Aus für Nordsee in der Trierer Brotstraße
Es ist nicht einfach nur ein weiterer Laden, der in der Innenstadt schließt. Mit dem Aus des Fisch-Schnellrestaurants Nordsee in der Brotstraße endet eine fast 80-jährige Tradition. Wo stattdessen in Trier noch Fischbrötchen angeboten werden.
TRIER Man kann es kaum glauben, aber ihren ersten Laden eröffnete die traditionsreiche DampfschiffereiGesellschaft Nordsee bereits 1945 in Trier. Nach 78 Jahren ist nun Schluss: Noch in dieser Woche macht die Restaurantkette ihren letzten Trierer Laden in der Brotstraße zu. „Leider müssen wir diese Filiale aufgrund des auslaufenden Mietvertrages zum Ende des Jahres schließen“, bestätigt Jana Alfke, beauftragte Pressesprecherin des Unternehmens, am Montag auf Volksfreund-Anfrage. Diese Woche sei zum letzten Mal geöffnet, an den Tagen „zwischen den Jahren“habe die Nordsee bereits geschlossen.
Anfang 2023 machte Nordsee-Filiale in der Simeonstraße zu
Warum das Mietverhältnis nicht fortgesetzt wird – also, ob sich möglicherweise Nordsee und Vermieter der Immobilie nicht über die Höhe der weiteren Pacht einig werden konnten oder ob die Nordsee sich schlicht aus Trier zurückziehen will –, dazu äußert Alfke sich nicht. Erst Anfang des Jahres hatte die Nordsee-Filiale in der Trierer Simeonstraße zugemacht. Mit Schließung des Ladens in der Brotstraße gibt es künftig gar kein Nordsee-Restaurant mehr in Trier.
Filiale in der Brotstraße vor zehn Jahren komplett saniert
Dabei hatte der Konzern die Filiale in der Brotstraße erst vor ziemlich genau zehn Jahren für rund 440.000 Euro aufwendig umgebaut und modernisiert. Zuvor war der Laden rund ein Jahr geschlossen gewesen – nachdem der vormalige Franchisenehmer und der Mutterkonzern nach Volksfreund-Informationen
im Streit auseinander gegangen waren. Anfang 2014 machte der Laden frisch renoviert und mit neuem Filialleiter und insgesamt 13 Mitarbeitern wieder auf. Die ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der Nordsee GmbH, Hiltrud Seggewiß, reiste damals zur Wiedereröffnung extra von Bremerhaven nach Trier. „Für uns ist Trier ein wichtiger Standort“, sagte Seggewiß damals.
Neue Nordsee-Filiale? Aussage Keine klare
Ob die Nordsee sich in Trier nun nach einem neuen Standort umschaut – leer stehende Läden gibt es ja genug in der Innenstadt – bleibt unklar. „Nordsee ist immer auf der Suche nach geeigneten Standorten für neue Filialen und nach FranchisePartnern, mit denen wir unseren Weg gemeinsam gehen und unser Unternehmen weiterentwickeln können.
Wir würden uns freuen, bald wieder in Trier vertreten sein zu dürfen“, erklärt Pressesprecherin Alfke dazu lediglich auf Volksfreund-Nachfrage. Allzu große Hoffnung darf man aus dieser wolkigen Aussage allerdings eher nicht ableiten: Mit nahezu dem gleichen Standardsatz hatte Alfke schon Anfang 2023 auf die Frage geantwortet, ob die damals dichtgemachte Filiale in der Simeonstraße durch einen anderen Standort in der City ersetzt werde.
Mr. Fish hat Standort Simeonstraße übernommen
Die alten NordseeRäume in der Simeonstraße standen jedenfalls nicht lange leer: Im Juli eröffneten dort das Trierer Gastronomen-Duo Stavros Mitrolidis (Schlabbergass) und Vater Stratos Mitrolidis (Delphi, Poseidon) ihr Schnellrestaurant Mr. Fish mit unter anderem Matjes, Räucherlachs- und Thunfischbrötchen.
Fischbrötchen gibt es auch auf dem Trierer Wochenmarkt
Bekannt für seine gut sortierte Fischtheke ist zudem das Restaurant Oechsle in der Trierer Palastraße, das vom Imbiss bis zum Drei-Gang-Menü mit Fischsuppe ein breites Angebot hat. Wer nur eben ein Fischbrötchen auf die Hand haben möchte, dem sei der Trierer Wochenmarkt an jedem Dienstag und Freitag auf dem Viehmarktplatz empfohlen. Ein bisschen Glück muss man dabei allerdings haben: Denn die beiden Stände – einmal Backfisch, einmal ein Forellenstand, der auch Fischbrötchen anbietet – sind nicht an jedem Markttag vor Ort.
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Christine Catrein/Heribert Waschbüsch