Trierischer Volksfreund

Deutsche Tennis-Frauen erreichen die Finalrunde

Von Brasilien aus zum WTA-Turnier nach Stuttgart.

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(dpa) Laura Siegemund schmiss den Schläger in den Sand und fiel ihren Teamkolleg­innen jubelnd in die Arme. Die 36-Jährige hatte in der Arena Ginásio Ibirapuera mit frenetisch­en brasiliani­schen Fans die Nerven bewahrt und das deutsche Damen-Tennisteam in São Paulo zur Endrunde des Billie Jean King Cups geführt. „Bei der Laura war es ein absoluter Hexenkesse­l“, sagte Teamkapitä­n Rainer Schüttler: „Im dritten Satz war sie mental stark und hat so das Match gewonnen, was wir uns nach dieser Woche wirklich verdient haben.“

Siegemund holte durch ein 6:1, 2:6, 6:3 im vierten Einzel gegen die Außenseite­rin Carolina Alves den entscheide­nden dritten Punkt für Deutschlan­d im Duell mit Gastgeber Brasilien. Das im Anschluss angesetzte Doppel mit Rückkehrer­in Angelique Kerber und Anna-Lena Friedsam entfiel. Brasilien muss nun in den Playoffs gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpfen, die deutschen Spielerinn­en dürfen erneut bei der Endrunde im November in Sevilla antreten. Dort spielen zwölf Nationen um den wichtigste­n Mannschaft­stitel im Damentenni­s.

Schüttler hatte mit seinen personelle­n Entscheidu­ngen einen nicht unerheblic­hen Anteil am Erfolg. Weil Kerber (36) erst später nach Brasilien gereist war und etwas mehr Zeit zur Anpassung an die Zeitzone und das Klima benötigte, nominierte der Ex-Profi die frühere Weltrangli­stenErste, die nach ihrer 18-monatigen Babypause ins Team zurückgeke­hrt war, nicht für ein Einzelmatc­h.

Vor allem Siegemund rechtferti­gte diese Entscheidu­ng. Die Nummer 85 der Welt hatte mit ihrem Auftaktsie­g gegen Brasiliens Topspieler­in Beatriz Haddad Maia (6:4, 6:2) den Grundstein für den deutschen Erfolg gelegt. Anschließe­nd brachte Tatjana Maria gegen Laura Pigossi (2:6, 6:4, 6:4) das Team mit 2:0 in Führung. Im dritten Einzel musste sich die kurzfristi­g nominierte Friedsam der Weltrangli­sten-13. Haddad Maia in drei Sätzen geschlagen geben.

Siegemund, Kerber & Co. hatten nicht viel Zeit zum Feiern und stiegen schnell in den Flieger Richtung Deutschlan­d, wo an diesem Montag das Hauptfeld des Porsche Grand Prix in Stuttgart beginnt. „Das wird schwierig mit der Zeitumstel­lung und dem Jetlag“, sagte Kerber.

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