In fünf Stadtteilen werden neue Ortsvorsteher gesucht
Sie sind Bindeglied zwischen Bürger und Verwaltung, Mädchen für fast alles und engagierte Vertreterin oder Vertreter für ihren Stadtteil: die Ortsvorsteher der Stadtteile Triers. In einigen Quartieren wird sich nach der Wahl jemand anderes um die Anliegen
Wenn man mit Amtsinhabern spricht, wird eine Sache schnell deutlich: Ein Ortsvorsteher hat normalerweise keine Fünf-Tage-Woche. Denn neben vielen offiziellen Terminen wie beispielsweise den Ortsbeiratssitzungen gibt es gefühlt 100 Dinge, die ein Ortsvorsteher regelt. Sei es der Besuch bei einem Altersjubilar, sei es die Mitorganisation des Dreck-weg-Tags oder die Klärung von Bürgeranliegen. Für das teils zeitintensive Ehrenamt erhalten die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher auch einen Ehrensold (siehe Text unten). Der fällt im Vergleich mit den Ortsbürgermeistern von Gemeinden im Landkreis bescheiden aus. Und trotzdem sind viele Amtsinhaber schon teilweise mehr als zehn Jahre mit Leib und Seele dabei. Es gibt jedoch auch Ortsvorsteher, die ihr Amt aufgeben wollen.
Diese Ortsvorsteher treten nicht mehr an
Andreas Kratz (CDU) ist seit 2014 Ortsvorsteher in Biewer. Der 48-Jährige wird nicht erneut kandidieren. Es sei ein geeigneter Nachfolger gefunden worden. „Ich denke, dass nach zehn Jahren ein Wechsel erfolgen kann“, sagt er. Für den Ortsbeirat Biewer will Kratz jedoch kandidieren. Die CDU hat Christian Schuster als Kandidaten für das Amt des Ortsvorstehers nominiert.
Karl-Heinz Klupsch (CDU) hört ebenfalls auf. 20 Jahre ist er Ortsvorsteher von Irsch gewesen. Ein Kandidat oder eine Kandidatin für seine Nachfolge stehe noch nicht fest, sagt der fast 70-Jährige. Er bleibt weiter ehrenamtlich
engagiert als Vorsitzender des Sportvereins.
Jügen Plunien ist seit 2014 Ortsvorsteher von Mariahof. Der Christdemokrat sagt auf Anfrage, dass er nicht erneut kandidieren wird. Seit 2009 ist Petra Block (CDU) Ortsvorsteherin in Olewig. Sie sagt: „Ich trete bei der diesjährigen Kommunalwahl nicht mehr als Ortsvorsteherin von Olewig an.“Die 60-Jährige würde gerne im Ortsbeirat weiter tätig sein und kandidiert auf Platz 23 der CDUListe für den Stadtrat. Die CDU hat inzwischen Lorenz Fischer als Kandidaten nominiert.
Ebenfalls nicht mehr antreten möchte Christoph Schnorpfeil (CDU). Das Amt des Ortsvorstehers Zewen habe er seit 2014 inne, lässt er mitteilen.
Diese Ortsvorsteher in Trier haben sich noch nicht entschieden
Rainer Lehnart ist seit 15 Jahren Ortsvorsteher von Feyen-Weismark. Mitte April wird er 76 Jahre alt. Für den Stadtrat kandidiert der Sozialdemokrat. Ob er auch als Ortsvorsteher antrete, entscheide sich im März. Unterdessen hat Michael Berger (CDU) angekündigt, für das Amt zu kandidieren.
Seit der Kommunalwahl 2019 ist Ole Seidel (Bündnis 90/Grüne) Ortsvorsteher von Kürenz. Ob er erneut antritt, werde bei einer Versammlung der Kürenzer Grünen entschieden. Grundsätzlich habe er weiter Lust, das Amt auszuüben.
Diese Ortsvorsteher wollen bei der Kommunalwahl wieder antreten
Bertrand „Berti“Adams ist seit 2018 Ortsvorsteher von Ehrang-Quint. Und will es auch bleiben. Der 70-Jährige hatte schon früh seine Kandidatur bekanntgegeben. Der frühere Christdemokrat
und ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete und inzwischen parteilose Ehranger wird bei seiner Kandidatur von der SPD unterstützt. Die CDU hat Matthias Haas als Ortsvorsteherkandidat nominiert.
Seit 20 Jahren ist Hans-Alwin Schmitz (UBT) Ortsvorsteher in Euren. Es gebe noch einige Baustellen, die noch abzuarbeiten seien. Sei es der Ausbau des Bahnhaltepunkts, sei es der Ausbau der Eisenbahnstraße und eines Teilbereiches der Straße Vor Plein.
Auch Joachim Gilles (FDP) sagt: Ich trete als Ortsvorsteher von Filsch wieder an. Seit 2018 hat er diesen Posten inne. „Meine Entscheidung wieder anzutreten basiert auf meiner 25-jährigen Tätigkeit im Ortsbeirat, wo ich viele Erfahrungen sammeln und Projekte umsetzen konnte.“
Hanspitt Weiler, seit fünf Jahren Ortsvorsteher in Heiligkreuz, möchte für eine weitere Wahlperiode an der Spitze des Stadtteils stehen. 2019 hatte er sich gegen den damaligen Amtsinhaber Theo Wolber (CDU) durchgesetzt. Sozialdemokrat Weiler ist 75 Jahre alt.
Seit mehr als 20 Jahren ist Horst Freischmidt Ortsvorsteher in Kernscheid. Im Sommer will der dann 82 Jahre alte Christdemokrat erneut antreten. Bei den Kommunalwahlen 2019 gehörte Freischmidt zu den sechs Kandidaten, die keinen Konkurrenten hatten.
Im Stadtbezirk Trier- Mitte/Gartenfeld hatte Michael Düro (Bündnis 90/ Grüne) 2019 in der Stichwahl gegen Norbert Freischmidt (CDU) gewonnen. Bei der Wahl im Juni tritt der 54- jährige Düro erneut an. Mit Hinweis auf die Projekte in seinem Stadtteil will er es noch einmal wissen.
Margret Pfeiffer-Erdel (UBT) ist seit 2014 Ortsvorsteherin von Pfalzel. Sie wird erneut kandidieren. Der UBT-Ortsverein hat sie am Sonntag einstimmig nominiert.
In Trier-Nord siegte bei der vorigen Kommunalwahl mit Dirk Löwe (inzwischen Bündnis 90/ Grüne) ebenfalls ein Herausforderer gegen einen Amtsinhaber. Er habe rund ein Jahr gebraucht, um sich einzuarbeiten, sagt der 69-jährige Löwe. Er habe gemerkt, dass kommunale Politik auch Spaß machen kann.
Christiane Probst (54) möchte Ortsvorsteherin von Ruwer-Eitelsbach bleiben. Sie wolle mit allen
Kräften versuchen, „dass wir – trotz aller Widrigkeiten und finanziellen Misere der Stadt – unseren Stadtteil Ruwer-Eitelsbach lebens- und liebenswert voranbringen“.
„Ja, ich werde am 9. Juni zur Wiederwahl antreten“, sagt Werner Gorges ( Tarforst). In den vergangenen zehn Jahren „konnten wir im Ortsbeirat unter meiner Leitung und mit einem guten Team gemeinsam sehr viel für die Bürgerinnen und Bürger in Tarforst erreichen.“Das wolle er fortsetzen, sagt der 66-jährige Christdemokrat.
Auch Nicole Helbig (Bündnis 90/ Grüne) strebt eine zweite Amtszeit
an. Sie ist sich sicher, das Amt der Ortsvorsteherin von Trier-Süd und ihre führende Rolle im Stadtrat unter einen Hut zu bekommen. Es gebe eine Reihe von Projekten im Stadtteil, die sie aktiv weiter begleiten wolle.
„Die laufenden Projekte und Veränderungsprozesse in Trier-West/ Pallien erfordern Kontinuität und Zusammenhalt, dazu möchte ich einen Beitrag leisten“, sagt Marc Borkam. Deshalb kandidiert der 52-jährige Sozialdemokrat für eine zweite Amtszeit. Im Ortsbeirat mit seiner parteiübergreifenden, gemeinschaftlichen Arbeit habe man viel erreicht.