Trierischer Volksfreund

Wann kommt die Zeitumstel­lung und wann endet sie?

- VON MIGUEL CASTRO

TRIER/MAGDEBURG Sommer ist Gute-Laune-Zeit: Morgens freuen wir uns über die wärmenden Sonnenstra­hlen. Und wenn es selbst am späten Abend draußen noch hell ist, genießen wir jede Minute Sonnenlich­t auf dem Balkon, im Garten oder auf der Kneipenter­rasse.

Aber dafür an der Uhr drehen und von Winter- auf Sommerzeit umstellen müssen? Viele sind damit nicht einverstan­den. Warum gibt es die Zeitumstel­lung noch immer?

Mitten in der Nacht, am Sonntagmor­gen,

31. März. Um 2 Uhr ist Zeit für die Zeitumstel­lung. Wir müssen die Uhren vorstellen, und zwar um eine Stunde von 2 auf 3 Uhr. Damit ist die Nacht eine Stunde kürzer. Die Zeit „dazwischen“fällt einfach weg.

Wer etwa berufsbedi­ngt früh aufstehen muss und auf die korrekte Uhrzeit angewiesen ist, dürfte sich meist auf die moderne Technik verlassen können: Funkwecker und Handys stellen von sich aus die Uhrzeit automatisc­h um. Wem das nicht zur Verfügung steht: abends vor dem Schlafenge­hen einfach schon mal die Uhr um eine Stunde vorstellen.

Die Zeitumstel­lung kann für Irritation­en sorgen. Wer am Sonntag gern bis 10 oder 11 Uhr durchschlä­ft, wird beim Aufwachen feststelle­n, dass es nach der „neuen“Sommerzeit schon Zeit zum Mittagesse­n sein könnte. Das mag am Sonntag noch nicht schlimm sein. Doch spätestens ab Montag kann sich dann ein Gefühl wie beim Jet Lag breitmache­n: Denn der Wecker, der uns um 6 Uhr aus dem Schlaf reißt, fühlt sich für uns nach 5 Uhr an, da wir noch die Winterzeit gewohnt sind.

Streng genommen ist die Winterzeit

die Rückkehr zur „Normalzeit“. Das Datum für die Zeitumstel­lung im Herbst ist Sonntag, 27. Oktober 2024. Dann wird die Uhr von 3 Uhr nachts auf 2 Uhr zurückgedr­eht. Wir gewinnen damit in der Nacht eine Stunde Schlaf dazu.

Eingeführt wurde die Zeitumstel­lung in Deutschlan­d im Jahr 1980. Seit 1996 gelten in der Europäisch­en Union einheitlic­he Zeiten für die Umstellung. Hinter der Idee einer künstliche­n Sommerzeit, in Abweichung zur Normalzeit ( Winterzeit), steht der Gedanke, das natürliche Sonnenlich­t besser im Alltag zu nutzen sowie Energiekos­ten einzuspare­n.

Auch der schönste Sommer geht vorbei. Zum Winter hin werden die Tage aufgrund der Wanderung der Erde um die Sonne herum kürzer. Die Sonne geht später auf, es wird früher dunkel. Würden wir die Sommerzeit dauerhaft beibehalte­n, wäre es im Dezember morgens länger dunkel – bis hin in den Vormittag hinein. Der hellere Vormittag spricht für die Umstellung auf Winterzeit.

Nach Angaben des Automobilc­lubs ADAC könne durch die Zeitumstel­lung der Biorhythmu­s durcheinan­derkommen. Die Anpassungs­zeit könne mehrere Tage dauern, so der ADAC.

In einer repräsenta­tiven Umfrage der DAK Krankenkas­se vom Oktober 2018 teilte ein Viertel der Befragten mit, unter gesundheit­lichen Problemen infolge der Umstellung zu leiden. Am häufigsten nannten die Betroffene­n, müde oder schlapp zu sein und Probleme mit dem Einoder Durchschla­fen zu haben. Vor allem Menschen im Alter zwischen 45 und 59 Jahren sollen unter der Zeitumstel­lung leiden.

Mit Material von dpa.

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