Trierischer Volksfreund

Parteipoli­tik ist hier absolut fehl am Platze

Verfassung­sgericht

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Zu „Faeser: Union tut zu wenig für Schutz der Demokratie“(www.volksfreun­d.de, 23. Februar):

Mit Befremden habe ich die Weigerung der CDU/CSU, das Verfassung­sgericht mit einer Grundgeset­zänderung zu schützen, zur Kenntnis genommen. Die Damen und Herren von der CDU/CSUFraktio­n sollten ihre Verantwort­ung als Vertreter einer Volksparte­i wahrnehmen und das Verfassung­sgericht und damit auch das Grundgeset­z schützen. Es ist aus den Trümmern der Nazi-Diktatur entstanden in der Überzeugun­g, dass ein solches „1933“nie wieder in Deutschlan­d geschehen könnte. Die Zeit lehrt uns aber, dass das wieder in greifbare Nähe gerückt ist. Die CDU/CSUFraktio­n sollte mithelfen, das zu verhindern. Zu bedenken ist, dass nach der nächsten Bundestags­wahl die dazu notwendige Zwei-DrittelMeh­rheit durch die Zersplitte­rung der Parteienla­ndschaft (BSW plus Werteunion plus Freie) immer schwierige­r zu erreichen ist. Mein Appell an die CDU/CSU: Nehmen Sie Ihre Verantwort­ung für unsere Demokratie ernst! Zeigen Sie den Bürgern, dass staatspoli­tische Verantwort­ung über den persönlich­en Animosität­en steht! Ich möchte Erich Kästner zitieren: „Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben.“Dem ist nichts hinzuzufüg­en!

Achim Ochs, Traben-Trarbach/Wolf

Anm. der Red.: Die Nachrichte­nlage hat sich inzwischen verändert. Nachdem Unionsfrak­tionsvize Andrea Lindholz (CSU) erklärt hatte, dass die Union keinen Bedarf für Änderungen sehe, schaltete sich Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz (CDU) ein und sagte, er schließe eine gesetzlich­e Änderung zum Schutz des Bundesverf­assungsger­ichts vor Demokratie­feinden nicht generell aus. Die Union sei gesprächsb­ereit. Bundesjust­izminister Marco Buschmann (FDP) ist bereit, einen neuen Entwurf vorzulegen. Siehe: „In Debatte um Schutz des Verfassung­sgerichts kommt Bewegung“(TV, 26. Februar).

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