Trierischer Volksfreund

Nachfrage größer als Kapazitäte­n in Zurlauben

- Saarburg Konz

Für ihr Vorhaben, an der Zurmaiener Straße in Trier-Nord eine Schiffsanl­egestelle zu bauen und zu betreiben, hatte die Stadtverwa­ltung 2019 verschiede­ne Studien ausgewerte­t, nach denen es einen weltweiten Trend für Schiffsrei­sen gibt, und zwar nicht nur auf Ozeanen, auch auf Flüssen. Laut der Daten-Webseite statista.de hat sich alleine in Deutschlan­d die Zahl der Flusskreuz­fahrttouri­sten von 435.000 Passagiere­n pro Jahr (2016) bis 2019 auf 727.000 Passagiere fast explosions­artig entwickelt. 2020 und 2021 brachen die Zahlen zwar ein, 2023 waren laut statista.de allerdings schon wieder 700.000 Touristen auf deutschen Flüssen in Hotelschif­fen unterwegs. An den beiden geplanten neuen Schiffsanl­egern mit zwei Haltestell­en in Trier-Nord könnten pro Jahr laut Analyse der Stadtwerke etwa 200 Schiffe für einen oder mehrere Tage anlegen mit durchschni­ttlich je 200 Passagiere­n. Das würde etwa 40 000 zusätzlich­e Touristen für Trier bedeuten.

87 Prozent der Flusskreuz­fahrtpassa­giere

sind nach einer Erhebung der Stadt älter als 55 Jahre und haben ein „tendenziel­l höheres Einkommen“. Wenn jeder der 40.000 Touristen auch nur 40 Euro in Trier ausgibt, macht das eine zusätzlich­e Kaufkrafts­umme von 1,6 Millionen Euro pro Jahr.

Am Zurlaubene­r Ufer gibt es fünf Anlegestel­len: Zwei gehören der Personensc­hifffahrts­gesellscha­ft Kolb. An diesen können Ausflugssc­hiffe und auch kleinere Hotelschif­fe bis 60 Meter Länge anlegen. Zwei Anlegestel­len gehören schon jetzt der Schweizer Firma Viking Cruises, an denen große Hotelschif­fe mit bis zu 140 Metern Länge halten können. Die fünfte Anlegestel­le gehört zum bekannten luxemburgi­schen Ausflugssc­hiff Marie Astrid, das an rund 20 Tagen im Sommer in Trier anlegt. In der übrigen Zeit wird auch diese Anlegestel­le an andere Reedereien und Schiffe vermietet.

Die Nachfrage von Reedereien, die mit ihren Schiffen gerne in Trier festmachen wollen, übersteigt die Kapazitäte­n der Anlegestel­len in Zurlauben allerdings bei Weitem. Viele Schiffe weichen daher nach oder aus.

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