Sechs Nordlichter begeistern in Trier
Die Bremer Folk-RockBand Versengold war am Samstagabend in der Europahalle zu Gast. Beim ausverkauften Konzert spielte die Formation eine bunte Mischung ihrer Songs und ging dabei mit dem Publikum auf Tuchfühlung.
TRIER Schon während des Auftritts der Vorband wurde klar, dass das Trierer Publikum Lust auf Party und laute Musik hatte: Das Musik-Comedy-Duo Reis against the Spülmachine aus Buxtehude und Oldenburg eröffnete den Abend und heizte dem Saal ordentlich ein.
Zuschauerin
Eine gute halbe Stunde später betrat dann Versengold die Bühne. Als der große Bühnenvorhang weg war, hinter dem noch die letzten Aufbauarbeiten erledigt wurden, explodierte die Lautstärke von der einen auf die andere Sekunde. Dicht an dicht standen die zahlreichen Fans, die aus ganz Deutschland kamen, um gemeinsam zu singen und Spaß zu haben.
Auf ihrer „Lautes Gedenken“Tour“spielt die dynamische FolkRock-Band aus Bremen ein Potpourri aus all ihren bisherigen Songs. Schon nach den ersten zwei bis drei Nummern stellte Sänger Malte Hoyer fest: „In den letzten beiden Tagen hatten wir Auftritte in Stuttgart und Frankfurt. Aber ich muss sagen, ihr seid wirklich am lautesten.“Und der Lautstärkepegel sollte sich im Lauf des Abends noch erhöhen. Die ungewöhnliche Kombination der Instrumente verlieh der Band einen eigenen Stil: Bass, Schlagzeug und Gitarre wurden gepaart mit exotischen Klängen aus Violine und Nyckelharpa – ein Streichinstrument, dessen Saiten mechanisch über Tasten verkürzt werden. Besonders die regelmäßigen Violinen-Soli von Florian Janoske begeisterten das Publikum.
Viele der circa 1500 Menschen im Saal sind eingefleischte Versengold-Fans und haben schon einige Konzerte besucht. Unter ihnen waren aber auch solche, die die norddeutsche Band zum ersten Mal live sahen. So auch Ulrike Ettelbrück aus Kenn, die die Veranstaltung gemeinsam mit ihrer Freundin Anja besuchte. Auf die Band aufmerksam wurde sie durch einen ihrer Auftritte im Fernsehen. Das LiveErlebnis faszinierte die beiden Frauen. „Die Vorband hat uns schon total mitgerissen. Versengold war dann das Sahnehäubchen. Bei dem Lied ‚Haut mir kein' Stein` und seiner Entstehungsgeschichte bekam ich Gänsehaut“, sagt Ettelbrück. Die
Texte seien nicht nur Partylieder, sondern machen auch nachdenklich und ergreifen emotional.
Das sechsköpfige Gespann singt von Heimatliebe, Lebensfreude und Freundschaft. Ihre Texte behandeln aber auch Themen wie Tod und Vergänglichkeit. Tiefgründig ist der genannte Song „Haut mir kein' Stein“, der Gänsehautstimmung im Saal entfachte. Sänger Malte Hoyer begab sich dafür auf eine kleine Bühne inmitten des Publikums. Die Fans erleuchteten mit ihren Handys den Saal, während der Frontmann die Nummer gefühlvoll interpretierte.
Am Ende der Show wurde es noch einmal schnell und heiter. Zu „Kobold im Kopp“und „Butter bei die Fische“kam Konfetti von der Decke. Aufgefordert von der Band, zogen einige Besucher kurzerhand blank und wedelten mit ihren T-Shirts in der Luft. „Nach diesem Erlebnis heute Abend werden wir definitiv wiederkommen“, versprach Malte Hoyer.
„Versengold war das Sahnehäubchen.“Ulrike Ettelbrück
„Ich muss sagen, ihr seid wirklich am lautesten.“Malte Hoyer Sänger der Band Versengold