Es gibt auch schlechte Rieslinge
GGemleagleenintleicnh W keaiunfebeicimh a Duicsh - counter. Zuletzt eine Flasche Riesling bei Aldi – genauer gesagt: einen 2021er Riesling Classic Qualitätswein aus der Pfalz.
Als jemand, der bevorzugt Riesling von der Mosel – ob trocken, feinherb oder fruchtsüß – trinkt, war ich doch sehr enttäuscht. Ein Wein ohne Finesse, breit und eher sauer als spritzig. Gut – was soll man auch schon für 2,79 Euro verlangen?
Der Riesling ist das Aushängeschild des deutschen Weinbaus. Sein Renommee hat er vor allem den Spitzenwinzern der Mosel zu verdanken, denn nur in den steilen und sonnigen Schieferböden gedeiht er am besten und bringt dort die einzigartigen Weine hervor.
Nun sind die großen Weinbaugebiete Pfalz und Rheinhessen nicht für Steilhänge und Schieferböden bekannt. Dennoch wurden dort in den vergangenen Jahren immer mehr Weinberge mit Riesling bepflanzt. Und das nicht nur in guten Lagen. Der einzige Grund: Er bringt dem Winzer wegen seines guten Images mehr Geld als zum Beispiel ein Rivaner oder Silvaner – meistens 10 bis 20 Prozent mehr. Seit einigen Jahren ist die Pfalz mit knapp 6000 Hektar das größte Riesling-Anbaugebiet Deutschlands. Die Mosel kommt auf rund 5400 und Rheinhessen auf 5300 Hektar.
Der Name Riesling macht`s. Ebenso wie einst der Dornfelder: ein zwar tiefroter, aber zumeist einfacher, wenig eleganter Wein, der aber plötzlich im Trend lag und den Fassweinerzeugern in der Pfalz und Rheinhessen sehr gute Preise bei großen Hektarerträgen bescherte. Der Boom ist längst vorbei. Es waren auch zum Teil miese Qualitäten, die die Regale der Supermärkte füllten. Irgendwann merkt das auch der eher unkundige Weinkonsument.
So könnte es dem Riesling im schlimmsten Fall auch passieren, wenn er, wie in der Pfalz oder Rheinhessen, in eher geringen Lagen angebaut wird. Das gilt auch für geringe Lagen an der Mosel. Der spätreifende Riesling braucht gute Lagen. Lagen, wie es sie an der Mosel (noch) gibt.