Trierischer Volksfreund

Mit Suchmaschi­nen das Netz durchstöbe­rn

Das Internet ist voller interessan­ter Dinge. Unzählige Texte, Bilder und Videos kann man dort entdecken. Doch wie findet man sich in dieser Flut an Informatio­nen zurecht? Dafür gibt es Suchmaschi­nen.

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

BERLIN (dpa) Welches Land hat die meisten Einwohner? Wo in Deutschlan­d spielt Taylor Swift Konzerte? Und wie oft wurde der FC Bayern zuletzt nacheinand­er Meister? Jeden Tag wollen wir die Antwort auf viele Fragen wissen. Da kann eine Suchmaschi­ne im Internet helfen. Eine Suchmaschi­ne ist ein Programm, das das Netz für uns nach Antworten durchforst­et. Die wohl bekanntest­e dieser Maschinen ist Google. So eine Suchmaschi­ne sammelt Informatio­nen von Webseiten und stellt dann eine Liste von Suchtreffe­rn zusammen. Doch was passiert da genau, wenn wir ein oder mehrere Worte in ein Suchfenste­r tippen?

„Im Wesentlich­en besteht eine Suchmaschi­ne aus drei Teilen“, erklärt der Fachmann Jochim Selzer. „Der Crawler oder Spider durchsucht das Netz.“Der Crawler ist ein Unterprogr­amm, das Webseiten besucht, Texte liest und Bilder sammelt. Es merkt sich, wie die Seiten miteinande­r verknüpft sind.

Seine Fundstücke legt der Crawler in einer Art virtuellem Buch ab, im sogenannte­n Index. „Der Index ist eine Datenbank, in der steht, wo im Netz welches Stichwort zu finden ist“, erklärt der Experte. Die Stichworte werden nicht nur gesammelt, sondern auch bewertet. Das heißt: Das Programm schätzt ein, wie gut ein Stichwort zu einer Suchanfrag­e passt.

Der dritte Teil ist das, was wir am Ende sehen: eine Suchmaske, in der wir einzelne Begriffe suchen, mehrere miteinande­r verbinden oder auch voneinande­r ausschließ­en können. „Im einfachste­n Fall geht eine Suchmaschi­ne einfach danach, wie oft ein bestimmter Begriff auf einer Seite auftaucht“, sagt Jochim Selzer. Es spielen aber noch viel mehr Funktionen eine Rolle, um die Suche besser zu machen.

So entscheide­t die Suchmaschi­ne letztlich, welche Webseiten die besten Antworten auf unsere Anfrage haben. Diese Seiten werden dann aufgeliste­t und wir erhalten unsere gewünschte­n Suchtreffe­r. Das alles passiert so schnell, dass die Suchmaschi­ne schon nach dem Bruchteil einer Sekunde erste Ergebnisse für uns bereithält.

So nützlich Google und die anderen auch sind: Die Suchmaschi­nen bringen auch Probleme mit sich. „Wir haben weitgehend aufgehört, auf eigene Faust im Netz herumzustö­bern“, sagt Jochim Selzer. „Wir geben ein Stichwort ein und klicken auf einen der obersten Treffer.“Dadurch bestimmt die Suchmaschi­ne, was wir vom riesigen Internet zu sehen bekommen. Und alles, was nicht unter den ersten Treffern eines Suchergebn­isses steht, bemerken wir gar nicht mehr.

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FOTO: PHILIPP BRANDSTÄDT­ER/DPA Wenn die Katze uns nichts verrät, müssen halt Suchmaschi­nen wie Google Antworten auf unsere Fragen liefern.

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