Trierischer Volksfreund

Abstieg droht, einige Abschiede sind fix

Kreisliga A9: Sieben Spieltage vor Schluss steht die SG Osburg mit dem Rücken zur Wand. Wie die Hochwälder den SuperGau vermeiden wollen.

- VON LUTZ SCHINKÖTH

OSBURG Es ist ungemütlic­h geworden für den Hochwälder A-Ligisten: Nach zahlreiche­n Rückschläg­en in dieser Saison rangiert das Team von Spielertra­iner Daniel Becker und seines mitspielen­den Assistente­n Luca Leonhard auf einem Abstiegspl­atz. Daran änderte auch das jüngste 1:1-Unentschie­den bei Schlusslic­ht SG Rascheid II nichts. Dass die Nerven blank liegen, zeigte sich, als Pascal Marx einen Foulelfmet­er in der 36. Minute nicht am reaktionss­chnellen Rascheider Keeper Marvin Heck vorbei brachte. Zwar ließ Cristian Cancelo Martinez die Osburger mit dem Halbzeitpf­iff in Führung ziehen, doch am Ende reichte es nicht zum erhofften Sieg.

„Wenn du selbst diese Spiele nicht gewinnst, zweifelt man schon ein bisschen, zumal jetzt drei Bretter auf uns zukommen“, weiß Leonhard um die derzeit angespannt­e Situation. Gibt es noch eine Rettung für die Vereinigte­n aus Osburg, Thomm, Lorscheid und Morscheid, um nach dem Abstieg aus der Bezirkslig­a 2017 nicht noch eine weitere Etage nach unten durchgerei­cht zu werden? Aktuell rangieren die Hochwälder mit 14 Zählern aus 19 Spielen auf dem vorletzten Platz. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt drei Zähler.

In der Saison 2002/03 spielte das Team zuletzt in der Kreisliga B, bevor es danach in die A-Klasse und drei Spielzeite­n später für insgesamt zehn

Jahre in die Bezirkslig­a ging. Nico Thömmes, Urgestein und Routinier des Teams, weiß um die Schwere der Mission Klassenver­bleib: „Die Qualität ist bei uns leider nicht mehr in dem Rahmen vorhanden, um gehobenes A-Liga-Niveau anzubieten. Wir werden es schwer haben, den Abstieg noch abzuwenden. Nichtsdest­otrotz steigt niemand bei uns gerne sportlich ab. Alles zu versuchen, in der Klasse zu bleiben, sollte aber unser Anspruch sein, zumal die Zukunft der jungen Garde gehört“, lässt Thömmes den Abschied einiger gestandene­r Akteure

nach Saisonende durchblick­en.

So wollen neben ihm selbst auch die Routiniers Michael Höllen, Martin Dellwing, Alexander Becker, Daniel Becker und Alex Schabo, die Fußballsch­uhe an den Nagel hängen. „Wir blicken in die Zukunft und lassen vorrangig die Jüngeren spielen, um diese schon jetzt im Team zu etablieren. Sollte es trotz aller Anstrengun­gen nicht zum Klassenver­bleib reichen, geht die Welt nicht unter. Dann wird es irgendwann auch wieder nach oben gehen“, sagt der 33-jährige Thömmes, einst begnadeter Torjäger zu Bezirkslig­azeiten.

Noch ist der Abstieg abzuwenden, denn gegen direkte Konkurrent­en stehen noch einige Duelle an. So gastiert das Team am 5. Mai bei Mosella Schweich II, zwei Wochen später in Tarforst und am allerletzt­en Spieltag geht es am 26. Mai gegen den VfL Trier.

Auch in der Führungset­age deutet sich eine Änderung an. Der langjährig­e Vorsitzend­e des FSV Osburg, Oliver Lauer, wird künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ich mache vor allem zeitliche und berufliche Gründe dafür fest. Die Firma geht vor. Ich bin jetzt seit 30 Jahren in verschiede­nen Funktionen in und rund um die SG aktiv, war alleine 16 Jahre beim FSV Osburg

Vorsitzend­er. Es wird mir einfach zu stressig.“Lauer, der indes auch in Zukunft als Namensgebe­r und Sponsor beim gleichnami­gen LauerHalle­ncup fungieren will, hat erst vor kurzem einen Lehrgang für den Bau von Fotovoltai­kanlagen absolviert. Sein bisheriger Stellvertr­eter Michael Höllen möchte nur noch als Beisitzer fungieren. Am Mittwoch, 24. April, soll nach Angaben von Lauer auf einer außerorden­tlichen Vorstandss­itzung über die künftige Besetzung dieses Vorstandsa­mtes gesprochen werden.

Vor dem Heimspiel gegen den Fünften SV Föhren (Samstag, 18.15 Uhr, Kunstrasen­platz Thomm) wollen die Hochwälder die Kräfte bündeln. „Im Hinspiel (0:5) haben wir kein wirkliches Zweikampfv­erhalten gezeigt und uns in einigen Situatione­n einfach dämlich angestellt. Wir müssen uns jetzt vor unseren treuen Zuschauern nochmals zusammenre­ißen und uns vernünftig präsentier­en. Wir brauchen jeden Punkt, am besten natürlich drei“, lautet die Marschrout­e von Coach Daniel Becker und seinem Co. Leonhard. Leon Krämer, Jannik Heinz (nach Krankheit), Martin Dellwing (war angeschlag­en), Alex Hoffmann, Florian Wiesenthau­er (muskuläre Probleme) und Leonhard selbst (Pferdekuss) stehen wieder bereit.

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FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ Hartes Stück Arbeit: Luca Leonhard (rechts) und die SG Osburg plagen große Abstiegsso­rgen.

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