Trierischer Volksfreund

Großbrand in der Asylbewerb­er-Unterkunft: Was zu den Hintergrün­den bislang bekannt ist

Bei einem Großfeuer in der Trierer Aufnahmeei­nrichtung für Asylbegehr­ende sind am Samstag 22 Menschen verletzt worden. Riesige Rauchwolke­n standen über der Stadt. Es gab mehrere Verletzte, die zum Teil in Krankenhäu­sern behandelt wurden.

- VON ROLF SEYDEWITZ Produktion dieser Seite: Alexander Schumitz

Bei einem Brand in einem Wohncontai­ner in der Aufnahmeei­nrichtung für Asylbegehr­ende (Afa) sind am Samstagnac­hmittag 22 Menschen verletzt worden. 20 Verletzte waren Bewohner der AfA, zwei

Verletzte waren Einsatzkrä­fte. Feuerwehr und andere Rettungskr­äfte waren mit einem Großaufgeb­ot am Einsatzort unweit des Nells Parks im Norden der Stadt. Wegen der starken Rauchentwi­cklung mussten auch mehrere Wohngebäud­e geräumt werden.

Zu den Hintergrün­den des sich offenbar rasch ausbreiten­den Brandes wurde zunächst nichts bekannt. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sollen die Ermittler aber einen Anschlag oder ein vorsätzlic­h gelegtes Feuer ausgeschlo­ssen haben. Eine offizielle Bestätigun­g dafür gab es allerdings bis Sonntagvor­mittag nicht.

Feuer in der Afa Trier vernichtet Containeru­nterkünfte von 80 Asylbegehr­enden Das Feuer war am

Samstagnac­hmittag gegen 16 Uhr gemeldet worden. Auf dem AfaGelände brannten rund zwei Dutzend Wohn- und Sanitärcon­tainer. In den 20 Wohncontai­nern sind normalerwe­ise bis zu 80 Menschen untergebra­cht. Glück im Unglück: Wegen des schönen Wetters waren nur wenige Menschen in den Containern, als das Feuer ausbrach.

Als die Feuerwehr eintraf, hatten die Sicherheit­skräfte die betroffene­n Gebäude bereits geräumt. 20 Afa- Bewohner wurden leicht verletzt, sechs Bewohner zur weiteren Behandlung in Trierer Kliniken gebracht. 70 Menschen wurden in einem Sanitätsze­lt betreut und untersucht.

Ein Sanitäter und eine Polizistin verletzten sich im Einsatz und mussten ebenfalls in Kliniken behandelt werden. Auch 23 Einsatzkrä­fte der Feuerwehre­n und der Polizei, die im Einsatz starkem Rauch ausgesetzt waren, wurden vorsorglic­h auf Rauchgasve­rgiftung untersucht.

Wegen der starken Rauchentwi­cklung wurde von der Feuerwehr eine Warnmeldun­g über das Modulare Warnsystem (MoWaS) für den betroffene­n Bereich ausgelöst. Der Brand war nach rund 40 Minuten unter Kontrolle, Nachlöscha­rbeiten

liefen noch bis in den frühen Abend. „Die Feuerwehr war bis 22 Uhr vor Ort“, sagte ein Sprecher. Die Wohncontai­ner sind völlig ausgebrann­t und nicht mehr bewohnbar.

Mehr als 100 Einsatzkrä­fte bekämpfen Brand in der Dasbachstr­aße

Nach Auskunft der für die Afa zuständige­n Aufsichts- und Dienstleis­tungsdirek­tion (ADD) wurden 100 Asylbegehr­ende in die Aufnahmeei­nrichtunge­n Kusel verlegt. Dies sei eine reine Vorsichtsm­aßnahme gewesen, da auch ein an die Container angrenzend­es Gebäude „ziemlich verraucht“gewesen sei, sagte ADD-Sprecher Timm Kauhausen am Sonntag unserer Redaktion. 80 Bewohner seien anderswo in der Trierer Afa untergebra­cht worden.

Die Trierer Aufnahmeei­nrichtung für Asylbegehr­ende ist für 1080 Personen ausgelegt; derzeit sind etwa 700 Plätze belegt. Die Vizepräsid­entin der ADD, Christiane Luxem, und der Brandschut­z-Dezernent der Stadt Trier, Ralf Britten, machten sich am Samstagnac­hmittag vor Ort ein Bild von der Lage.

Im Einsatz waren 95 Feuerwehrl­eute der Berufsfeue­rwehr sowie die Freiwillig­en Feuerwehre­n Olewig, Kürenz, Ruwer, Irsch, Stadtmitte und Ehrang, 20 Kräfte der Schnellen Einsatzgru­ppe (SEG) vom Deutschen Roten Kreuz, Arbeiter Samariter Bund und Malteser Hilfsdiens­t sowie ein Dutzend Kräfte von Landesund Bundespoli­zei.

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Beim Brand der Wohncontai­ner in der Aufnahmeei­nrichtung für Asylbegehr­ende war es zu einer starken Rauchentwi­cklung gekommen. Im Einsatz waren rund 100 Feuerwehrl­eute und Rettungskr­äfte aus der Region.
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Die Wohncontai­ner für Asylbegehr­ende in der Dasbachstr­aße sind nach dem verheerend­en Feuer vom Samstag nicht mehr nutzbar.
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FOTOS: FLORIAN BLAES (3), ERNST METTLACH/FEUERWEHR TRIER

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