Hornstraße: Die Stadt Trier baut und die Bahn muss noch warten
Der Verkehr im Westen der Stadt wird neu geregelt. Das hatte bisher keine großen Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Nun wird sich das ändern, wenn Stadt und Bahn ihre Projekte und nächsten Vorhaben umsetzen. Was ab April geschehen wird – und was nicht.
Trier-West hat bisher keinen richtigen Ortskern. Das hat historische Gründe. Die Ecke Eurener Straße/ Hornstraße in Höhe des früheren Möbelhauses Fesser ist am ehesten das, was man ein Zentrum nennen kann. Dort gibt es zahlreiche Geschäfte und jede Menge Verkehr. Das soll sich ändern. Nicht die Zahl der Betriebe. Die soll durch Neuansiedlungen im Umfeld des neuen Bahnhaltepunkts unweit der Römerbrücke sogar noch wachsen. Was den Straßenverkehr betrifft, soll es hingegen ruhiger zugehen. Dafür spielt die neue Straße Über Brücken zwischen der Markusstraße und der Straße An der Lokrichthalle eine zentrale Rolle. Diese Straße ist in weiten Teilen fertig. Nun geht es daran, die neue Strecke ans Straßennetz anzuschließen.
Bis Ende des Jahres wird
Ralph Kießling, Sprecher der Stadtverwaltung Trier, nennt die Informationen, die den städtischen Part betreffen: Baubeginn ist voraussichtlich Anfang April, sagt er. Geplant ist eine Bauzeit von acht Monaten. Am Ende soll die Hornstraße zwischen der Einmündung Kölner Straße und der künftigen Einmündung der neuen Verbindungsstraße Über Brücken via Kreisverkehr fertiggestellt sein. Im ersten Bauabschnitt geht es um einen
gebaut
Abschnitt mit einer Länge von rund 100 Metern ab der Einmündung Kölner Straße inklusive der Kreuzung mit der Römerstraße. „Der gesamte Aufbau der Straße wird von Grund auf erneuert“, sagt Kießling. Im Rahmen der Arbeiten wird die Fahrbahn zudem so weit verbreitert, dass es Platz für einen 1,85 Meter breiten Radfahrstreifen auf beiden Seiten gibt. „Der Knotenpunkt wird mit einer Ampelanlage ausgestattet, die verkehrsabhängig gesteuert wird und somit zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses beiträgt“, sagt der Sprecher der Verwaltung. Zudem soll das Überqueren der Straße für Fußgänger sicherer werden. Dazu wird eine Ampel aufgestellt. So weit sind wir jedoch noch lange nicht.
Während der Bauarbeiten kann laut Verwaltung der Verkehr die meiste Zeit an der Baustelle vorbeigeführt werden. Es werde in jede Richtung einen Fahrstreifen geben. Kießling:
„Lediglich während der Asphaltierungsarbeiten zum Abschluss muss die Straße voraussichtlich für wenige Tage gesperrt werden.“Schon Monate vor Beginn der Bauarbeiten hatte die Stadt eine Barriere an der Einmündung Martinerfeld in die Hornstraße aufgebaut. Ein Abbiegen ist nicht mehr möglich. Das wird auch nach der Umgestaltung dieses Bereichs so bleiben. Zudem wird das heute noch mögliche Rechtsabbiegen aus der Hornstraße über die Bahnlinie in das Martinerfeld nicht mehr möglich sein.
Bahn hat Pläne und keine Genehmigung
An diesem Punkt stellen sich weitere Fragen zum Projekt, für das die Bahn verantwortlich zeichnet. Die möchte die Schrankenanlage modernisieren. Beispielsweise wäre gut zu wissen, wann gebaut oder wie der Verkehr während der Bauarbeiten geregelt wird. Immerhin ist die Strecke
Kölner Straße – Martinerfeld eine wichtige Verkehrsachse in Trier.
So richtig Genaues weiß man offensichtlich noch nicht. Nach Auskunft einer Bahnsprecherin ist die Planung der Schrankenlange und des Umfelds abgeschlossen. Sie müsse jedoch noch vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt werden. Im Anschluss daran beginne die Ausführungsplanung und würden die Bauleistungen ausgeschrieben. Erst dann könne man eine konkrete Zeitschiene für die Realisierung des Bahnübergangsprojektes aufstellen.
„Fest steht jedoch schon jetzt, dass baubedingt etwa vier Monate mit Einschränkungen im Straßen- und Radverkehr sowie für Fußgängerinnen und Fußgänger gerechnet werden muss.“Um die Auswirkungen der Baumaßnahme dabei möglichst gering zu halten, würden Bahn und Stadt Trier dazu ein Verkehrskonzept erstellen. Die Sprecherin hat auch eine gute Nachricht: „Für die Fahrgäste im Bahnverkehr sind nur vereinzelt kleinere Auswirkungen spürbar.“
Die Aussage bezüglich der Auswirkungen für Fahrgäste im Bahnverkehr erklärt sich schnell. Derzeit gibt es noch keinen geregelten Bahnverkehr mit Fahrgästen auf der Weststrecke. Der soll Anfang 2025 aufgenommen werden. Dann werden zahlreiche Personenzüge auf der Weststrecke unterwegs sein. Damit das reibungslos klappt, müssen alle Bahnübergänge auf dem Weg durch die Stadt einwandfrei funktionieren. Das war bei den Übergängen in Zewen, Euren und in Trier-West bisher nicht der Fall. Deshalb laufen seit Monaten Arbeiten an den Eisenbahnübergängen in den beiden südlichen Stadtteilen. Im Fall Euren geht das mit einer lange dauernden Sperrung des Übergangs für Fahrzeuge einher.