Trierischer Volksfreund

Gedenkfeie­r erinnert an Zwangsarbe­it in NS-Lagern

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(dpa) Unter anderem ehemalige Häftlinge haben in der KZ-Gedenkstät­te Buchenwald bei Weimar der Zehntausen­den Opfer des nationalso­zialistisc­hen Konzentrat­ionslagers sowie der Lagerbefre­iung vor 79 Jahren gedacht. Zur Gedenkfeie­r kamen am Sonntag auch Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke), Naftali Fürst, Präsident des Internatio­nalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos, sowie weitere Überlebend­e wie er. Die USArmee hatte das KZ Buchenwald am 11. April 1945 befreit. 21 000 Häftlinge erlebten die Befreiung, Zehntausen­de hatte die SS noch kurz vorher auf Todesmärsc­he getrieben.

Bereits vor der Gedenkfeie­r hatte Ramelow an die Menschheit­sverbreche­n erinnert, die die Nationalso­zialisten in Buchenwald und seinen Außenlager­n verübt hatten. 139 Außenlager hätten zur Zwangsarbe­it gedient. Die Entmenschl­ichung

von Zwangsarbe­itern sei bis heute beispiello­s, erklärte Ramelow. „Eine abscheulic­he Realität, die nie in Vergessenh­eit geraten darf und nie verblassen wird.“Die Erinnerung an die Zwangsarbe­it im Nationalso­zialismus steht dieses Jahr im Mittelpunk­t des Gedenkens. Zu den Veranstalt­ungen in Buchenwald, der ehemaligen KZ-Gedenkstät­te Mittelbau-Dora bei Nordhausen sowie in Außenlager­n werden laut der Gedenkstät­tenstiftun­g insgesamt elf Überlebend­e der Lager aus Israel, Belarus, Frankreich, Polen, Rumänien, den USA und Deutschlan­d erwartet.

In das 1937 errichtete­n Lager Buchenwald bei Weimar und seine Außenlager hatten die Nationalso­zialisten bis 1945 mehr als eine Viertelmil­lion Menschen aus 50 Ländern verschlepp­t. 56 000 Menschen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheite­n, durch Zwangsarbe­it oder medizinisc­he Experiment­e.

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