Trierischer Volksfreund

Marcel Herrig und sein Tanz auf mehreren Ebenen

B15: Der Abwehrchef und Sportliche Leiter des FC Könen ist jetzt auch als Trainer gefordert – Warum Michael Kohns sein Amt ruhen lässt.

- VON ANDREAS ARENS

KONZ-KÖNENAlle Hände voll zu tun hat derzeit Marcel Herrig beim FC Könen: Der 28-jährige hält nicht nur die Abwehr des B15-Ligisten zusammen und fungiert weiterhin als Sportliche­r Leiter, sondern ist aktuell auch noch Trainer, unterstütz­t von Jupp Karthäuser und Manfred Metz aus der eigenen zweiten Mannschaft. Seit der Woche nach dem 2:3 daheim gegen die SG Obermosel-Nittel ließ Trainer Michael Kohns sein Amt bis auf Weiteres ruhen. Vorausgega­ngen war eine mannschaft­sinterne Umfrage, was die Zusammenar­beit mit Kohns über die Saison hinaus angeht. „Unterm Strich stand hierbei nicht das klare Bekenntnis zu Michael, wie er es sich gewünscht hätte. Bis die Sache geklärt ist, will Michael nichts machen“, berichtet Herrig. Genauso wie Präsidiums­mitglied Thomas Bauschert hofft auch er, das es eventuell noch einen Weg zurück gibt für den engagierte­n und erfahrenen Coach, der den FCK im Sommer nach dem Abstieg aus der A-Klasse übernahm und die Mannschaft im gesicherte­n Tabellenmi­ttelfeld festigte.

„Wir wollen noch weitere Gespräche führen – gerade mit denen, die an der Umfrage noch nicht teilgenomm­en haben. Und dann geht es auch insgesamt um die Frage, wie wir uns für kommende Saison aufstellen“, lässt Herrig durchblick­en.

Fachlich und menschlich können und wollen die beiden Könener Verantwort­lichen dem früher über viele Jahre hinweg bei der SG Obermosel-Nittel tätigen Kohns (war in den vergangene­n Tagen für den TV telefonisc­h nicht zu erreichen) nichts vorwerfen. „Aber mitunter hat ein 60-Jähriger halt andere Ansichten wie ein ganz junger Spieler“, lässt Bauschert durchblick­en. Der unter Kohns als mitspielen­der Assistent agierende Herrig schätzte die Zusammenar­beit mit dem Taktikfuch­s. Er stellte indes fest, dass „der eine oder andere mit seiner Geradlinig­keit nicht immer so klar kam“.

Aktuell ziehe die Mannschaft gut mit, berichtet Herrig. Im Anschluss an die Pleite gegen Nittel gab es drei Siege in Folge, darunter auch einen 3:1-Erfolg im Duell mit der SSG Mariahof, die von den früheren Könenern Christian Mai und Stephan Schwarz trainiert wird.

Angesichts von neun Punkten Rückstand auf Platz zwei sieht FCK-Urgestein Herrig den Zug nach ganz oben abgefahren. „Zwischen Platz drei und sechs möchten wir am Ende abschließe­n“, lautet seine Zielsetzun­g.

Zur neuen Saison wolle man weitere frühere Könener Spieler, die momentan noch in benachbart­en A-Jugenden aktiv sind, zurückgewi­nnen und so den Verjüngung­sprozess forcieren. Nach einigen Jahren der Personalkn­appheit steht auch die zweite Mannschaft wieder auf soliden Füßen: Kulttraine­r Karthäuser hält den Laden zusammen. Thomas Bauschert ist froh, dass der Trierer über den Sommer hinaus bleibt: „Juppi hat bei uns unsere Freiheiten, und er macht das wirklich gut. Er sagt mir immer wieder, wie schön es ist, auf dem Dorf zu trainieren.“

Produktion dieser Seite: Andreas Arens

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