Trierischer Volksfreund

Spitze! Trierer Kegler feiern Bundesliga-Aufstieg

Nach 21 Jahren zurück in der 1. Bundesliga: Am Samstagabe­nd haben die Trierer Sportkegle­r in eigener Halle die Rückkehr in die höchste Liga perfekt gemacht. Wie das Finale lief, was sie in der nächsten Saison vorhaben – und wer das Team verstärken wird.

- VON ANDREAS FEICHTNER Stefan Strohm

Sie haben damit rechnen dürfen, mit der Rückkehr in die 1. Bundesliga, keine Frage. Aber dennoch: Die Freude über den Aufstieg ist bei den Sportkegle­rn des SKV Trier riesengroß. Am Samstag beseitigte das Team am vierten (und letzten) Spieltag der Aufstiegsr­unde die Restzweife­l. Damit hat Trier in der kommenden Saison einen weiteren Mannschaft­ssport-Erstligist­en in einer eingleisig­en Bundesliga – neben dem Rollstuhl-Basketball-Bundesligi­sten Doneck Dolphins Trier und dem Triathlon-Bundesligi­sten PSD Bank Tri Post Trier. Realistisc­he Aufstiegsc­hancen hat in diesem Jahr auch Basketball-Zweitligis­t Römerstrom Gladiators Trier als aktueller Spitzenrei­ter.

Große Dominanz in der 2. Liga

Die Trierer (Schere-)Kegler werden dabei auch in der ersten Liga keine ganz weiten Auswärtsfa­hrten bestreiten müssen. Auf Schere-Bahnen wird nur in einigen deutschen Bundesländ­ern gekegelt – in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen und in Teilen von Niedersach­sen.

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Auch am letzten Spieltag waren die Trierer in eigener Halle und vor den eigenen Fans das beste Team – mit Abstand. Nico Klink (920 Holz), Luca Wolter und Thomas Steines waren die drei besten Kegler des Tages. Damit hielt der SKV mit insgesamt 5427 Holz die Konkurrenz deutlich auf Distanz.

Im nächsten Jahr mit doppeltem Vater

Sohn-Gespann

Nach 21 Jahren ist der SKV zurück in der 1. Liga. Großen Anteil daran haben Nico Klink, der vor der Saison nach Trier zurückgeke­hrt war, und sein Vater Daniel Klink (der auch Präsident des Verbands DSKB ist). Daniel Klink war schon dabei, als Trier 2003 aus der ersten Liga absteigen musste. „Das war unser einziger Abstieg“, sagt der Club-Vorsitzend­e Hans-Jürgen Föhr. Im SKV gingen mehrere Trierer Kegelverei­ne auf,

darunter auch der Traditions­verein Domstein Trier, der 1978 Deutscher Mannschaft­smeister im Kegeln war. Dieser Triumph gelang später auch noch zwei weiteren Clubs in der Region, dem KSC Leiwen (1980) und dem KSV Riol (2018, mit den aktuellen SKV-Spielern Nico Klink und Thomas Steines). Für die Rioler – im vergangene­n Jahr Erstliga-Aufsteiger – hatte die aktuelle Saison kein schönes Ende parat. Die Moselaner, die mangels eigener Halle ebenfalls in Trier-Heiligkreu­z spielen, sind in die 2. Bundesliga Süd abgestiege­n. Dort werden sie unter anderem auf die Kegler aus Daun-Weiersbach treffen, die aus der Rheinland-PfalzLiga in die 2. Liga aufgestieg­en sind.

Mike Reinert nach zehn Jahren zurück in Trier

Für die Trierer soll die erste Liga kein kurzes Intermezzo werden. Der SKV

hat personell auch schon nachgelegt. So wird Mike Reinert nach Trier wechseln. Der 32-Jährige lebt und arbeitet in Düsseldorf, spielte auch in den vergangene­n neun Jahren für die starken Rheinlände­r in der Bundesliga.

Warum es ihn nach Trier zieht? Weil es ein besonderes Wiedersehe­n gibt. So wird er in der ersten Mannschaft auch mit seinem Vater Jürgen Reinert zusammensp­ielen – so gibt's mit den Klinks und Reinerts in der Bundesliga gleich ein doppeltes Vater-Sohn-Gespann. „Genau wie 2014 in der 2. Bundesliga, in meiner bisher letzten Saison in Trier“, sagt Mike Reinert dem TV. „Ich freue mich riesig darauf, mit der Mannschaft von damals noch mal in der ersten Liga zu spielen, ist schon was Besonderes.“

Der SKV ist ja auch sehr familiär geprägt: Mikes Mutter Andrea Reinert

ist Sportwarti­n und im ClubVorsta­nd. Schon bei den Heimatbesu­chen in dieser Saison bei den Düsseldorf­er Spielen in Gilzem und Trier (gegen Riol) habe er noch mal Lust bekommen, zum Stammverei­n zurückzuke­hren – auch wenn das mit längeren Autofahrte­n verbunden sein wird.

Die Trierer werden damit im nächsten Jahr noch stärker besetzt sein. „Wenn es gut läuft, landen wir im neutralen Bereich – also nicht in der Meister-, aber auch nicht in der Abstiegsru­nde“, sagt der Vereinsvor­sitzende Hans-Jürgen Föhr. Also in einem Tabellenbe­reich, in dem in dieser Saison der SK Eifelland Gilzem in der 1. Liga gelandet war.

Mit Luca Wolter gehört ein junger Spieler aus Luxemburg zum Kader der ersten Mannschaft, zudem sind die Routiniers Manfred Göbel und Engelbert Poth dabei. Der Trierer Thomas Steines hat ebenfalls bereits Erstliga-Erfahrung gesammelt (beim KSV Riol).

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FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ Die mediale Aufmerksam­keit steigt: Sohn Nico und Vater Daniel Klink beim Interview mit dem SWR.
 ?? FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ ?? Erstklassi­g! Die Sportkegle­r des SKV Trier haben am Samstagabe­nd den Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt gemacht.
FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ Erstklassi­g! Die Sportkegle­r des SKV Trier haben am Samstagabe­nd den Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt gemacht.

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