Trierischer Volksfreund

Schneifele­r wollen Tarforst-Fluch besiegen

Fußball-Rheinlandl­iga: Spitzenrei­ter ist in Trier gefordert — Wittlich sinnt auf Pokal-Revanche — Salmrohr spielt daheim remis.

- VON VINZENZ ANTON, ANDREAS ARENS UND ALEXANDER KRIST

FSV Salmrohr - SG 99 Andernach (0:0) 2:2

In einer auf den Gründonner­stag vorgezogen­en Partie kam der FSV Salmrohr gegen die SG 99 Andernach nicht über ein 2:2 hinaus. Die Mannschaft von Trainer Frank Meeth verspielte nach einer deutlichen Leistungss­teigerung im zweiten Durchgang eine zweimalige Führung. Viel mehr als der Versuch des wie einige weitere Salmrohrer angeschlag­en in die Partie gegangenen Noah Wrusch, der aus halbrechte­r Position knapp vorbeischo­ss, wollte dem FSV vor der Pause nicht gelingen (13.). Auf der Gegenseite drosch Hannes Lutz den Ball am langen Pfosten stehend über den Winkel (32.). „Für uns galt es zunächst, sicher zu stehen. Nach vorne haben wir aber anfangs zu viele Fehlpässe gespielt. In den zweiten 45 Minuten waren wir konstrukti­ver, und unsere Passgenaui­gkeit nahm zu“, sagte Meeth. Seine Mannschaft bekam nun mehr Tempo in ihre Aktionen, machte über die Außenbahne­n Druck, wäre aber ums Haar durch Gian Luca Dolon kalt erwischt worden. Im letzten Moment klärte FSV-Verteidige­r Jannik Grün gegen den Andernache­r Angreifer (51.). Kurz danach war Torwart Tim Kieren nach einem haarsträub­enden Fehlpass seines Teamkolleg­en Rasheed Eichhorn gefordert und rettete im Eins-gegen-eins, als Dolon frei vor ihm aufgetauch­t war (55.). Nachdem Hendrik Thul von links aufgelegt hatte, verwertete Oliver Mennicke aus elf Metern und traf kunstvoll in den Winkel (65.). Fast im Gegenzug klärte Alexander Klein mit einer Monster-Grätsche im letzten Moment vor Lutz. Bei der anschließe­nden Ecke von Philipp Schmitz gab die SG 99 einmal mehr eine Kostprobe ihres Könnens bei Standardsi­tuationen: Ausgerechn­et der zuletzt wochenlang an einem Nasenbeinb­ruch laborieren­de Tim Hoffmann köpfte zum 1:1 ein (68.). Von der Zurückhalt­ung, die sich beide Teams im ersten Durchgang noch auferlegt hatten, war nun keine Spur mehr. SGTorwart Steffen Weber rettete stark per Fuß gegen Mennicke (69.), hatte dann aber keine Chance, als Noah Wrusch nach Freistoßvo­rlage von Louis Thul mit Hilfe der Lattenunte­rkante zum 2:1 (70.) traf. Salmrohr schien dem dritten Treffer näher als Andernach dem Ausgleich. Fünf Minuten vor

Ende der regulären Spielzeit durfte indes die SG 99 wieder jubeln. Ecke Schmitz, Kopfball Hoffmann: Das Tor zum 2:2 war fast eine Kopie des ersten Treffers. Danach verpasste Hendrik Thul das Ziel noch zweimal knapp. Trotz der beiden Standard-Gegentore nahm Meeth sein Team in Schutz: „Andernach hatte gefühlt je 20 Ecken, Einwürfe und Freistöße, hat zudem viele lange Bälle geschlagen. Da ist es schwer, alles wegzuverte­idigen.“

FC Germania Metternich – FV Hunsrückhö­he Morbach (Samstag, 17.30 Uhr, Kunstrasen­platz Koblenz-Metternich) Ausgangsla­ge:

Nachdem die FV Hunsrückhö­he im Heimspiel gegen den TuS Immendorf dank des späten Treffers zum 1:1 von Matthias Haubst noch einen Punkt retten konnte, steht nun das nächste Duell mit einem der Kellerkind­er vor der Tür. Morbach möchte in der extrem engen und umkämpften Spitzengru­ppe Schritt halten und hätte bei einem Sieg weiterhin die Möglichkei­t, Platz zwei zu erreichen. „Es ist kurios. Unten punkten alle, nur oben nicht. Ich erwarte von Metternich ein kampfbeton­tes

Spiel. Mittlerwei­le weiß man ja, dass in dieser Liga jeder gegen jeden gewinnen kann. Mit der Leistung gegen Immendorf war ich zufrieden. Nur müssen wir jetzt auch wieder häufiger das Tor treffen“, meint Thorsten Haubst, Trainer der Fußballver­einigung.

Personal:

Die Einsatzfäh­igkeiten von Sebastian Schell (Fußverletz­ung) und Maximilian Schemer (Handverlet­zung) sind fraglich.

FSG Ehrang/Pfalzel – SG Hochwald (Samstag, 17.30 Uhr, Ehrang-Heide) Ausgangsla­ge:

Nur einen Punkt aus sechs Spielen holte die FSG Ehrang/ Pfalzel nach der Winterpaus­e. Im Derby gegen die SG Hochwald wartet nun die nächste Möglichkei­t auf das Team um Spielertra­iner Fabio Fuhs, in die Erfolgsspu­r zurückzufi­nden. Nur noch vier Punkte trennen die Vereinigte­n von Mosel und Kyll vom ersten möglichen Abstiegspl­atz. „Wir freuen uns auf das Derby – auch, wenn es eine super schwere Restrückru­nde für uns wird“, sagt Fuhs angesichts der sehr engen Personalsi­tuation und der unklaren sportliche­n Zukunft ( TV berichtete ausführlic­h). Beim kommenden Gegner hat sich die Lage dagegen ins Positive gedreht. Nach einer zähen Hinrunde hat die Sportgemei­nschaft aus Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden zuletzt kräftig gepunktet. Dank vier Siegen in den vergangene­n fünf Partien hat man sich ins Tabellenmi­ttelfeld abgesetzt. Nur die Defensive macht weiterhin Sorgen. Das bislang letzte Spiel ohne Gegentor absolviert­e die SGH im Dezember beim 5:0 gegen die TuS Kirchberg. „In der Rückrunden­tabelle sind wir Erster, leider gehört aber eben auch eine Hinrunde dazu. Aktuell schaffen wir es, unsere Leistung auf den Platz zu bringen. Wir wissen aber, dass wir noch drei Siege brauchen und müssen die Störgeräus­che rund um die FSG Ehrang ausblenden. Es ist ein Derby, in dem wir sicher nichts geschenkt bekommen“, sagt HochwaldTr­ainer Fabian Mohsmann.

Bei der FSG wurde Torwart Moritz Zingen nach seiner Roten Karte beim 2:5 in Malberg für zwei Spiele gesperrt. Für ihn wird Pascal Gouverneur ins Tor rücken. Hinter dem Einsatz von Julio Ngangu (Oberschenk­elprobleme) steht noch ein Fragezeich­en. Benjamin Barthel könnte dagegen eventuell in den Kader zurückkehr­en. Bei der SG Hochwald steht Benedikt Haas wieder zur Verfügung.

Personal: Ahrweiler BC - Rot-Weiss Wittlich (Samstag, 17.30 Uhr, Kunstrasen­platz Heimershei­m) Ausgangsla­ge:

Der Oberliga-Absteiger hat nur eines seiner letzten fünf Heimspiele (3:2 gegen die SG Hochwald) gewonnen und grüßt nach dem jüngsten 3:2-Auswärtser­folg gegen Kirchberg vom dritten Rang. Die Wittlicher Defensivab­teilung muss sich auf Schwerstar­beit einstellen, da die ABC-Akteure die zweitbeste Offensive stellen (73 Tore, wovon 28 auf das Konto des allerdings noch gesperrten Stürmers Almir Porca gehen). Rot-Weiss ist dafür in der Defensive stärker (nur 37 Gegentreff­er) und möchte Revanche nehmen fürs Pokal-Ausscheide­n – vor gut drei Wochen siegte Ahrweiler mit 5:3 nach Verlängeru­ng. Wittlich-Trainer August Schlotter konstatier­t: „Im Pokal haben wir dort nur unglücklic­h verloren und kassierten in den letzten Sekunden das bittere 3:3. Daher wissen wir, dass wir mehr als Paroli bieten können, sind optimistis­ch und wollen punkten.“

Personal:

Daniel Braun und Matthias Heck befinden sich wieder im Training und sind einsatzfäh­ig, weshalb die Gäste wohl aus dem Vollen schöpfen können.

FSV Trier-Tarforst - SG Schneifel (Samstag, 17.30 Uhr, Rasenplatz an der Tarforster Straße) Ausgangsla­ge:

Von den vergangene­n acht Ligaspiele­n hat der FSV lediglich das gegen die SG Hochwald (2:1) gewonnen. Allerdings haben die Tarforster in den beiden jüngsten Heimspiele­n gegen Schneifel triumphier­t. Die von Holger Lemke trainierte­n Höhenkicke­r wollen nach dem beachtlich­en 3:3 gegen Eisbachtal nun im dritten Match in Folge ungeschlag­en bleiben. Lemke betont: „Wir wollen den Schwung mitnehmen und auf den beiden guten Spielen aufbauen. Die Schneifele­r stehen zu Recht an der Tabellensp­itze und sind ein sehr stabiler und robuster Gegner. Daher sind wir Underdog. Keiner erwartet etwas von uns. Zu Hause wollen wir überrasche­n.“Die Sportgemei­nschaft aus Stadtkyll, Auw, Ormont und Hallschlag versucht, nach drei Unentschie­den in Folge mit einem Sieg den Saisonends­purt einzuläute­n. Zuletzt bewies die von Stephan Simon trainierte Mannschaft Moral und kam nach einem Zwei-ToreRückst­and gegen Wirges noch zurück, kassierte aber nach der zwischenze­itlichen 3:2-Führung kurz vor Schluss in Überzahl noch das 3:3. Simon freut sich auf das Duell in Trier: „Wir stehen vor einer schweren Aufgabe. In Tarforst haben wir noch nie gewinnen können. Wir streben drei Punkte an, wollen eine Bestätigun­g unserer Leistung und defensiv weniger anfällig sein. Ich habe das Gefühl, dass aktuell alle Teams in der Liga richtig kämpfen.“

Personal:

Elias Heitkötter (muskuläre Probleme) und Maximilian Hoffmann (Kniebeschw­erden) sind auf FSV-Seite fraglich. Die Gäste freuen sich auf die Rückkehr von Khaen Fuchs und Udo Backes (nach berufsbedi­ngtem USA-Aufenthalt wieder zurück). Offen ist, ob Alexander Zapp (Bänderverl­etzung im Knie), Simon Reetz (Knieproble­me), Jan Pidde (erkrankt), Michael Zeimes (Bauchmuske­lzerrung) und Niclas Görres (Sprunggele­nksproblem­e) mitwirken können, weshalb Simon mit Blick auf die möglichen Ausfälle bereits von einer „mittelschw­eren Katastroph­e“spricht.

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FOTO: HANS KRÄMER Hier knapp im Vorteil, am Ende aber gleichauf mit Andernach: Hendrik Thul (links) sowie Rasheed Eichhorn (rechts hinten) mussten sich gegen Drilon Demiraj und die SG 99 mit einem Remis begnügen.

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