Viele Politiker haben längst den Bezug zur Realität ihrer Wähler verloren Grenzgänger
Zum Artikel „Malu Dreyer gegen weitere Entlastungen für Grenzgänger“(Trierischer Volksfreund vom 16. März):
Und wieder bedient sich unser Staat am Portemonnaie des kleinen Mannes. An die Großen traut man sich schließlich nicht heran. Mit Befremden stelle ich immer wieder fest, mit welchen Mitteln unsere Politiker nach Möglichkeiten suchen, die leeren Staatskassen aufzufüllen.
Sie fliegen durch die ganze Welt und werfen mit Schecks um sich. Und anderswo warten Menschen auf die versprochene Hilfe. Siehe Flutopfer, Rentner oder Pflegepersonal. Ich bin weder rechts noch Nazi noch AfD-Wähler. Aber mein gesunder Menschenverstand, den ich bei unseren Politikern schmerzlich vermisse, sagt mir, dass sie unser Land sehenden Auges an die Wand fahren. Unzählige Beispiele beweisen das täglich. Aktuell trifft es mal wieder die Grenzgänger, denen man an ihren verdienten Lohn will. Überstunden und Lohnzuschläge, die in Luxemburg erarbeitet wurden, müssen in Deutschland versteuert werden. Wo stünden wir ohne unser Nachbarland, das Tausenden von uns Arbeit und gute Bezahlung bietet?
Was ist mit dem Geld, das wir zwar in Luxemburg verdienen, aber größtenteils in Deutschland ausgeben und somit die Wirtschaft unseres Landes, ob beim Restaurantbesuch, Einkauf oder Hauskauf, ankurbeln? Wie viele von uns wären arbeitslos oder Geringverdiener ohne einen Arbeitsplatz in Luxemburg? Wie viele von uns würden Kindergeld, Krankengeld, Rente und so weiter von Deutschland beziehen und somit die maroden Staatskassen noch mehr belasten? Zwischen den beiden Ländern ist es ein Geben und Nehmen, das recht ausgewogen ist. Und doch findet man, ohne einen Gedanken an die Situation des OttoNormal-Bürgers zu verschwenden, immer wieder Wege, es sich mit den eigenen Leuten und nun auch mit unseren Luxemburger Nachbarn zu verscherzen.
Die Politiker auf ihrem hohen Ross haben längst den Bezug zur Realität ihrer Wähler und des deutschen Bürgers verloren. Sie haben keine Ahnung, wie sich das Leben eines Durchschnittsbürgers finanziell gestaltet, es ist ihnen schlichtweg egal. Hoffen wir, dass sich ihre Vorgehensweise bei den nächsten Wahlen nicht rächt.
Denn irgendwann hat selbst das dümmste Schaf die Nase voll. Und dann werden wir alle unser blaues Wunder erleben.
Petra Carvalho Gomes, Wintersdorf
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Ilse Rosenschild/Ulrike Löhnertz