„Werden einen Lizenzantrag für die Bundesliga stellen“
Tabellenführung ausgebaut – und der Geschäftsführer macht eine Ankündigung: So ist die Lage bei den Gladiators nach dem umjubelten HeimspielDoppelpack in der 2. Basketball-Bundesliga. Was JJ Mann über seinen Zusammenprall mit dem Ex-Trainer sagt.
Es gibt ja durchaus Schlimmeres, als Saisonziele mehrfach nach oben zu korrigieren. Vor der Saison hatten die Römerstrom Gladiators – in der Spielzeit 2022/23 nur Tabellen-13. – die Playoff-Teilnahme als (Minimal-)Ziel ausgegeben. Nach dem guten Start des komplett neuen Teams unter Cheftrainer Don Beck und Jacques Schneider (Co-Trainer und Sportlicher Leiter) wurde dann die Vorgabe erhöht auf: Qualifikation für den BBL-Pokal – dazu müssen die Trierer mindestens auf Platz sechs Ende April nach der Hauptrunde stehen.
Gladiators Trier: Pokal-Teilnahme so gut wie sicher
Aber auch das ist für den souveränen Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga neun Spieltage vor Schluss keine Herausforderung mehr: Die Gladiators haben bereits sieben Siege Vorsprung auf Platz sieben – da wird nach menschlichem Ermessen nichts mehr passieren. Don Beck – Deutscher Pokalsieger mit Trier 1998 und 2001 – würde die Gladiators erstmals in der Clubgeschichte (die begann 2015) in die Pokalrunde führen. Und das Ziel bis zum Ende der Hauptrunde wurde von Geschäftsführer Andre Ewertz nun noch mal nach oben korrigiert.
„Wir wollen mit einem Heimspiel in die Playoffs starten“, sagt er. Dazu ist eine Top-4-Platzierung nötig. Auch das sieht sehr gut aus, nach dem Wochenende mit den Heimsiegen gegen Frankfurt und Hagen spricht auch vieles für Platz eins. Dann würden die Trierer am Donnerstag, 2. Mai, in eigener Halle gegen den Tabellenachten ins Playoff-Viertelfinale starten. Das ist noch Zukunftsmusik, aber die kann gut klingen. Um sportlich aufzusteigen, müssten die Trierer das Viertelund das Halbfinale überstehen.
Ob die Gladiators dann auch die übrigen Mindestanforderungen der BBL erfüllen können, das wird sich zeigen. Die höchste Hürde ist der geforderte Mindestetat von 3,5 Millionen Euro. Die Gladiators wollen das Ziel auf jeden Fall in Angriff nehmen: „Wir werden einen Lizenzantrag für die BBL stellen“, teilt Ewertz auf Volksfreund-Anfrage mit.
„Wir schaffen unvergessliche Momente“
Was ihm jede Menge Mut machen könnte, sind nicht nur die sportlichen Leistungen („Die Mannschaft hat einen Bomben-Job gemacht“), sondern auch die Euphorie im Umfeld. „Wir schaffen aktuell unvergessliche sportliche Momente – und die Stadt steht hinter uns“, sagt er – deutlich über 9000 Zuschauer in den beiden Spielen seien eine echte Ansage.
Werbung in eigener Sache machte am Wochenende wieder einmal Aufbauspieler Jordan Barnes. Er kam im Januar als Vertretung für den weiterhin verletzten Marcus Graves (Ewertz: „Marcus ist aber auf einem guten Weg“), fand direkt ins Team – sein Zwei- Monats-Vertrag läuft aber nach dem Heimspiel gegen Bochum (Samstag, 16. März) aus. Es wäre aber keine Überraschung, wenn Barnes auch für die Playoffs in Trier bleiben würde. Der ohnehin schon stark besetzte, breite Kader wäre nach der Rückkehr von Graves und Guillozet – er wurde gegen Hagen noch geschont – noch einmal besser.
Was JJ Mann zur kuriosen Szene sagt
Was war das denn bitte? Diese eine Szene in der Partie gegen Hagen war zwar für den für Spielverlauf eher egal – aber Gesprächsstoff bot sie dennoch: Da läuft JJ Mann sicher nicht ganz unabsichtlich in einen Hagener, umklammert ihn kurz – und das wäre sicher als Foul gegen ihn gepfiffen worden, wenn er denn einen Gegenspieler erwischt hätte. Es war aber Hagen-Coach Chris Harris, der verbotenerweise im Feld stand und Manns Weg blockierte. Es war nicht das erste Mal in der Partie. In dieser Szene kann man Harris aber attestieren, dass er auf eine mögliche Rutschgefahr für die
Spieler hinweisen wollte: Der Boden war noch nicht gewischt worden, nachdem ein Hagener Spieler gefallen war. Dennoch: Laut Regelwerk hätte ein technisches Foul gegen den Trainer verhängt werden müssen. Die Schiedsrichter ignorierten die Szene aber.
„Das war ziemlich lustig“, sagt JJ Mann auf Volksfreund-Nachfrage am Montagmorgen mit einem Augenzwinkern: „Anscheinend haben die Schiedsrichter es nicht gesehen.“Für den früheren „Feuervogel“Mann – der von den lauten Hagener Fans einige Pfiffe abbekam – war es ein tolles Wochenende: „Das waren zwei wichtige Siege, um unsere gute Position in den Playoffs zu festigen. Und gegen einen Ex-Club zu gewinnen, ist immer besonders schön.“Die Kollision mit Harris sorgte auch nicht für Ärger: „Ich habe nach dem Spiel noch mit Coach Harris geredet, da gibt es gar keine Probleme – wir kennen uns ja gut.“