Gefährliche Jäger mit spitzen Zähnen
Am Ende der Kreidezeit eroberten Mosasaurier die urzeitlichen Meere. Mit kräftigen Kiefern und bis zu 18 Metern Länge waren sie gefährliche Räuber. Auch andere Meeressaurier waren vor ihnen nicht sicher.
(dpa) Sie gehörten sie zu den gefährlichsten Räubern der Urmeere. In der Kreidezeit jagten diese Raubsaurier vor den Küsten und auf hoher See nach Fischen und anderen Meeresbewohnern. „Vor etwa 85 Millionen Jahren eroberten die Mosasaurier die Weltmeere. Die größten unter ihnen wurden bis zu 18 Meter lang“, erklärt Erin Maxwell. Die Wissenschaftlerin erforscht Tiere der Urzeit am Naturkundemuseum in Stuttgart im Bundesland BadenWürttemberg.
Das Aussehen der Mosasaurier erinnerte an lange Echsen mit kräftigen Seitenflossen. Das verwundert nicht. Schließlich hatten sie sich aus landlebenden Echsen entwickelt, die ins Wasser zurückgekehrt waren. Ihre heutigen Verwandten sind Schlangen und Warane.
Mit ihrem langen Eidechsenkörper waren die Mosasaurier eher langsame Schwimmer. Dank einer kräftigen Schwanzflosse konnten sie aber blitzschnell vorwärts schießen und ihre Beute packen. Das lange Maul war voll mit scharfen, spitzen Zähnen, mit denen sie kräftig zubeißen konnten.
Doch damit nicht genug: Manche Forschende vermuten, dass Mosasaurier wie Seeschlangen selbst kleinste Bewegungen im Wasser wahrnehmen und ausgezeichnet riechen konnten. Obwohl sie im Wasser lebten und jagten, hatten die Fischsaurier keine Kiemen. Sie mussten also wie die heutigen Wale zum Atmen an die Oberfläche kommen.
Der Siegeszug der Mosasaurier begann, als andere große Meeressaurier, die Ichthyosaurier, ausstarben. Ohne diese Konkurrenz um Beute und Jagdreviere wurden sie immer größer. Zahlreiche neue Arten entstanden und sie eroberten neue Lebensräume.
Ihre versteinerten Knochen und Zähne finden sich heute auf der ganzen Welt, von den Niederlanden über Marokko bis zu den Polargebieten. Dank dieser Fossilien wissen die Forschenden viel über das Leben der Mosasaurier im Meer.
So gab es kleinere Mosasaurier, die in Küstennähe jagten. Auf ihrem Speiseplan standen Fische, tief fliegende Flugsaurier oder Muscheln. Die größeren Mosasaurier machten selbst vor anderen Meeressauriern oder Haien nicht halt. „Wir haben an Skeletten von Mosasauriern auch Bissspuren von Artgenossen gefunden. Wahrscheinlich haben sie miteinander um Weibchen und Territorien gekämpft“, sagt Erin Maxwell.
Vermutlich waren die Mosasaurier ohnehin eher Einzelgänger und zogen nicht in Familienverbänden umher wie manche Wale. Auch ihre heutigen Verwandten, die Echsen und Schlangen, sind nicht besonders gesellig und leben nicht in Gruppen.
Dafür kümmerten sich die Mosasaurier vermutlich gut um ihren Nachwuchs. Wie bei vielen heutigen großen Meeresbewohnern blieben die Jungen wahrscheinlich lange bei der Mutter. Bis sie groß genug waren, um den Gefahren der Urmeere zu trotzen.