Mehr Stromer auf den Straßen
Zahl der Elektro-Autos nimmt in Luxemburg zu. Das hat auch politische Gründe, werden doch die Benziner inzwischen nicht mehr steuerlich gefördert wie zuvor.
nach zwei Jahren der Verkaufsflaute sind in Luxemburg zuletzt wieder weitaus mehr Autos verkauft worden. Denn nach Corona und Problemen in den Lieferketten war die Zahl der Neuzulassungen zwei Jahre in Folge geschrumpft, ehe es 2023 wieder Zeichen einer Erholung für die Branche gab: Es wurden wieder mehr Fahrzeuge verkauft.
Laut den Zahlen des Luxemburger Statistikamts Statec waren in den ersten drei Monaten rund 13.150 Neuzulassungen gezählt worden. Damit liegen die Verkäufe weit über den Zahlen der Krisenjahre, als sie auf unter 12.000 gefallen waren. Das letzte Mal, dass in den Monaten Januar, Februar und März mehr Autos verkauft wurden, war im Rekordjahr 2019 mit 14.867 Verkäufen.
Was aktuell besonders auffällt: Die Zahl der neu angemeldeten Elektroautos steigt derzeit deutlich. Während in den drei ersten Monaten 2024 fast 700 Diesel- und rund 600 Benziner-Autos weniger angemeldet wurden, so wurde bei den Elektroautos ein Zuwachs von stolzen 450 Stück auf 2.966 gemessen – so viele wie noch nie innerhalb eines Quartals. In den ersten drei Monaten 2024 lag ihr Anteil an den Verkäufen bei 24 Prozent.
Die Wachstumsraten im vergangenen Jahr sind ebenfalls beachtlich: Im Gesamtjahr 2023 lag ihr Anteil an den Neuzulassungen bei 22,5 Prozent. 2022 waren es erst 15,2 Prozent, nach 10,5 Prozent im Jahr 2021.
Der Anteil der Dieselfahrzeuge unter den Neuzulassungen ist derweil weiter gefallen, auf jetzt noch 14 Prozent. 2023 waren es noch 18,4 Prozent. 2020 standen Diesel-Autos noch für 36,8 Prozent der Verkäufe. Beim Anteil aller Neuzulassungen haben die E-Autos 2023 die DieselAutos überholt. Am beliebtesten bleibt weiterhin der Benziner mit einem Anteil an den Neuzulassungen mit 31 Prozent. Jedoch ist auch ihr Anteil weiter rückläufig. Im Gesamtjahr 2021 hatte er noch bei 38 Prozent gelegen, Mitte 2020 noch bei über 45 Prozent der Neuzulassungen.
Trotz der Wachstumszahlen stehen die E-Autos nur für einen sehr geringen Anteil an der gesamten Automobilflotte des Landes. Von insgesamt 455.855 Autos, die im März 2024 in Luxemburg angemeldet waren, lag der Anteil der E-Autos bei 5,6 Prozent – insgesamt 25.750 Fahrzeuge. Den größten Anteil des Luxemburger Autofuhrparks bilden mit 43 Prozent (oder 197.905 Fahrzeugen) die Benziner. DieselFahrzeug machen heute noch 39,6 Prozent der Luxemburger Automobilflotte aus.
Allerdings setzt die Luxemburger Politik inzwischen Maßstäbe, um zumindest bei den Dienstwagen den Weg für mehr E-Autos zu ebnen. „Seit 2017 wird die Besteuerung des geldwerten Vorteils von Dienstwagen, die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt und auch für private Zwecke genutzt werden, abhängig von der Motorisierung und den CO2-Emissionen des Fahrzeugs berechnet“, hatte Verkehrsministerin Yuriko Backes jüngst in einem Interview mit dem Volksfreund gesagt: „Null-Emissions-PKWs, also batterieelektrische und WasserstoffBrennstoffzellen-Autos, werden hierdurch steuerlich stärker gefördert als Verbrenner. Die einzelnen Grenzwerte für PKW wurden seitdem zweimal verschärft.“
Und ab 2025 würden nur noch Null-Emissions-PKW steuerbegünstigt. „Dies wird dazu führen, dass ab 2025 der Großteil der neuen Dienstwagen rein elektrisch betrieben wird.“