Hiobsbotschaft für Buskunden: Betriebe wollen nächste Woche streiken
Erneut sind die Busfahrer der privaten Betriebe zum Streik aufgerufen. Die Auswirkungen sollen am Montag in ganz Rheinland-Pfalz zu spüren sein.
Schon wieder schlechte Nachrichten für viele Menschen in Rheinland-Pfalz, die mit dem Bus unterwegs sind: Nachdem ein von den Gewerkschaften an die Arbeitgeber gestelltes Ultimatum ergebnislos abgelaufen ist, droht im privaten Omnibusgewerbe ab der kommenden Woche erneut nun ein längerer Streik. Nach einer Mitteilung der Gewerkschaft Verdi soll der sogenannte Erzwingungsstreik am frühen Montagmorgen
beginnen und bis zum darauffolgenden Sonntag andauern.
Laut Verdi werden weite Teile des Landes von den Streiks betroffen sein. Besonders Berufspendler und Schüler würden dies zu spüren bekommen, so Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider.
Der Tarifkonflikt betrifft rund 4000 Beschäftigte im privaten rheinlandpfälzischen Omnibusgewerbe. Verdi fordert für sie 500 Euro mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3000 Euro. Es gehe darum, die Folgen der hohen Inflation durch eine gerechte und angemessene Tariflohnerhöhung auszugleichen, sagte Verdi-Tarifexperte Christian Umlauf. Das von den Arbeitgebern bei den Tarifverhandlungen zuletzt vorgelegte Angebot von Einkommenssteigerungen von 2,5 Prozent in diesem Jahr sei an Dreistigkeit und Hohn kaum zu überbieten, so der Verdi-Verhandlungsführer.
Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände hatte bereits in der Vergangenheit betont, man habe den Beschäftigten
im privaten Busgewerbe ein faires Angebot gemacht. Die Forderungen der Gewerkschaft zielten dagegen weit über das Ziel hinaus, so Geschäftsführer Heiko Nagel. In der Vergangenheit hatte es wegen der Auseinandersetzung bereits mehrere Streiks gegeben. In der Region Trier waren davon insbesondere Linien der DB Regio Bus Mitte GmbH, der DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH, der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH sowie der MB Moselbahn mbH betroffen. Unter anderem diese Betriebe
sollen auch dieses Mal wieder bestreikt werden, heißt es in der VerdiMitteilung.
Konkrete Infos über die betroffenen Linien sind aktuell auf der Internetseite des Verkehrsverbunds Region Trier noch nicht abrufbar.
Für Donnerstagmittag hat Verdi eine Demonstration vor dem Mainzer Landtag angekündigt. Dabei werde auch an Versprechen der Landesregierung über die längst überfällige Einführung eines RheinlandpfalzIndex erinnert, der maßgeblich zur
Befriedung des Konflikts beitragen könne, so Verhandlungsführer Bärschneider. Der Index bringt laut den Arbeitgeberverbänden einen flexibleren Ausgleich von Personalkosten durch Zuschüsse aus öffentlicher Hand. Dass ein solcher Index, wie er in Nachbarbundesländern schon existiert, auch in Rheinland-Pfalz kommen soll, hatte die Landesregierung bereits 2020 angekündigt.