Wasser ist gleich Wasser – oder doch nicht?
Sportler sollen genug trinken. Das ist wichtig für die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit. Doch was kann Leitungswasser überhaupt leisten? Worauf Sie bei der Wahl des passenden Wassers unbedingt achten sollten.
TRIER Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen und Schwindel – diese Symptome können darauf hindeuten, dass man zu wenig getrunken hat. Wer Sport treibt und dabei schwitzt, verliert viel Flüssigkeit. Das können in einer Stunde bis zu zwei Liter sein. Um diesen Verlust auszugleichen, sollten Sportler entsprechend viel trinken. Doch es ist nicht nur wichtig wie viel, sondern auch, was getrunken wird.
„Wasser aus dem Hahn ist aus Sicht des Bundesumweltministeriums das Getränk der ersten Wahl – auch mit Blick auf den Klimaschutz. Im Hinblick auf die Mineralstoffzufuhr ist es jedoch äußerst bedenklich“, sagt Dr. Peter Krapf. Er hat in Trier eine Schwerpunktpraxis des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM) und war Mannschaftsarzt von Eintracht Trier (damals 2. Bundesliga), der Trierer Miezen (damals Deutscher Meister im Hallenhandball) und des CS Grevenmacher (damals Fußballmeister in Luxemburg).
Krapf hat sich ausgiebig mit den Inhaltsstoffen von Leitungs- und Mineralwasser aus der Region beschäftigt.
Er kommt zu einem eindeutigen Schluss: „Mineralwasser kann aufgrund seines Mineralgehaltes für unsere Gesundheit von großer Bedeutung sein. Leitungswasser vermag diese Aufgaben nicht zu meistern.“Der Gehalt von Kalzium und Magnesium sei im Leitungswasser zu niedrig. Wolle man den täglichen Bedarf darüber decken, müsse man jeden Tag einen ganzen Eimer Wasser trinken.
Bei Mineralwasser sei zudem die natürliche Reinheit garantiert. Mineralwasser stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen besonders gut geschützten Quellen. Es muss direkt am Quellort in Flaschen abgefüllt und sicher verschlossen werden. „Leitungswasser hingegen stammt zu etwa 74 % aus Grundwasser und zum anderen Teil aus Oberflächenwasser“, sagt Krapf. Die Qualität von Leitungswasser lässt sich auch nicht einwandfrei kontrollieren. Bis zur Wasseruhr ist zwar der Wasserversorger verantwortlich, was dann geschieht wird aber zum Beispiel von den Rohrleitungen im Haus beeinflusst. Alte Leitungen können die Wasserqualität negativ beeinflussen. auf seine Notreserven im Knochen zurück. Dies erfolgt dann zulasten der Knochenstabilität“, sagt Krapf. „Arthrose und Osteoporose drohen.“Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher die tägliche Sicherstellung von 1000 mg Calcium. Bei Sportlern, die vermehrt Mineralien durchs Schwitzen verlieren, ist der Bedarf noch höher.
Die größte Menge an Calcium nehmen wir über Milch und Milcherzeugnisse auf. An zweiter Stelle folgen die alkoholfreien Getränke. Für Veganer wird Wasser als Calciumlieferant damit umso wichtiger. „Leitungswasser ist hier keine gute Wahl, um den Mineralstoffgehalt zu decken“, sagt der Ernährungsmediziner. Der Prüfbericht der Stadtwerke Trier vom Juni 2023 zeigt beim Trinkwasser entnommen aus dem Wasserwerk Irsch einen Calciumgehalt von 28,7 mg/l. Ein geeignetes Mineralwasser liefert deutlich mehr. Zum Beispiel enthält Gerolsteiner Medium 309 mg/l, also mehr als zehnmal so viel. Das Mineralwasser aus der Eifel hat den zweithöchsten Wert aller von Stiftung Warentest in der Juliausgabe geprüften Wässer. Lediglich Naturpark Quelle Medium aus Baden-Württemberg enthält noch mehr Calcium (529 mg/l).
für Ernährung nehmen wir die größte Menge Magnesium über alkoholfreie Getränke auf. „Trinkwasser ist auch hier keine Lösung“, warnt Krapf. Im Wasserwerk Irsch wurde ein Magnesiumgehalt von lediglich 2,6 mg/l gemessen. Das Mineralwasser der Nürburg Quelle enthält über 90-mal so viel und wirbt mit dem Titel „Deutschlands Magnesiummeister“. Mit 241 mg/l weist das Mineralwasser den höchsten Gehalt aller deutschen Versandmineralwässer auf.
Wie kann man eine Übersäuerung des Körpers verhindern?
„Eine überhöhte Säurelast wirkt sich nachteilig auf die Knochengesundheit aus“, sagt Krapf. Dies sei vor allem im höheren Lebensalter eine Gefahr. „Osteoporose droht.“Bikarbonatreiche, basische und calcium- und magnesiumreiche Mineralwasser können den Knochenabbau hemmen. Deshalb sollte man unbedingt auf eine ausreichende Versorgung mit bikarbonatreichem Mineralwasser achten. Das im Wasserwerk Irsch geprüfte Trinkwasser enthielt im Juni 87,9 mg/l. Auch hier können die Mineralwässer aus der Eifel überzeugen. Gerolsteiner Mineralwasser enthält 1816 mg/l und Nürburg Quelle sogar 2451 mg/l – mehr als alle anderen Wasser, die von Stiftung Warentest untersucht wurden. Übrigens:
Unser Autor trinkt zuhause viel Leitungswasser, Tee und Kaffee. Nach dem Sport greift er ab jetzt aber gerne zu einem mineralstoffreichen Wasser aus der Eifel.