Mit dem Einsatz von Drohnen Jungtiere retten: Initiative sucht weitere Engagierte
Bei der anstehenden Mahd in der Eifel wollen Jäger, Bauern und ihre Helfer wieder viele Jungtiere retten. Im Vorjahr gelang ihnen das schon erfreulich oft. Exakt 1496 Tiere überlebten 2023 durch den Einsatz von Bauern, Jägern und Helfern die Mahd.
(fpl) Starkes, sehr erfreuliches Ergebnis: Exakt 1496 Tiere haben im vergangenen Jahr in der Eifel die Mahd überlebt, weil sich Bauern, Jäger und engagierte Helfer zu deren Rettung zusammengetan hatten. Mit Drohnen – insgesamt 14 Teams waren unterwegs – suchten sie das Grünland ab und holten so die Jungtiere aus der Gefahr, vom Kitz (rund 1000 waren es) bis zum Hasen.
Im Frühling, voraussichtlich von Mitte April an, werden auf den Höfen in der Eifel die Mähwerke wieder angespannt. Die Bauern nehmen dann in der Regel Kontakt mit den Jagdpächtern oder deren Aufsehern auf, kündigen dort den Mahdtermin an und vereinbaren, wann die Suche vorgenommen werden soll. Dazu sind sie allerdings auch aufgerufen, wenn ohne Drohne eine Fläche auf irgendwo kauernde Jungtiere überprüft werden soll.
Dieses Jahr sollen aber bei der Suche eben auch wieder über vielen Flächen die Drohnen eingesetzt werden. Der Jagdverband will daher bei einem Informationsabend erläutern, wie das am besten vorbereitet und umgesetzt werden kann. Und er will weitere Mitstreiter für die Initiative gewinnen. Angesprochen sind Landwirte, Jäger, Helfer und alle anderen, die sich dafür interessieren. Termin: Mittwoch 13. März, am Standort der Rinder-Union West in Fließem.
Es gehe dann auch darum, sagt Karl-Heinz Neumann von der Jägerschaft, darzulegen, wie wichtig es sei, dass die Bauern sich beteiligen. Denn, auch das muss gesagt werden: Es starben im Vorjahr immer noch einige Tiere. Die Landwirte sind verpflichtet, das zu verhindern, unter anderem tun sie das auch mit Flatterbändern, Knistertüten und anderen Mitteln, mit denen die Tiere verscheucht werden können.
An dem Abend in Fließem werde man deshalb die rechtliche Situation erläutern. Mit dem Kreisbauernverband steht man im regelmäßigen Austausch, „sodass wir nicht nur Jäger und Naturschützer, sondern auch unsere Landwirte von Anfang an mit ins Boot nehmen werden“, sagt Karl-Heinz Neumann. Zugleich wolle man das Netzwerk erweitern, „um so unsere Hilfe noch flächendeckender anbieten zu können“.
Und, sehr ermutigend, das können sie bereits jetzt: Denn die Initiatoren erhielten nach ihrem erfolgreichen Engagement auch eine Reihe von Spenden. Wie die von der Molkerei der Arla in Pronsfeld. Das Unternehmen überließ ihnen drei Drohnen. „Das hat uns sehr gefreut. So eine Drohne kostet 6500 Euro“, sagt Neumann. Allerdings sei auch von vielen anderen Zuspruch gekommen – und Geld: „Da gibt's so einige, die 50 oder 100 Euro gespendet haben.“
Weitere Unterstützung komme vom Technischen Hilfswerk in Bitburg, denn es habe angeboten, seine Drohnenpiloten ebenfalls zu schicken. Statt mit bisher 14 Teams können sie deshalb in diesem Jahr, nach derzeitigem Stand, schon mit mindestens 20 auf die Tiersuche gehen. „Und wir hoffen“, sagt Neumann, „dass sich das eine oder andere noch dazugesellt.“
Mit bei der Veranstaltung in Fließem ist deshalb auch der Bauernverband Bitburg-Prüm: „Der Verband wird auf jeden Fall vertreten sein, und wahrscheinlich durch meine Person“, sagt der Kreisvorsitzende Stefan Fiedler. Er unterstütze die Initiative voll und ganz, ergänzt er: „Letztendlich ist es so: Die Bauern brauchen die Jägerschaft, und die Jäger brauchen die Bauern.“Das gelte nicht nur beim Thema Tierrettung während der Mahd. Fiedler ist indes froh, dass bisher bei dieser Art der Tierrettung schon so viele Landwirte mitmachen. „Unser Ziel ist es, dass das irgendwann fachliche Praxis sein soll.“
Fiedler weist zudem darauf hin, dass man neben den Drohnenpiloten aber auch noch weitere Engagierte brauche: „Es muss ja irgendjemand auch einen Korb über das Kitz stellen oder das Kitz raustragen. Und da sind Freiwillige sehr willkommen.“
Ebenfalls angekündigt hat sich für den Abend Sven Bischoff, Geschäftsführer des Landesjagdverbands: „Also auch von dieser Seite wird unser Engagement gewürdigt“, sagt Karl-Heinz Neumann.
Mittwoch, 13. März, 19 Uhr, in der Gastronomie „Zum Sprungraum“bei der RinderUnion West in Fließem. Informationen zur Drohnensuche und zum Abend in Fließem erhält man bei Karl-Heinz Neumann, Telefon 0177/3691086, E-Mail: karl-heinz.neumann@hotmail.de