Trierischer Volksfreund

Ein Tor muss auch mal reichen

Fußball: Eintracht Trier landet verdienten Arbeitssie­g. Was gut war – und was den Trainer erneut zur Weißglut trieb.

- VON MIRKO BLAHAK

Spitzenrei­ter Eintracht Trier hat in dieser Oberliga-Saison schon viele Spiele hoch gewonnen. Mal 5:0, mal 6:1. Manchmal muss aber auch mal ein 1:0 reichen. So wie am gestrigen Sonntag, als der SVE beim FC Rot-Weiß Koblenz einen verdienten Arbeitssie­g mit diesem Resultat landete. Es war für die Moselaner das zweite 1:0 in dieser Saison – das erste gab's zu Hause in der Hinrunde, ebenfalls gegen RotWeiß.

„Ich nehme das Ergebnis sehr gerne mit. Rot-Weiß Koblenz spielt unter Trainer Fatih Cift mit hoher Intensität, da gewinnt man nicht im Vorbeigehe­n. Allerdings hätten wir zur Pause mit 2:0 oder 3:0 führen müssen“, bilanziert­e Triers Trainer Thomas Klasen.

Triers (mangelnde) Chancenver­wertung – auch in Koblenz war das ein Thema, das den Trierer Coach zwischenze­itlich an der Außenlinie zur Weißglut trieb. „Wir brauchen mehr Gier und Überzeugun­g vor dem gegnerisch­en Tor“, wählte er in seiner Analyse Worte, die er schon des Öfteren verwendet hat.

Beispiel 13. Minute: Noah Herber bediente Jan Brandschei­d, der erfolglos versuchte, den mitgelaufe­nen Jeremy Mekoma in Szene zu setzen. Selbst abzuschlie­ßen, wäre die bessere Option gewesen.

Beispiel 41. Minute: Julius Kalweit passte klug auf Mekoma, der seinen Torschuss hoch ansetzte. Den Ball flach aufs Tor zu bringen, wäre die erfolgvers­prechender­e Variante gewesen.

Eine Gelegenhei­t nutzte der SVE aber vor der Pause, als sich Brandschei­d wie vom Coach gewünscht kaltschnäu­zig vor dem gegnerisch­en Tor zeigte. Der 32-Jährige, der zuvor in einer anderen Szene Rot-Weiß-Torwart Maximilian Grote geprüft hatte, wuchtete nach Flanke von Ömer Yavuz den Ball am ersten

Pfosten per Kopf ins kurze Eck (29.).

Auch wenn der Platz angesichts des dritten Spiels auf ihm binnen drei Tagen in keinem guten Zustand war, baute die Eintracht nicht nur auf ,Langholz`. „Wir hatten viele gute Ballstafet­ten. Leider haben wir wieder vorne ein paar Dinger liegen lassen. So haben wir es bis zum Ende spannend gemacht“, resümierte Maurice Roth, der trotz Adduktoren­problemen auf die Zähne biss und das Team als Kapitän aufs Feld führte.

Die Eintracht war auch in Koblenz

personell gebeutelt – markant machte sich das zum Beispiel in der Abwehr bemerkbar. Niemand aus der Stamm-Vierer-Kette der Hinrunde stand zur Verfügung. Neben den länger verletzten Simon Maurer und Kevin Heinz sowie dem bei der sri-lankischen Nationalma­nnschaft weilenden Jason Thayaparan musste auch Maxim Burghardt nach Erkrankung unter der Woche passen. Stattdesse­n verrichtet­en Noah Herber, Christophe­r Spang und WinterZuga­ng Daniel Buballa Dienst in einer Dreier-Kette, sekundiert im Spiel gegen den Ball von Julius Kalweit (rechts) und Maurice Wrusch (links). „Ich muss unsere Dreier-/ Fünfer-Kette hinten absolut loben, wie stabil sie verteidigt hat.“Versöhnlic­he Worte des Coaches nach intensiven 90 Minuten.

Aber auch sonst stimmten Einsatz und Aufmerksam­keit. Etwa bei den Ecken des Gastgebers, die Trier sauber weg verteidigt­e. Bei eigenen Eckstößen fiel die Trierer Vorliebe zur kurz ausgeführt­en Varianten auf – dies war der Tatsache geschuldet, dass der SVE zunächst keine ,langen Kanten` auf dem Platz hatte.

Mit dem Sieg rückt der Regionalli­ga-Aufstieg der Eintracht weiter näher. Zehn Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf Platz zwei satte 21 Punkte. Kommenden Samstag (14 Uhr) empfängt der SVE zu Hause Aufsteiger Cosmos Koblenz.

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FOTO: SEBASTIAN J. SCHWARZ Weil Sven König vor der Pause weniger als sonst ins Trierer Spiel eingebunde­n war, lief bei der Eintracht zunächst vieles über die mit Julius Kalweit (im Bild vorne) besetzte rechte Seite.

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