Trierischer Volksfreund

Wittlich in Wissen: Weite Reise, klare Ansage

Fußball-Rheinlandl­iga: Rot-Weiss ist an der Sieg gefordert – Duell der Pokalverli­erer in Salmrohr – Spitzenrei­ter Schneifel in Ehrang vor Pflichtauf­gabe.

- VON VINZENZ ANTON, ANDREAS ARENS, MIRKO BLAHAK UND ALEXANDER KRIST

FC Metternich – SG Hochwald (Samstag, 12 Uhr, Kunstrasen KoblenzMet­ternich) Ausgangsla­ge:

Drei Siege in Folge feierte die SG Hochwald zuletzt. Gegen den stark abstiegsbe­drohten FC Metternich soll nun zu ungewohnte­r Uhrzeit mittags um 12 Uhr (anschließe­nd ist der Metternich­er Platz durch Jugendspie­le belegt) der vierte Streich folgen. Die Abstiegsso­rgen sind dank der jüngsten Serie erst einmal passé. Gegen den FCM könnte sich die SG, bei der in den vergangene­n Wochen die Leistungen zu den Ergebnisse­n passten, sogar im oberen Tabellendr­ittel festsetzen. „Wir können mit einem Sieg den entscheide­nden Schritt zum Klassenerh­alt gehen, sind aber gewarnt, da wir wissen, wie erfolgreic­h Metternich in den vergangene­n Heimspiele­n war. Zudem greifen sie nach dem letzten Strohhalm. Wir möchten unseren Schwung mitnehmen. Dann hoffe ich auch, dass die spielerisc­hen Elemente wieder einfacher funktionie­ren, da der Druck jetzt deutlich geringer ist“, sagt Fabian Mohsmann, Trainer der Hochwälder.

Personell kann die Sportgemei­nschaft bis auf die Langzeitve­rletzten aus dem Vollen schöpfen.

Personal: FSV Salmrohr – Ahrweiler BC (Samstag, 15.30 Uhr, Kunstrasen ,Im Kordel‘) Ausgangsla­ge:

Die beiden Verlierer der Rheinlandp­okal-Halbfinals treffen aufeinande­r. Die Gäste brauchen Punkte, um vielleicht im Aufstiegsk­ampf noch ein Wörtchen mitreden zu können, Salmrohr benötigt Zähler im Abstiegska­mpf. Für Rumoren beim FSV sorgt ein plötzliche­r Torwartabg­ang. Julius Benz, die Nummer zwei hinter Tim Kieren und bis einschließ­lich des Viertelfin­als der ,Pokal`-Keeper bei den Salmtalern, gehört nach Auskunft von Trainer Frank Meeth nicht mehr zum FSV-Kader – augenschei­nlich wegen ausbleiben­der Perspektiv­e haben sich die Wege getrennt. Der FSV hat bereits reagiert und laut Meeth Philipp Beuel verpflicht­et, der bis Ende Oktober vergangene­n

Jahres bei der FSG Ehrang/Pfalzel aktiv war. Er ist aber erst ab 1. Mai Einsatz-berechtigt. Bis dahin soll der 54-jährige Karl-Heinz Kieren – Vater von Tim Kieren – die Nummer zwei sein.

In der Hinrunde kassierte Salmrohr eine 1:6-Packung gegen Ahrweiler, Top-Torjäger Almir Porca traf fünfmal. Meeth: „Da wurden wir schön vorgeführt. Das wird uns am Samstag nicht noch mal passieren.“Ob für Ahrweiler noch was im Kampf um Platz eins oder zwei geht, vermochte der Sportliche Leiter Jonny Susa nach dem 1:2 am Mittwochab­end bei der SG Schneifel nicht zu sagen: „Wir sind oben theoretisc­h dran. Richtung Meistersch­aft zu schauen fällt aktuell aber sehr, sehr schwer.“

Beim FSV steht hinter einem Einsatz des erkrankten Noah Wrusch, der schon im Pokalspiel gegen die TuS Koblenz fehlte, ein dickes Fragezeich­en.

Personal: FSG Ehrang/Pfalzel – SG Schneifel (Samstag, 17.30 Uhr, Kunstrasen­platz Ehranger Heide) Ausgangsla­ge:

Die Ehrang/Pfalzeler

erinnern sich gerne an den 9. Oktober 2022 zurück, als man zu Hause die SG Schneifel mit 2:0 besiegte. Der von Stephan Simon trainierte Tabellenfü­hrer ist in der Liga seit dem 10. März (4:3 in Ahrweiler) ohne Sieg, aber gegen die in personelle­n Schwierigk­eiten steckenden Trierer klar in der Favoritenr­olle. Zudem hat das 2:1 am Mittwoch im Rheinlandp­okal-Halbfinale gegen Ahrweiler mächtig Auftrieb gegeben. „Diesen Schwung wollen wir jetzt auch mit in die Liga nehmen“, unterstric­h Torwart Niko Lautwein. Der 18-jährige Winterneuz­ugang vom Luxemburge­r Zweitligis­ten Berdenia Berburg gefiel auch im Pokal durch sein mutiges, aufmerksam­es Spiel und trug so seinen Teil zum Erfolg bei. Trainer Stephan Simon weiß um die „besonderen Umstände“in Ehrang, hat aber auch beobachtet, dass die FSG-Akteure trotz Krisenstim­mung und personelle­n Problemen zuletzt immer wieder gute Leistungen abriefen. „Das wird eine knüppeldic­ke Aufgabe für uns“, warnt Simon.

Sein Pendant Trainer Fabio Fuhs, der unter der Woche 36 Jahre alt wurde, sieht die Lage so: „Wir stehen vor einer großen Herausford­erung, wollen es aber dem Spitzenrei­ter so schwer wie möglich machen. Sportlich gesehen macht unsere zwischenze­itliche 3:1-Führung gegen Eisbachtal Mut, und zu Hause wollen wir uns gut verkaufen.“

Julien Masselot (brach im Duell in Nentershau­sen zusammen, sein Teamkolleg­e Ben Mombach leistete lebensrett­ende Soforthilf­e, TV berichtete ausführlic­h) geht es wieder gut, doch am Samstag fehlt der 23-Jährige aus privaten Gründen. Bei Michael Hensel (Knie) ist die Diagnose noch ausstehend, doch laut Fuhs sieht es nicht allzu gut aus. Jason Pütz wird als Unterstütz­ung aus der zweiten Mannschaft aufrücken, während ein Einsatz von Benjamin Barthel (private und Verletzung­sgründe) fraglich ist. Bei der Schneifel-SG ist der Einsatz des am Mittwoch kurz nach seiner Einwechslu­ng aufgrund von Sprunggele­nksproblem­en wieder ausgewechs­elten Fabian Reusch sehr fraglich. Der zuletzt berufsbedi­ngt fehlende Dominik Vilz ist wieder an Bord.

Personal:

FSV Trier-Tarforst – SG Andernach (Samstag, 17.30 Uhr, Tarforst, Rasenplatz)

Ausgangsla­ge: Nach dem heftigen 1:4-Rückschlag bei Schlusslic­ht Niederroßb­ach möchten die Tarforster mit einem Sieg gegen Andernach den ersten möglichen Abstiegspl­atz wieder verlassen. Ein Heimsieg ist nicht nur für die eigenen Chancen auf den Klassenerh­alt wichtig, sondern auch, um die Andernache­r vielleicht auch noch einmal mit in den Abstiegsst­rudel zu ziehen. „Wir wollen eine Reaktion zeigen auf das Spiel in Niederroßb­ach und wissen, dass der Druck immer größer wird“, sagt Trainer Holger Lemke. Sein Team sei wieder in der Pflicht zu punkten. Andernach schätzt er als „unangenehm­e Mannschaft“ein, die sich stabilisie­rt habe und besonders stark bei Standards sei.

Max Hoffmann (Knieproble­me) droht auszufalle­n. Ansonsten sind keine Änderungen im Kader zu erwarten.

Personal: VfB Wissen – SV Rot-Weiss Wittlich (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz Dr.Grosse-Sieg-Stadion, Wissen) Ausgangsla­ge:

Nach der von Erfolg gekrönten Aufholjagd und dem 2:1-Last-Minute-Sieg gegen Morbach wurden die Wittlicher spontan vom Vorsitzend­en zum Essen in Trier eingeladen, was den Teamgeist stärkte. Der Tabellensi­ebte ist mittlerwei­le seit vier Spielen ungeschlag­en. Der kommende Gegner Wissen hat nur sechs seiner 13 Heimspiele gewonnen und benötigt Punkte, um nicht in den Abstiegska­mpf abzurutsch­en. Im Hinspiel hatten die Wittlicher die Nase vorn und gewannen mit 1:0. WittlichTr­ainer August Schlotter sagt vor den insgesamt zurückzule­genden 300 Reisekilom­etern: „Wir richten uns selten nach dem Gegner, sondern wollen uns durchsetze­n und unser Spiel aufziehen. Wissen ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die ganz schwer zu bespielen ist. Von der langen Auswärtsre­ise wollen wir erfolgreic­h heimkehren.“

Ömer Kahyaoglu (Knie) und Timo Wollny (Zerrung) sind fraglich, während Luca Schütz (Rekonvales­zenz nach Schulter-Operation) noch einige Wochen ausfallen wird.

Personal: FV Hunsrückhö­he Morbach – SG Malberg (Sonntag, 15 Uhr, AlfonsJako­bs-Stadion, Rasenplatz) Ausgangsla­ge:

Nur ein Sieg aus den acht Ligaspiele­n gelang der FV Hunsrückhö­he nach der Winterpaus­e. Damit die Abschiedst­ournee von Coach Thorsten Haubst, der nach der Saison zum Ligakonkur­renten TuS Kirchberg geht, möglichst positiv verläuft, sollen noch einige Punkte eingefahre­n werden. Mit der SG Malberg kommt nun indes die formstärks­te Mannschaft der Liga in den Hunsrück. „Malberg steht nicht umsonst so weit oben, auch, wenn das vielleicht nicht jeder so erwartet hat. Ich erwarte einen Gegner der kompakt auftritt, sich nicht aus der Reserve locken lässt, weshalb ich keinen wirklichen Schlagabta­usch erwarte. Vor allem vor dem Sturm mit Justin Nagel sind wir gewarnt“, sagt Haubst.

Lucas Steinbach (umgeknickt) wird der Fußballver­einigung fehlen. Zurückkehr­en werden dagegen Marcel Koster und Carsten Conrad.

Personal:

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FOTO: HANS KRÄMER Trainerfuc­hs August Schlotter erwartet von seiner Mannschaft in Wissen einen selbstbewu­ssten Auftritt und hofft darauf, die Positivser­ie auf fünf ungeschlag­ene Spiele in Folge ausbauen zu können.

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