Spitze! Trierer Kegler feiern Bundesliga-Aufstieg
Nach 21 Jahren zurück in der 1. Bundesliga: Am Samstagabend haben die Trierer Sportkegler in eigener Halle die Rückkehr in die höchste Liga perfekt gemacht. Wie das Finale lief, was sie in der nächsten Saison vorhaben – und wer das Team verstärken wird.
Sie haben damit rechnen dürfen, mit der Rückkehr in die 1. Bundesliga, keine Frage. Aber dennoch: Die Freude über den Aufstieg ist bei den Sportkeglern des SKV Trier riesengroß. Am Samstag beseitigte das Team am vierten (und letzten) Spieltag der Aufstiegsrunde die Restzweifel. Damit hat Trier in der kommenden Saison einen weiteren Mannschaftssport-Erstligisten in einer eingleisigen Bundesliga – neben dem Rollstuhl-Basketball-Bundesligisten Doneck Dolphins Trier und dem Triathlon-Bundesligisten PSD Bank Tri Post Trier. Realistische Aufstiegschancen hat in diesem Jahr auch Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier als aktueller Spitzenreiter.
Große Dominanz in der 2. Liga
Die Trierer (Schere-)Kegler werden dabei auch in der ersten Liga keine ganz weiten Auswärtsfahrten bestreiten müssen. Auf Schere-Bahnen wird nur in einigen deutschen Bundesländern gekegelt – in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen und in Teilen von Niedersachsen.
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Auch am letzten Spieltag waren die Trierer in eigener Halle und vor den eigenen Fans das beste Team – mit Abstand. Nico Klink (920 Holz), Luca Wolter und Thomas Steines waren die drei besten Kegler des Tages. Damit hielt der SKV mit insgesamt 5427 Holz die Konkurrenz deutlich auf Distanz.
Im nächsten Jahr mit doppeltem Vater
Sohn-Gespann
Nach 21 Jahren ist der SKV zurück in der 1. Liga. Großen Anteil daran haben Nico Klink, der vor der Saison nach Trier zurückgekehrt war, und sein Vater Daniel Klink (der auch Präsident des Verbands DSKB ist). Daniel Klink war schon dabei, als Trier 2003 aus der ersten Liga absteigen musste. „Das war unser einziger Abstieg“, sagt der Club-Vorsitzende Hans-Jürgen Föhr. Im SKV gingen mehrere Trierer Kegelvereine auf,
darunter auch der Traditionsverein Domstein Trier, der 1978 Deutscher Mannschaftsmeister im Kegeln war. Dieser Triumph gelang später auch noch zwei weiteren Clubs in der Region, dem KSC Leiwen (1980) und dem KSV Riol (2018, mit den aktuellen SKV-Spielern Nico Klink und Thomas Steines). Für die Rioler – im vergangenen Jahr Erstliga-Aufsteiger – hatte die aktuelle Saison kein schönes Ende parat. Die Moselaner, die mangels eigener Halle ebenfalls in Trier-Heiligkreuz spielen, sind in die 2. Bundesliga Süd abgestiegen. Dort werden sie unter anderem auf die Kegler aus Daun-Weiersbach treffen, die aus der Rheinland-PfalzLiga in die 2. Liga aufgestiegen sind.
Mike Reinert nach zehn Jahren zurück in Trier
Für die Trierer soll die erste Liga kein kurzes Intermezzo werden. Der SKV
hat personell auch schon nachgelegt. So wird Mike Reinert nach Trier wechseln. Der 32-Jährige lebt und arbeitet in Düsseldorf, spielte auch in den vergangenen neun Jahren für die starken Rheinländer in der Bundesliga.
Warum es ihn nach Trier zieht? Weil es ein besonderes Wiedersehen gibt. So wird er in der ersten Mannschaft auch mit seinem Vater Jürgen Reinert zusammenspielen – so gibt's mit den Klinks und Reinerts in der Bundesliga gleich ein doppeltes Vater-Sohn-Gespann. „Genau wie 2014 in der 2. Bundesliga, in meiner bisher letzten Saison in Trier“, sagt Mike Reinert dem TV. „Ich freue mich riesig darauf, mit der Mannschaft von damals noch mal in der ersten Liga zu spielen, ist schon was Besonderes.“
Der SKV ist ja auch sehr familiär geprägt: Mikes Mutter Andrea Reinert
ist Sportwartin und im ClubVorstand. Schon bei den Heimatbesuchen in dieser Saison bei den Düsseldorfer Spielen in Gilzem und Trier (gegen Riol) habe er noch mal Lust bekommen, zum Stammverein zurückzukehren – auch wenn das mit längeren Autofahrten verbunden sein wird.
Die Trierer werden damit im nächsten Jahr noch stärker besetzt sein. „Wenn es gut läuft, landen wir im neutralen Bereich – also nicht in der Meister-, aber auch nicht in der Abstiegsrunde“, sagt der Vereinsvorsitzende Hans-Jürgen Föhr. Also in einem Tabellenbereich, in dem in dieser Saison der SK Eifelland Gilzem in der 1. Liga gelandet war.
Mit Luca Wolter gehört ein junger Spieler aus Luxemburg zum Kader der ersten Mannschaft, zudem sind die Routiniers Manfred Göbel und Engelbert Poth dabei. Der Trierer Thomas Steines hat ebenfalls bereits Erstliga-Erfahrung gesammelt (beim KSV Riol).