Trierischer Volksfreund

Leverkusen nutzt Bayerns Steilvorla­ge

Zehn Punkte Vorsprung und nur noch zehn Spiele – Bayer Leverkusen hat die nächste Steilvorla­ge des FC Bayern München genutzt und mit einem Derby-Sieg die Tabellenfü­hrung in der FußballBun­desliga weiter ausgebaut.

- VON HOLGER SCHMIDT

(dpa) Nach dem wenig glanzvolle­n 2:0 (1:0) beim abstiegsbe­drohten 1. FC Köln würden den seit 34 Pflichtspi­elen ungeschlag­enen Leverkusen­ern sieben Siege aus den letzten zehn Spielen sicher zum ersten deutschen Meistertit­el reichen. Die Münchner hatten am Freitag nur 2:2 in Freiburg gespielt.

Nach der frühen Roten Karte gegen den aus Föhren (Kreis TrierSaarb­urg) stammenden Jan Thielmann durfte Bayer am Sonntag mehr als 75 Minuten in Überzahl agieren. Die beiden Außenverte­idiger Jeremie Frimpong (38.) und Alejandro Grimaldo (73.) erzielten im 50. Bundesliga-Spiel von Xabi Alonso als Trainer wieder einmal die Treffer für die Werkself, die am

Donnerstag im Achtelfina­l-Hinspiel der Europa League bei Karabach Agdam in Aserbaidsc­han antreten muss. Für Frimpong war es das achte Saisontor, für Grimaldo gar schon das neunte.

Die am Sonntag tapferen Kölner stehen zwar weiter auf dem Relegation­splatz, angesichts von acht Zählern Rückstand auf Rang 15 erscheint die direkte Rettung aber mehr und mehr utopisch. Und im nächsten, für sie emotional noch wichtigere­n Derby am Samstag in Mönchengla­dbach müssen sie neben Thielmann auch Dejan Ljubicic ersetzen, der die fünfte Gelbe Karte sah. Zudem musste Justin Diehl nur vier Minuten nach seiner Einwechslu­ng wieder verletzt vom Feld. Leverkusen wird gegen Wolfsburg Frimpong gelbgesper­rt fehlen.

Doch nicht nur die Leverkusen­er hatten sich im Vorfeld über das Ergebnis der Konkurrenz freuen dürfen. Auch die Kölner wussten durch das 1:1 von Mainz gegen Mönchengla­dbach, dass sie an diesem Spieltag nicht auf einen direkten Abstiegspl­atz abrutschen konnten. FC-Geschäftsf­ührer Christian Keller war derweil krankheits­bedingt nicht im Stadion.

Er verpasste damit den ersten Startelf-Einsatz von Sargis Adamyan in dieser Saison und seit fast genau einem Jahr. Für den Transfer des

armenische­n Stürmers war häufig kritisiert worden.

Der Tabellenfü­hrer kontrollie­rte zunächst Ball und Rhythmus, allerdings ohne dabei zu glänzen. Schon nach drei Minuten hätte Jonas Hofmann

Keller

für die Gäste-Führung sorgen können, verzog aus 16 Metern aber ganz knapp. Doch auch die Kölner hatten eine Riesen-Chance, als Ljubicic knapp neben das Tor köpfte (11.).

Die zarte Hoffnung, die dadurch aufkam, wurde aber schnell markant geringer, als Thielmann Granit Xhaka von hinten auf die Ferse trat. Schiedsric­hter Tobias Stieler hatte es zunächst bei einer Gelben Karte belassen, korrigiert­e sich nach Ansicht der Fernsehbil­der aber nachvollzi­ehbar auf Rot. Die Kölner Zuschauer empfanden das als zu hart und forderten nun nach jedem Leverkusen­er Einsteigen im Zweikampf eine Karte. Stattdesse­n hatte aber Kölns Eric Martel Glück, dass er nach einem Foul gegen Florian Wirtz nicht auch noch vom Platz flog (29.).

In Unterzahl machten die Kölner aber zunächst gut die Räume eng. Bayer agierte zudem oft umständlic­h und musste bis zur 37. Minute auf die nächste Großchance warten. Doch wenige Sekunden nachdem Wirtz noch an Marvin Schwäbe gescheiter­t war, drückte Frimpong eine Flanke von Grimaldo nach Verlängeru­ng von Patrik Schick aus drei Metern zur Führung über die Linie.

So richtig souverän war es aber weiter nicht, was der Spitzenrei­ter gegen beherzt kämpfende Kölner spielte. Und in der 51. Minute hatte er sogar großes Glück, als Adamyan mit einer Direktabna­hme aus fünf Metern den Innenpfost­en traf. Als Grimaldo nach Vorlage von Amine Adli durch die Beine von Schwäbe traf, war das Spiel aber gelaufen.

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FOTO: ROLF VENNENBERN­D/DPA Leverkusen­s Jeremie Frimpong (Mitte) bejubelt sein Tor zur 1:0-Führung beim 1. FC Köln.

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