Wenn sich Fußballprofis in Osterhasen verwandeln ...
Bei einer Charity-Aktion zugunsten des Trierer Vereins Nestwärme haben sich Profi-Spieler von Eintracht Trier in Osterhasen verwandelt. Warum sie das taten und welche Überraschung sie selbst erhielten.
TRIER Dass Fußballer nicht nur auf dem Spielfeld eine starke Figur abgeben können, sondern auch ein Herz für Kinder haben, bewiesen die Profis von Eintracht Trier in der inklusiven Kinderkrippe des Vereins Nestwärme. Für die beiden Stürmer Daniel Hammel und Jan-Lucas Dorow war es sicher ein ungewohnter Auftritt, als sie zur Freude der 50 Kinder in rosafarbene Osterhasenkostüme schlüpften und Süßigkeiten verteilten. „Ich bin ehrlich, ich habe noch nie ein solches Kostüm angezogen. Aber wenn wir damit etwas Gutes für die kleinen Kinder tun können, ist es schön“, sagt JanLucas Dorow vor seinem „großen“Osterhasenauftritt, der sonst eher im offensiven Mittelfeld zu Hause ist.
Profis Sturm erobern Kinderherzen im
Die beiden Sportler machten damit Werbung für das Projekt Kinderhospiz und eroberten die Herzen der Kleinen im Alter zwischen zwei Monaten und drei Jahren wie im Sturm. Auch wenn die ganz jungen Kinder vielleicht zu Beginn noch ein paar Berührungsängste hatten, so waren diese aber schnell verflogen.
Die Kinderkrippe vom Nestwärme e. V. bietet insgesamt Platz für 51 Kinder. Elf Plätze stehen Kindern mit besonderem Förderbedarf, die inklusiv betreut werden, zur Verfügung. Maximal zehn Kinder werden dabei in fünf Gruppen betreut. Dabei stehen pro Kindergruppe drei Fachkräfte zur Verfügung. Das Besondere daran: Das Team der Kita arbeitet multi-disziplinär. Es besteht aus Erziehern, Heil- und Sozialpädagogen sowie Kinderkrankenschwestern und kann infolgedessen individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Ein Konzept, das landesweit Schule machen sollte, so Kita-Leiterin Annette Heintz: „Der inklusive Gedanke, den wir hier leben, den müsste es auch in vielen anderen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz geben, damit Kinder mit einem besonderen Betreuungsbedarf auch in Regel-Kitas unterstützt werden und Inklusion, dort, wo sie leben, erfahren können.“
Um sich für diese Osterüberraschung der beiden Fußballprofis von Eintracht Trier zu bedanken, hatten aber auch die Kinder eine kleine Überraschung vorbereitet. Sie sangen alle gemeinsam das Lied von Stups, dem Osterhasen. Das bekannte Osterhasenlied von Rolf Zuckowski startet mit einem Vierzeiler, den jedes Kind im Kindergarten lernt: „Stups der kleine Osterhase fällt andauernd auf die Nase, ganz egal, wohin er lief, immer ging ihm etwas schief …“Dem kleinen Osterhasen widerfahren immer wieder lustige Abenteuer, bei dem viele Dinge nicht so klappen, wie sie sollten. So legt er bei Fräulein Meier die Eier in die Schuh. Und als sie morgens aus dem Bett klettert, hat sie Rührei im Schuh.
Weitere Charity-Aktionen Kinderhospiz sind geplant für das
Der Osterhasen-Auftritt
von Daniel Hammel und Jan-Lucas Dorow war die erste von insgesamt drei Charity-Aktionen zugunsten des Vereins Nestwärme. Am 11. Mai stehen die Fußballprofis dann wieder in gewohnter Sportkleidung auf dem Platz, wenn es beim Charity-Spiel der Eintracht gegen den derzeit drittplatzierten Oberligisten FK Pirmasens wieder um den sportlichen Ernst geht.
„Es ist für uns ein normales Heimspiel, bei dem wir natürlich die drei Punkte mit nach Hause nehmen wollen. Das ist alles, was zählt, wie bei jedem normalen Spiel“, sagt Daniel Hammel. Doch, die Reaktionen der Kinder bei seinem Osterhasenauftritt werden ihm sicher noch lange in Erinnerung bleiben. „Wenn man sieht, wie sehr sich die Kinder freuen, geht einem schon das Herz auf.“
Auch für Jan-Lucas Dorow war die Osterhasen-Aktion eine Herzensangelegenheit, bei der er sich in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlte. „Wir haben viele glückliche Gesichter unter den Kindern gesehen. Genau dafür waren wir heute hier, um den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“Am 13. Juni findet dann der Kinder-Lebens-Lauf 2024 statt, an dem dann auch einige Spieler von Eintracht Trier teilnehmen werden. Der Lauf des Bundesverbandes Kinderhospiz findet alle zwei Jahre statt und führt auf einer Länge von insgesamt 7000 Kilometern in mehreren Etappen von einer Kinderhospizeinrichtung zur nächsten quer durch Deutschland. In Trier geht es dann vom Stadion an der Mosel hinauf auf den Petrisberg, wo das neue Kinderhospiz von Nestwärme gebaut werden soll.