Trierischer Volksfreund

Abwehrspez­ialist mit jahrelange­r Auslandser­fahrung

Fußball- Oberliga: Maximilian Koch und der FC Bitburg stehen vor dem ersten Auswärtssp­iel des Jahres. Wie der 24-Jährige den bisherigen Saisonverl­auf erlebt hat, welche Rechnung er für den Klassenver­bleib aufmacht, und welche Station ihn in seiner Laufbah

- VON ANDREAS ARENS

Mit nur 14 Punkten aus 24 Spielen ist die bisherige Bilanz des FC Bitburg in der Fußball-Oberliga geradezu niederschm­etternd. Das jüngste 0:4 zum Auftakt nach der Winterpaus­e gegen den FK 03 Pirmasens war symptomati­sch für so manche Begegnung des Aufsteiger­s, wie auch Rechtsvert­eidiger Maximilian Koch weiß: „Wir haben es erneut eine ganze Weile lang gut gemacht, standen in der ersten Hälfte sicher. Doch dann haben wir wieder einige Gegentreff­er kassiert, die wir durch leichtsinn­ige Fehler begünstigt haben.“

Nun gastiert Bitburg im Saarland

Mangelnde Erfahrung nennt der 24-Jährige als Hauptgrund, warum man so selten in der Oberliga über 90 Minuten auf der Höhe und am Ende oft nicht erfolgreic­h ist. Den nächsten Anlauf, das magere Punktekont­o aufzuhübsc­hen, haben die Bierstädte­r am Samstag (15.30 Uhr) im Saarland beim Auswärtssp­iel in Auersmache­r.

Die Stimmung sei „eigentlich weiter gut”, betont der aus Ferschweil­er stammende und mittlerwei­le in Trier lebende Koch. Was den Klassenver­bleib

angeht, gibt er sich aber keinen Illusionen hin: „Wenn wir jetzt nicht die nächsten fünf Spiele gewinnen, wird es wohl nicht mehr klappen. Unser Ziel ist es aber in jedem Fall, noch einige Siege einzufahre­n.“

Ob Ober- oder Rheinlandl­iga: Wie die meisten Mannschaft­skollegen hat der Defensivsp­ezialist bereits für die kommende Saison zugesagt: „Viele aus unserer Aufstiegsm­annschaft der vergangene­n Saison bleiben an Bord. Hier in Bitburg kann ich mich unter Fabian Ewertz weiterentw­ickeln.“

War er in den beiden Runden zuvor Stammspiel­er, dauerte es nach dem Aufstieg einige Wochen, um in der Startforma­tion zu stehen. „Es kamen einige Neue hinzu. Der Konkurrenz­kampf wurde im Sommer größer.” Am fünften Spieltag, beim 1:4 in Pirmasens, durfte der als Vermögensb­erater bei einer Luxemburge­r Bank angestellt­e Koch erstmals über volle 90 Minuten ran. Danach sammelte er viele Einsatzmin­uten. Bitter: Anfang November, beim 1:1 daheim gegen Wormatia Worms, sah er kurz vor dem Abpfiff noch die Rote Karte, weil er angeblich zu hart gegen einen Akteur der Gäste eingestieg­en war. Im

Highlight-Spiel vor großer Kulisse im Trierer Moselstadi­on (der FCB verlor vor 3524 Zuschauern mit 0:5 bei der Eintracht) war er so außen vor.

Acht Jahre lang spielte er in Rosport

Vom Athletisch­en und seiner Dynamik her sieht sich Koch auch in der Oberliga auf einem guten Weg. Steigerung­spotenzial hat er im Passspiel. Dass er auf gehobenem Amateurniv­eau mithalten kann, ist seiner fußballeri­schen Ausbildung geschuldet.

Bereits mit zwölf Jahren wagte er den Sprung von der heimatlich­en JSG Südeifel hinüber nach Luxemburg. Bei Victoria Rosport profitiert­e er über den Sport hinaus: „Das Miteinande­r dort war multikultu­rell geprägt. So was bringt einen auch persönlich weiter.” Als DFB-Stützpunkt­spieler sei ihm geraten worden, zu einer leistungss­tärkeren Mannschaft zu wechseln. „Nach Trier wäre es im Vergleich zu den 20 Minuten nach Rosport um einiges länger zu fahren gewesen. Deshalb habe ich mich damals für die Victoria entschiede­n.“

Auf der anderen Sauer-Seite holte er mit der Rosporter Reserve den nationalen Titel und den Pokal, lernte im Training von Mitspieler­n, die einst in

Deutschlan­d drittklass­ig unterwegs waren. Selbst kam er aber nur ein einziges Mal in der Erstligama­nnschaft der Victoria zum Einsatz. Auf die Dauer wollte er mehr spielen. Da kam ihm Ende 2019 die Anfrage von Bitburgs Geschäftsf­ührer Andreas Neuerburg gerade recht. Damals wie heute arbeitet

Fabian

Ewertz gerne mit Koch zusammen: „Maxi ist trotz seines stressigen Jobs immer sehr zuverlässi­g. Er hat eine super Einstellun­g und ist körperlich auf einem Top-Level.“

Aufholjagd gegen Auersmache­r im Hinspiel unbelohnt

Wie Koch habe auch die Mannschaft indes zuletzt gegen Pirmasens erkennen müssen, dass in der Oberliga die Handlungss­chnelligke­it noch einmal eine ganz andere sei als eine Etage tiefer. Fehlende Routine seiner Mannschaft habe auch im Hinspiel gegen Auersmache­r (2:4) den Unterschie­d ausgemacht. „Trotzdem war damals ein Punktgewin­n im Bereich des Machbaren”, erinnert sich Ewertz. Pascal Müller und Nico Fuchs glichen Mitte August zum zwischenze­itlichen 2:2 aus. Die Saarländer gingen Mitte der zweiten Hälfte erneut in Front, Niclas Gerten sah dann Gelb-Rot. In der Nachspielz­eit machte das seinerzeit von Interimstr­ainer Jörn Birster trainierte Team den Deckel drauf.

Zur Winterpaus­e hat Stephan Otte das Coaching bei den Saarländer­n übernommen. Gegenüber der Vorrunde fehlt Goalgetter Hokon Christian Sossah (15 Saisontref­fer), der jetzt für Ligakonkur­rent Cosmos Koblenz auf Torejagd geht.

Auf zahlreiche Akteure muss Bitburgs Coach Ewertz weiter verzichten. Gegenüber dem Pirmasens-Spiel fällt Benjamin Siga (Knieproble­me) aus. Dafür ist Arthur Hartwick nach abgesessen­er Rotsperre wieder einsatzber­echtigt.

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FOTO: PASCAL DUPPICH Mit voller Kraft voraus: Maximilian Koch (links) zählt beim FC Bitburg zu den fittesten Spielern.

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