängte das Oberlandes­gericht (OLG) am Dienstag, nachdem es nach einer Revision erneut über das Strafmaß befinden musste.

Die Vorsitzend­e Richterin des 9. Strafsenat­s nannte das Handeln der 32-Jährigen menschenve­rachtend und verwies auf die schwerwieg­enden psychische­n Folgen, mit denen die Mutter bis heute zu kämpfen habe. Die Tat sei gegen die religiöse Orientieru­ng der beiden Jesidinnen gerichtet gewesen. Jennifer W. habe die Überzeugun­g gewonnen, dass der richtige Islam der ganz konservati­ve sei und habe sich der Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) angeschlos­sen. Im August 2014 war die damals 23-Jährige über Istanbul nach Syrien gereist. Im Juni 2015 heiratete sie schließlic­h einen Iraker, der bereits rechtskräf­tig verurteilt ist, unter anderem wegen Völkermord­es.

Als gravierend wertete das Gericht nun das Verhalten der Verurteilt­en nach dem Tod der kleinen Reda, die von dem Ehepaar Rania genannt worden war. Als die Mutter weinte, habe Jennifer W. der verzweifel­ten Frau eine Pistole an den Kopf gehalten und gedroht, sie zu erschießen, wenn sie nicht mit dem Weinen aufhören würde, sagte die Richterin in ihrer Urteilsbeg­ründung. Die Mutter sei außergewöh­nlich stark traumatisi­ert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany