Abwehrspezialist mit jahrelanger Auslandserfahrung
Fußball- Oberliga: Maximilian Koch und der FC Bitburg stehen vor dem ersten Auswärtsspiel des Jahres. Wie der 24-Jährige den bisherigen Saisonverlauf erlebt hat, welche Rechnung er für den Klassenverbleib aufmacht, und welche Station ihn in seiner Laufbah
Mit nur 14 Punkten aus 24 Spielen ist die bisherige Bilanz des FC Bitburg in der Fußball-Oberliga geradezu niederschmetternd. Das jüngste 0:4 zum Auftakt nach der Winterpause gegen den FK 03 Pirmasens war symptomatisch für so manche Begegnung des Aufsteigers, wie auch Rechtsverteidiger Maximilian Koch weiß: „Wir haben es erneut eine ganze Weile lang gut gemacht, standen in der ersten Hälfte sicher. Doch dann haben wir wieder einige Gegentreffer kassiert, die wir durch leichtsinnige Fehler begünstigt haben.“
Nun gastiert Bitburg im Saarland
Mangelnde Erfahrung nennt der 24-Jährige als Hauptgrund, warum man so selten in der Oberliga über 90 Minuten auf der Höhe und am Ende oft nicht erfolgreich ist. Den nächsten Anlauf, das magere Punktekonto aufzuhübschen, haben die Bierstädter am Samstag (15.30 Uhr) im Saarland beim Auswärtsspiel in Auersmacher.
Die Stimmung sei „eigentlich weiter gut”, betont der aus Ferschweiler stammende und mittlerweile in Trier lebende Koch. Was den Klassenverbleib
angeht, gibt er sich aber keinen Illusionen hin: „Wenn wir jetzt nicht die nächsten fünf Spiele gewinnen, wird es wohl nicht mehr klappen. Unser Ziel ist es aber in jedem Fall, noch einige Siege einzufahren.“
Ob Ober- oder Rheinlandliga: Wie die meisten Mannschaftskollegen hat der Defensivspezialist bereits für die kommende Saison zugesagt: „Viele aus unserer Aufstiegsmannschaft der vergangenen Saison bleiben an Bord. Hier in Bitburg kann ich mich unter Fabian Ewertz weiterentwickeln.“
War er in den beiden Runden zuvor Stammspieler, dauerte es nach dem Aufstieg einige Wochen, um in der Startformation zu stehen. „Es kamen einige Neue hinzu. Der Konkurrenzkampf wurde im Sommer größer.” Am fünften Spieltag, beim 1:4 in Pirmasens, durfte der als Vermögensberater bei einer Luxemburger Bank angestellte Koch erstmals über volle 90 Minuten ran. Danach sammelte er viele Einsatzminuten. Bitter: Anfang November, beim 1:1 daheim gegen Wormatia Worms, sah er kurz vor dem Abpfiff noch die Rote Karte, weil er angeblich zu hart gegen einen Akteur der Gäste eingestiegen war. Im
Highlight-Spiel vor großer Kulisse im Trierer Moselstadion (der FCB verlor vor 3524 Zuschauern mit 0:5 bei der Eintracht) war er so außen vor.
Acht Jahre lang spielte er in Rosport
Vom Athletischen und seiner Dynamik her sieht sich Koch auch in der Oberliga auf einem guten Weg. Steigerungspotenzial hat er im Passspiel. Dass er auf gehobenem Amateurniveau mithalten kann, ist seiner fußballerischen Ausbildung geschuldet.
Bereits mit zwölf Jahren wagte er den Sprung von der heimatlichen JSG Südeifel hinüber nach Luxemburg. Bei Victoria Rosport profitierte er über den Sport hinaus: „Das Miteinander dort war multikulturell geprägt. So was bringt einen auch persönlich weiter.” Als DFB-Stützpunktspieler sei ihm geraten worden, zu einer leistungsstärkeren Mannschaft zu wechseln. „Nach Trier wäre es im Vergleich zu den 20 Minuten nach Rosport um einiges länger zu fahren gewesen. Deshalb habe ich mich damals für die Victoria entschieden.“
Auf der anderen Sauer-Seite holte er mit der Rosporter Reserve den nationalen Titel und den Pokal, lernte im Training von Mitspielern, die einst in
Deutschland drittklassig unterwegs waren. Selbst kam er aber nur ein einziges Mal in der Erstligamannschaft der Victoria zum Einsatz. Auf die Dauer wollte er mehr spielen. Da kam ihm Ende 2019 die Anfrage von Bitburgs Geschäftsführer Andreas Neuerburg gerade recht. Damals wie heute arbeitet
Fabian
Ewertz gerne mit Koch zusammen: „Maxi ist trotz seines stressigen Jobs immer sehr zuverlässig. Er hat eine super Einstellung und ist körperlich auf einem Top-Level.“
Aufholjagd gegen Auersmacher im Hinspiel unbelohnt
Wie Koch habe auch die Mannschaft indes zuletzt gegen Pirmasens erkennen müssen, dass in der Oberliga die Handlungsschnelligkeit noch einmal eine ganz andere sei als eine Etage tiefer. Fehlende Routine seiner Mannschaft habe auch im Hinspiel gegen Auersmacher (2:4) den Unterschied ausgemacht. „Trotzdem war damals ein Punktgewinn im Bereich des Machbaren”, erinnert sich Ewertz. Pascal Müller und Nico Fuchs glichen Mitte August zum zwischenzeitlichen 2:2 aus. Die Saarländer gingen Mitte der zweiten Hälfte erneut in Front, Niclas Gerten sah dann Gelb-Rot. In der Nachspielzeit machte das seinerzeit von Interimstrainer Jörn Birster trainierte Team den Deckel drauf.
Zur Winterpause hat Stephan Otte das Coaching bei den Saarländern übernommen. Gegenüber der Vorrunde fehlt Goalgetter Hokon Christian Sossah (15 Saisontreffer), der jetzt für Ligakonkurrent Cosmos Koblenz auf Torejagd geht.
Auf zahlreiche Akteure muss Bitburgs Coach Ewertz weiter verzichten. Gegenüber dem Pirmasens-Spiel fällt Benjamin Siga (Knieprobleme) aus. Dafür ist Arthur Hartwick nach abgesessener Rotsperre wieder einsatzberechtigt.