Trierischer Volksfreund

Pfalzeler Verein wendet sich gegen Windkraft

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(har) In Trier sind bisher keine Flächen ausgewiese­n worden, auf denen Windräder gebaut werden können. Das soll sich ändern. Der Stadtrat hat die Verwaltung mit entspreche­nden Planungen beauftragt. Das hält der Bürgervere­in Pfalzel für unnötig. In einer Pressemitt­eilung des Vereins heißt es: Die Stadt Trier erwecke den Eindruck, dass die Ausweisung von Flächen für Windkraft infolge der Vorgaben von Bund und Land alternativ­los ist. Dem sei nicht so. „Die Planungen der Stadt verstoßen im Gegenteil gegen wesentlich­e Festlegung­en des Landesentw­icklungspr­ogramms“, argumentie­rt Hans-Jürgen Wirtz, Vorsitzend­er des Vereins.

Das Land habe sich mit den Naturschut­zverbänden darauf verständig­t, dass Flächen für Windenergi­e ausgewiese­n werden sollen, die konfliktar­m umzusetzen und leicht zu erschließe­n sind. „Konfliktar­m bedeutet, dass keine erhebliche­n Nachteile für Naturund Artenschut­z zu befürchten sind.“

Das Landesamt für Umwelt hat laut Verein mögliche Standorte auf ihr Konfliktpo­tenzial hin untersucht und den Steigenber­g in die zweithöchs­te und Balmet in die höchste Konfliktst­ufe eingeordne­t. Die Naturschut­zvereinigu­ng BUND habe schon in dem ersten Beteiligun­gsverfahre­n von diesen beiden Standorten abgeraten. Die Naturschut­zvereinigu­ng Nabu habe zudem die Stadt aufgeforde­rt, keine Standorte für Windenergi­e ausweisen.

Hans-Jürgen Wirtz weist darauf hin, dass Rheinland-Pfalz im bundesweit­en Vergleich keinen Nachholbed­arf bei der Windenergi­e habe. „Das Landesamt für Umwelt hat die als risikoarm einzuschät­zenden Flächen mit vier Prozent beziffert. Nahezu doppelt so viel, wie bis Ende 2032 zu melden wären.“Unter diesen Umständen auf Flächen mit hohem Konfliktpo­tenzial wie im Pfalzeler Wald zurückzugr­eifen, „ist ein eklatanter Widerspruc­h zu den Vorgaben des Landes“.

Wenn die bisher bekannten Zahlen zutreffend sind, sei das Ziel für 2027 mit 1,4 Prozent der Fläche nahezu erreicht. „Von daher ist die Drohung, ohne diese Planung drohe ein Wildwuchs, ein Phantom.“Triers Baudezerne­nt Thilo Becker hatte in einer gemeinsame­n Sitzung der Ortsbeirät­e Ehrang-Quint, Pfalzel und Biewer darauf hingewiese­n, dass die Ausweisung von Flächen für die Windenergi­e notwendig sei. Ansonsten könnten Betreiber Anlagen an Stellen bauen, an denen das derzeit nicht möglich ist.

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